Mülheim. Obwohl es besonders für das Damen-Team der Dümptener Füchse bitter ist, hält Coach und Herren-Spieler Kevin Buckermann den Beschluss für richtig.
Für alle Floorball-Teams in den Bundesligen der Damen und Herren ist die Saison beendet. Das hat der nationale Dachverband bekannt gegeben. Davon betroffen ist das in der 1. Bundesliga spielende Damenteam der Dümptener Füchse sowie das Herrenaufgebot, das in der 2. Bundesliga um Meisterschaftspunkte kämpft.
Im Interview spricht Kevin Buckermann, Kapitän der Herrenmannschaft und Trainer des Damenteams, über diesen Entschluss und die Folgen.
Kevin Buckermann, war es die richtige Entscheidung des nationalen Verbandes, die Spielzeiten in den Bundesligen zum jetzigen Zeitpunkt für beendet zu erklären?
Kevin Buckermann: Es ist die richtige Entscheidung, denn eine Wiederaufnahme des geregelten Trainingsbetriebes ist noch immer nicht in Sicht. Die Teams könnten sich nicht gezielt auf einen Re-Start vorbereiten. Nach der langen Pause hätten wir erst einmal eine Zeit benötigt, um uns an die Belastung zu gewöhnen.
Wir können nicht hingehen und sagen, ab April trainieren wir kontaktlos und ab Mai spielen wir wieder. Das Verletzungsrisiko wäre zu hoch. Die Entscheidung, die Saison abzubrechen, ist die Konsequenz daraus und war zu erwarten.
Die Damen hatten in der Bundesliga mit zwei Siegen einen perfekten Start hingelegt. Ist der Saisonabbruch da besonders ärgerlich?
Für unser Damenteam ist das ganz bitter. Es ist die zweite unvollendete Saison, in der es die Chance auf den deutschen Meistertitel und auch den Pokalsieg hatte. Nach dem Abbruch der vorangegangenen Saison hatten unsere Damen eine starke Vorbereitung absolviert und viel investiert, um erfolgreich zu sein. Bei einem Vorbereitungsturnier und in den ersten Ligaspielen hatten sie schon ein Ausrufungszeichen setzen können.
Wie verlief bislang die Zeit im zweiten Lockdown?
Ich kann dem Team nur ein Riesenkompliment machen. Wir hatten vier Einheiten pro Woche – zwei Kraft- und zwei Laufeinheiten. Alle haben das Training fleißig und gewissenhaft absolviert. Zudem hatten wir im November und im Dezember eine Laufchallenge zwischen unserem Damen- und Herrenteam ins Leben gerufen, um etwas Abwechslung ins Lauftraining zu bekommen. Das war eine spannende Angelegenheit.
Ist das Training nun schlagartig beendet, weil eine Perspektive fehlt? Oder wie geht es weiter?
Wir werden zunächst einmal in dem Stil weiter trainieren wie bisher. Und dann hoffen wir, dass wir uns auch wieder langsam an das Floorballspiel gewöhnen können. Danach geht es in die Sommerpause. Unsere Vorbereitungsphase auf die kommende Saison dauert normalerweise 16 Wochen. Die müssen wir möglicherweise etwas umstellen und anpassen.
Wie kann der Verein in dieser schwierigen Zeit zusammenhalten? Gibt es finanzielle Folgen und Probleme bei den Dümptener Füchsen?
Unsere Mitglieder sind wirklich super. Sie unterstützen den Verein nach Kräften. Wir versuchen dies zu würdigen, indem wir ein abwechslungsreiches Onlinetraining anbieten. Unsere Jugendtrainer sind sehr kreativ, machen sich viele Gedanken.
Im zweiten Lockdown haben wir zudem eine Family-Fitness-Einheit ins Leben gerufen. Die Eltern können dabei mit ihren Kindern zusammen Sport treiben. So holen wir die ganze Familie mit ins Boot. Die finanziellen Folgen sind noch nicht ganz absehbar. Wir wissen auch noch gar nicht, wie der Verband bezüglich der Gebühren für die Teams und Lizenzen entscheiden wird.
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