Bottrop. Kapitän wechselte drei Tage vor Saisonstart zum Konkurrenten. Fortuna Bottrops Trainer Sebastian Stempel: Das hat mit Respekt nichts mehr zu tun.
Der SV Fortuna Bottrop musste kurz vor dem Saisonstart eine zweite dicke Kröte schlucken. Erst wechselte Kevin Wenderdel zum Nachbarn und Ligarivalen SV Rhenania Bottrop, drei Tage vor dem ersten Saisonspiel folgte ihm auch Kapitän Thilo Grollmann ins Blankenfeld. Das Teamgefüge auf Rheinbaben ist nach dem Abgang der beiden Stammspieler und Leistungsträger in Schieflage geraten. Fortunas Trainer Sebastian Stempel zeigt sich von der Entwicklung bitter enttäuscht.
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„Es gibt zwei Seiten“, sagt Sebastian Stempel, „den Fußballer Thilo Grollmann. Und den Verein SV Rhanania, der den Spieler pausenlos umworben hat.“ Stempel wusste von dem am Mittwoch anstehenden Gespräch zwischen Grollmann und dem SV Rhenania, machte sich aber keine Sorgen: „Er hat mir am Tag davor noch einmal sein Wort gegeben und versichert, dass er bei uns bleibt. Ich bin maßlos enttäuscht.“
Den benachbarten Ligarivalen kritisiert Stempel scharf: „Das ist maximal armselig von Rhenania. Es gibt Transferfenster für diese Angelegenheiten. Wäre das im März oder April passiert, dann hätten wir noch reagieren können. So aber ist das ganz schlechter Stil. Persönlich enttäuscht bin ich auch von Marco Hoffmann und Dominik Wrobel. Ich habe die Arbeit der beiden immer geschätzt, beide waren selbst lange genug Fußballer, um zu wissen, dass man so nicht miteinander umgeht.“
Wechsel von Wenderdel und Grollmann bringen Fortuna Bottrop in Bedrängnis
Thilo Grollmann will sich dieser Zeitung gegenüber nicht zu den Beweggründen für den Wechsel äußern. Seinen ehemaligen Mitspielern sind die Argumente gleichgültig. Stempel: „Er habe von Rhenania ein sehr gutes finanzielles Angebot bekommen. So hat er sich mir gegenüber geäußert. Die Mannschaft ist erbost, zu einer Aussprache ist es nicht gekommen. Thilo hat seit 2012 für den SV Fortuna gespielt und Leistung gebracht. Aber wenn ein Kapitän den Verein drei Tage vor Saisonbeginn verlässt, dann hat das nichts mehr mit Respekt zu tun.“
Sportlich hinterlassen die beiden Wechsel einen tiefen Krater im Teamgefüge der Fortunen. Stempel: „Wir hatten in der vergangenen Saison die beste Abwehr der Liga. Jetzt werden die Leistungsträger abgeworben und wir können nicht einmal reagieren. Die jungen Spieler werden dafür in die Bresche springen müssen. Aber es bringt ja nichts, sich im Keller einzuschließen. Wir müssen jetzt als Team noch enger zusammenwachsen.“
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