Würzburg. Ambitionierter Zweitligist lässt den Rimpar Wölfen nach der Pause keine Chance. Torwart Sebastian Bliß überzeugt mit einer bemerkenswerten Quote.
Auch den letzten Ball kratzte Sebastian Bliß von der Linie. Der Torwart des Tusem Essen war im Auswärtsspiel bei den Rimpar Wölfen nur sehr schwer zu bezwingen und konnte sich nicht nur über seine persönliche starke Leistung, sondern auch über den nächsten Sieg seiner Mannschaft freuen. Denn die Essener gewannen verdient mit 25:20 (14:13) und bleiben damit auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze der 2. Handball-Bundesliga.
Das kühle Herbstwetter und die aktuelle Erkältungswelle haben auch die Mannschaft von der Margarethenhöhe erreicht. So musste Tusem-Trainer Jamal Naji in Noah Beyer, Tom Bergner und Nils Homscheid auf gleich drei Spieler krankheitsbedingt verzichten.
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Auf der anderen Seite hatten die Gastgeber noch am Spieltag eine Neuverpflichtung bekanntgegeben. Der erstligaerfahrene (TVB Stuttgart) Kreisläufer Simon Baumgarten wurde kurzfristig geholt, um dem Team von Trainer Julian Thomann zu helfen und dessen Ausfälle zu kompensieren.
Tusem Essen muss sich auf Tempo der Gastgeber einstellen
Der 36-Jährige kam direkt auf erste Einsatzminuten für seine neue Mannschaft und war sehr präsent am Kreis. Nach einer temporeichen Anfangsphase, in der vor allem die Gastgeber wie ein aufgeschrecktes Wolfsrudel angriffen, kam der Tusem immer besser in die Partie. Die Abwehr hatte zunächst noch einige Probleme, um sich auf die gegnerische Hochgeschwindigkeit einzustellen, doch dann bekamen die Gäste das Duell mehr und mehr in den Griff. Zudem knüpfte Torwart Sebastian Bliß an seine gute Leistung vom Unentschieden gegen die Eulen Ludwigshafen an und kam allein in der ersten Halbzeit auf neun Paraden.
Nachdem sich die Essener zunächst vor dem gegnerischen Tor schwertaten, steigerten sie sich auch dort und wurden zielstrebiger. Lucas Firnhaber traf einige gute Entscheidungen, auch Regisseur Justin Müller griff selbst in das Geschehen ein und war mit seinen Abschlüssen erfolgreich. Die knappe 14:13-Führung zur Pause war hart erarbeitet und in Ordnung.
Szczesny und Becher erzielen wichtige Tore
Und die Mannschaft von Trainer Jamal Naji startete mit viel Schwung in die zweite Halbzeit, zündete im Prinzip den Turbo, womit die Gastgeber arge Probleme hatten. Die Wurfgewalt von Dennis Szczesny tat dem Tusem gut und den Gegnern weh. Der Vorsprung wuchs stetig, zumal nicht nur Szczesny erfolgreich war, sondern beispielsweise auch Lukas Becher einige Male treffen durfte.
Satte 14 Minuten lang blieben die Gäste in der zweiten Halbzeit ohne Gegentor, zu diesem Zeitpunkt war im Prinzip schon eine Entscheidung gefallen. Zwischenzeitlich führten die Essener mit acht Treffern, was in erster Linie einer guten Abwehrarbeit zu verdanken war. Das Zusammenspiel aus Abwehr und Torhüter funktionierte nahezu einwandfrei, Sebastian Bliß erwischte einen perfekten Tag. Mit 21 Paraden und einer Quote von 52,5 Prozent gehaltener Bälle war der Schlussmann der Spieler des Tages und ein Garant für den verdienten Auswärtserfolg.
Essener lassen in Schlussphase Kaltschnäuzigkeit vermissen
Dieser hätte noch deutlich höher ausfallen können, doch der Tusem ließ in der Schlussphase die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Wohl in dem Wissen, dass der Vorsprung bis zum Spielende halten würde, spürten die Gäste nicht allzu viel Druck im Angriff. Dass der Auswärtssieg nicht mehr in Gefahr geriet, lag aber auch an einer schwachen Wölfe-Mannschaft, die sich viele Fehler leistete und eben zu oft an dem starken Torwart Bliß scheiterte. https://www.waz.de/sport/lokalsport/essen/tusem-essen-sieht-in-seinem-spiel-noch-luft-nach-oben-id233531525.html
So konnte sich der eine oder andere Tusem-Spieler bereits etwas schonen, denn nun steht eine Englische Woche in der Liga an. Zunächst geht es am Mittwoch zu Hause gegen den TuS Ferndorf (19.30 Uhr, Am Hallo), ehe das Team von Trainer Jamal Naji dann am Samstag zum derzeitigen Tabellenführer VfL Gummersbach reist (Anwurf 18.30 Uhr).
So haben sie gespielt
Rimpar Wölfe – Tusem 20:25 (13:14).
Rimpar: Mallwitz, Wieser; Jäger (2), Schömig (4/3), Böhm, Karle (1), Baumgarten (1), Schmidt (6/1), Kaufmann (1), Dürr, Meyer, Dayan, Kovacic (2), Brielmeier (2), Sauer (1), Merk.
Tusem: Bliß, Diedrich; Glatthard, Rozman, Dangers, Becher (5), Ignatow (3), Szczesny (4), Müller (3), Firnhaber (4), Seidel, Morante (4), Klingler (2).
Siebenmeter: 4/5 – 0/4.
Strafminuten: 10 – 8.
Schiedsrichter: Schmidt (Bochum)/Linker (Recklinghausen).
Zuschauer: 787.
Spielfilm: 3:1 (5.), 5:2 (10.), 5:5 (15.), 8:8 (20.), 10:11 (24.), 10:13 (27.), 13:14 (30.) – 13:18 (35.), 13:20 (40.), 14:20 (45.), 16:23 (50.), 18:24 (55.), 20:25 (60.).