Bochum. Die Bochumer und Wattenscheider Fußball-Bezirksligisten werden aufgeteilt. Die Trainer der Clubs ärgern sich – ein Derby fehlt ganz besonders.
Die neue Staffeleinteilung kam sehr überraschend für viele Bochumer Clubs, so viel steht fest. Denn gewohnt war man die seit Jahren praktizierte Einteilung, in der alle Bochumer Teams zusammen in der Staffel 10 spielen. Diese Ordnung ist nun über den Haufen geworfen worden. Ab sofort spielen die DJK Wattenscheid, der BV Hiltrop sowie der VfB Günnigfeld in der Staffel 9, der Rest der Bezirksligateams aus Bochum ist hingegen in der zehnten Staffel verblieben.
„So eine Einteilung habe ich noch nie erlebt und ich bin schon 27 Jahre in der Bezirksliga unterwegs. Der erste Moment war Schockstarre. Mir fehlt aktuell noch absolut der Bezug zu dieser Entscheidung. Besonders bitter ist, dass das Derby gegen Hiltrop nun ausfällt“, sagt Harpens Trainer Ingo Bredenbröcker.
Bochum: Weitmar-Coach sieht auch sportlich größere Herausforderung
Beim CSV Linden sorgt man sich hauptsächlich um den nun steigenden Termindruck sowie die längeren Anfahrtszeiten: „Bei uns fallen gerade im Winter regelmäßig Spiele aus, wie auch bei anderen Vereinen ohne einen Kunstrasenplatz. Diese Partien dann unter der Woche nachzuholen, das ist zukünftig eine deutlich größere Belastung. Für mich ist diese Entscheidung eine pure Überraschung und noch nicht restlos nachvollziehbar“, so CSV-Coach Nico Brüggemann.
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Die neue Qualität, die nun in der Staffel aufschlägt, bringt indes SC-Coach Tobias Vößing auf den Punkt: „Mit Mengede, FC Castrop, BG Schwerin und FC Frohlinde sind vier Teams dazugekommen, die alle sicherlich den Anspruch haben, aufzusteigen. Es ist also eine brutale Qualität dazugekommen. Im ersten Moment war ich schon fast ein bisschen entsetzt“, so der Coach der 45er.
„Vollkatastrophe“, sagt Wattenscheid-Coach Cyprian
Und auch beim Landesliga-Absteiger DJK Wattenscheid hat die Einteilung für viel Unmut gesorgt: „Die längeren Fahrten zu den Spielen und die wegfallenden Einnahmen bei Heimspielen, für mich ist das eine Vollkatastrophe“, so DJK-Coach Marvin Cyprian.
Seinem Trainerkollegen aus Günnigfeld, Jörg Kostrzewa, wiegt indes die nun deutlich geringere Zahl an Derbys besonders schwer: „Derbys haben Charakter und machen die gewisse Würze aus. Sehr schade, dass davon nun viele wegfallen. Auch die Zuschauer werden von den weiten Anfahrten sicherlich nicht unberührt bleiben. Im Sinne der sportlichen Herausforderung ist es aber in Ordnung für uns. Denn auch wenn viel Qualität dazugekommen ist, wir scheuen keinen Gegner“, so Kostrzewa.
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