Bochum. Das Ziel der Sparkassen Stars Bochum heißt Aufstieg in die ProA. Zum Start in die Play-offs ging es gegen Hanau. Es war das erwartet harte Spiel.
Bis zum möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga ProA ist es für die Basketballer der VfL Sparkassen Stars Bochum noch ein weiter Weg. Mit dem Spiel gegen die White Wings Hanau haben sie erst den ersten Schritt der Play-offs der ProB gemacht. Sie machten ihn erfolgreich. Das Team von Trainer Felix Banobre setzte sich mit 104:72 und setzte gleich ein Ausrufezeichen.
Die Hanauer gelten wegen ihrer Platzierung in der regulären Punkterunde als der vermeintlich leichteste Gegner in der ersten Gruppenphase. Sie schafften die Qualifikation für die Play-offs als Achter, wenn man so will also gerade eben noch. Neben Hanau und Bochum sind in dieser Gruppe noch die College Wizards aus Karlsruhe, Vierter der Südstaffel, und die Art Giants Düsseldorf, Fünfter der Nordstaffel, dabei.
In den beiden nächsten Partien wird es für die Bochumer nominell noch schwerer. Gegen Hanau war es allerdings schon schwer genug. Das hatte weniger damit zu tun, dass es in dieser Saison zu diesem Zeitpunkt wieder bei Null los geht.
Bilski der Buzzerbeater
Erster der Vorrunde geworden zu sein, bringt den Bochumern zunächst einmal nur den Vorteil, zwei Heimspiele in der ersten Gruppenphase zu haben. Punkte für die Tabelle der ersten Gruppenphase bringt das nicht. Die müssen sich die Bochumer wieder erarbeiten. Gegen Hanau machten sie das erfolgreich und zwischendurch absolut ansehnlich.
Dass sie es ernst meinen mit dem Ziel Aufstieg und dass sie ernst machen, wenn es darauf ankommt, dass sie eben auch eine hohe individuelle Klasse haben, zeigte zum Beispiel Niklas Bilski in den letzten Sekunden des ersten Viertels. Drei Sekunden vor Ablauf der Spielzeituhr eroberte er den Ball kurz vor der Mittellinie. Er lief allein auf den Korb zu, er hatte aber eben auch nur noch wenige Augenblicke, um zu werfen.
Er gönnte sich auf seinem schnellen Weg nach vorne sogar noch einen superschnellen Seitenblick auf die Spielzeituhr. Millisekunden vor Ablauf der Uhr schickte er den Wurf drei Meter vor der Dreierlinie los. Der Ball fiel rein, Bochum führte zum Ende des ersten Viertels Dank Bilski dem Buzzerbeater mit 33:20.
Bochum zeigt sehenswerten Team-Basketball
Beflügelt durch diese Aktion, war es dann auch Bilski, der zu Beginn des zweiten Viertels für weitere sehenswerte Aktionen sorgte. Die Bochumer zeigten Team-Basketball. Zweimal bereitete Bilski leichte Körbe vor. Zweimal zog er zum Korb, hätte auch zweimal selbst den Wurf nehmen können. Einmal legte er auf Miki Servera zurück, einmal auf Las Kamp. Bochum baute den Vorsprung auf 39:26 aus.
Hanau versuchte den Bochumern den Schwung durch körperliches Spiel zu nehmen. Johannes Joos bekam das als erster Bochumer zu spüren. Marko Dordevic bremste ihn hart. Danach bekamen auch Lars Kamp und Marius Behr zu spüren, dass die Hanauer nicht gewillt waren, vorzeitig mit der Gegenwehr aufzuhören.
Das aber können die Bochumer in diesen Play-offs ohnehin nicht erwarten. Diese Entscheidungsspiele sorgen bei allen Teams noch einmal dafür, alles in die Waagschale zu werfen. Von daher hilft es den Bochumer vielleicht im weiteren Verlauf der Play-offs, dass sie gleich zu Beginn so viel Widerstand begegneten.
Auch Allen ist fit und gleich ein Faktor
Sie mussten bis weit in dritte Viertel alles bringen, was sie bereits in der regulären Punkterunde stark gemacht und auf Platz eins der Nordstaffel geführt hatte: Viele erfolgreiche Dreierpunktwürfe, eine intensive Verteidigung mit daraus resultierenden Schnellangriffen und eine tiefe Bank, also viele Spieler, die Tempo und Treffsicherheit auf hohem Niveau sowie eine immens hohe Arbeitsrate garantieren.
Rechtzeitig zum Play-off-Start war auch Elijah Allen wieder fit geworden. Wegen einer Knieverletzung hatte er lange gefehlt. Trainer Felix Banobre gab ihm bereits im ersten Viertel einige Minuten Einsatzzeit. Allen zeigte, dass auch er ein Faktor in diesen entscheidenden Spielen sein kann. Zwei seiner drei Dreipunktwurf-Versuche waren erfolgreich. Dazu half er seinem Team durch kluge Verteidigung.
Johannes Joos aber war es schließlich, der zusammen mit Lars Kamp aus einem geschlossen guten Team herausragte. Die beiden sorgten zusammen auch für ein spätes Highlight des Spiels. Kamp spielte einen hohen Pass auf Joos, Joos verwandelte den Alley-Hoop.
Bochum: Buljevic (6), Geske (12), Dickerson (2), Bilski (6), Kamp (20), Rodriguez (8), Jung (1), Behr (7), Bungart, Allen (12), Joos (27), Dietz (3)
Viertel: 33:20, 24:14, 21:26, 26:12