Essen. Beim Swim Cup in Eindhoven zeigen Asse vom Essener Bundesstützpunkt starke Leistungen, gereicht hat es noch nicht. Showdown ist am Wochenende.

Zufrieden, aber nicht euphorisch, so in etwa lautet das Fazit der Essener nach dem Auftritt beim Swim Cup in Eindhoven. In den Niederlanden hatten die Asse der Startgemeinschaft Essen (SGE) ihren ersten Versuch, sich für die Olympischen Sommerspiele zu qualifizieren. Sie waren dort schnell unterwegs, aber halt noch nicht schnell genug, um unter den Normen des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) zu bleiben. Qualifiziert ist also bislang noch niemand vom Bundesstützpunkt Rüttenscheid.

Einen Schritt weiter, aber nicht weit genug

Wir sind zwar wieder einen Schritt weiter, aber noch nicht weit genug“, sagt Nicole Endruschat. Die Cheftrainerin am Bundesstützpunkt in Rüttenscheid wirkte jedoch recht entspannt, was die Chancen ihrer fünf Schützlinge für Tokio angeht. „Sie sind alle persönliche Bestzeiten geschwommen. An der einen oder anderen Stelle müssen wir noch ein paar Prozent draufpacken, aber wir haben uns ganz gut in Position gebracht.” Wobei es nicht nur um die Einzel-Qualifikation, sondern auch um die Plätze in einer der deutschen Staffeln geht.

Der Showdown steigt am kommenden Wochenende von Freitag bis Sonntag im Berliner Europasportpark. Dort geht es dann um alles oder nichts. Die meisten haben zwar immerhin schon in Eindhoven die EM-Quali geschafft, doch der kontinentale Wettstreit ist natürlich im Jahr der fünf Ringe immer nur zweite Wahl.

EM-Norm unterboten und Staffelplatz in Aussicht

Lisa Höpink wurde über 100 Meter Schmetterling Zweite in 58,90 Sekunden und unterbot die EM-Norm. Im Vorlauf war sie sogar gut zwei Zehntel schneller (58,13 Sekunden), doch der DSV erkennt nur die Finalleistungen an. Für einen Einzelstart in Tokio müsste sie 57,90 schwimmen, was möglich ist. Chancen hat Höpink auch auf einen Platz in der 100 Meter Freistilstaffel, die bereits die DSV-interne Norm erfüllt hat. Dort ist die Essenerin aktuell Dritte der Rangfolge.

Damian Wierling von der SG Essen hat noch gute Qualifikationschancen.
Damian Wierling von der SG Essen hat noch gute Qualifikationschancen. © Mirko Seifert | Unbekannt

Ebenfalls stark präsentierte sich Kathrin Demler über 200 Meter Lagen, wo sie mit einer für sie glänzenden Zeit von 2:12,45 Minuten gewann. Ihr fehlen noch fünf Zehntel zum großen Ziel, was angesichts der steilen Leistungskurve durchaus machbar erscheint. „Ich bin sehr zufrieden, fast eine Sekunde Bestzeit, die EM-Norm geschafft und damit ein positiver Ausblick.“

Wierling in Deutschland Schnellster über 100 Meter Freistil

Freistil-Spezialist Damian Wierling hat nach Eindhoven bundesweit die schnellste Zeit über 100 Meter stehen, was ihm zunächst einmal gute Chancen auf einen Staffelplatz eröffnet. Aber noch muss sich das deutsche Männer-Quartett qualifizieren. „Da ist schon noch sehr viel Zeit nach hinten raus, da müssen wir uns noch um einiges steigern", so Wierling. Dazu will auch Marius Kusch von der SGE beitragen, der seit Jahren in den USA trainiert. Er hat bekanntlich sein Olympia-Ticket über 100 Meter Schmetterling sicher und ist auch flott auf der Freistil-Lage.

Wierling strebt natürlich auch das olympische Einzelticket an, so dass er seine Leistung in Eindhoven ohne Überschwang einstufte: „Es war okay, es waren zwei gute Rennen.“ 48,83 Sekunden schwamm er im Finale, 48,50 Sekunden muss er in Berlin schaffen.

Pilger und Zellmann sind gespannt auf Berlin

Über 200 Meter Brust steigerte sich Max Pilger im Vergleich zur Vorwoche in Heidelberg erheblich und erfüllte mit 2:11,45 Minuten die EM-Norm. Der Trend stimmt, nun müsste er in Berlin noch einmal 1,5 Sekunden schneller sein.

Poul Zellmann kämpft um die Einzelnorm über 200 Meter Freistil. Im Vorlauf schwamm er 1:48,08 Minuten, im Finale war er ein wenig langsamer, ist aber im Staffel-Ranking die Nummer zwei. Nur muss sich diese Staffel auch erst noch in Berlin für Olympia qualifizieren.

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