Bochum. Wegen mehrere Corona-Fälle im Team der Sparkassen Stars Bochum bekamen zwei Youngsters viel Einsatzzeit und konnten diese auch bestens nutzen.

Mit einem Sieg und einer Niederlage haben die VfL Sparkassen Stars Bochum die fünf Corona-Infektionen im Kader überstanden. Zweimal traten sie in der 2. Basketball-Bundesliga ProA nur zu siebt an, gewannen in Itzehoe, verloren mit einer beeindruckenden Leistung gegen Rostock - die Ergebnisse wären auch in kompletter Besetzung vertretbar gewesen. Und zwei echte Lichtblicke gab es in diesen beiden Partien auch: Lasse Bungart und Gabriel Jung.

Besonders Jung nutze am Samstagabend die Bühne in der Rundsporthalle gegen Rostock. Beim Stand von 5:19 nach wenigen Minuten hatte Felix Banobre keine andere Wahl als auszuwechseln und nur die beiden 20-Jährigen auf der Bank. Jung kam, spielte furchtlos auf, traf direkt mit dem ersten Ballkontakt einen Dreier. Bis zum Ende des Viertels stand er bei sieben Punkten. Er schlug einen Funken zur Bochumer Aufholjagd, dank der die Stars zwischenzeitlich sogar die Führung übernahmen.

Drittbester Bochumer Schütze

Mit 13 Punkten beim 88:108 war Jung am Ende drittbester Bochumer Schütze, traf zwei von vier Dreiern, holte drei Rebounds, gab zwei Assists. Auch Bungart sammelte sieben Zähler (ein Dreier).

„Der Coach hat die ganze Woche im Training gesagt, wir müssen auf unsere Leistung achten, aber dürfen nicht nur darauf fokussiert sein. Wenn Fehler passieren, passieren Fehler, das ist nicht schlimm und das war das Mindset heute. Die Mitspieler haben mir gut offene Würfe verschafft und wenn sie fallen, dann fallen sie“, meinte Jung über seine Leistung gegen Rostock.

Die beiden 20-jährigen Jung und Bungart gehören zwar als „Young Guns“ fest zum Pro-A-Kader, sammeln ihre Spielminuten aber normalerweise in der 1. Regionalliga beim Kooperationspartner Hertener Löwen. In den ersten neun Saisonspielen durfte Jung 20 Pro-A-Sekunden spielen, Bungart noch gar nicht. In den vergangenen beiden Partien waren es 43 (Jung) bzw. 32 Minuten. Es waren zwei außergewöhnliche Wochen für die beiden.

Weitere Berichte über die Sparkassen Stars:

Basketball: Sparkassen-Stars trennen sich von AJ Cheeseman

Sparkassen Stars werden bei 20-Punkte-Niederlage gefeiert

Sparkassen Stars: Terrell Vinson ist neuer Power Forward

„Es war natürlich traurig zu hören, dass sich so viele aus dem Team infiziert haben“, sagt Jung. „Wir haben das Training erstmals ausgesetzt und als wir wieder in der Halle standen, mit sieben Mann, hat der Coach auch direkt alle motiviert, dass wir es auch zu siebt schaffen können. Ich war also vorberietet, mehr Minuten zu sammeln und alles zu geben.“„Stark“, meinte Geschäftsführer Tobias Steinert über den Auftritt der beiden Jungen. Und Headcoach Felix Banobre meinte: „Solange man kein Supertalent ist, sind genau das die Situationen, in denen man eine Chance bekommt: Verletzungen und Ausfälle. Und dann muss man diese Möglichkeit, die sich bietet nutzen.“ Mission erfüllt.

Zwei Auswärtsspiele für die Stars

Weiter geht es für die Sparkassen Stars mit Auswärtsspielen in Nürnberg (12. Dezember) und Karlsruhe (18. Dezember), bevor am Freitag vor Heiligabend Phönix Hagen in die Rundsporthalle kommt. Sofern alle infizierten Spieler ihre Krankheit, wie erhofft, ohne weitere Folgen überstanden haben, sind Jung und Bungert dann nicht mehr die Nummer sechs und sieben, sondern eher wieder elf und zwölf der Rotation. Oder haben sich die beiden doch noch ein paar Pro-A-Minuten mehr verdient?

Jung zeigte bei dieser Frage am Samstagabend neben allem sportlichen Talent auch Bescheidenheit und Abgezocktheit. Mit einem Grinsen antwortete er: „Falls die Situation kommt und wir mal wieder sieben Mann sind, glaube ich, dass ich auch wieder mehr Spielzeit bekomme.“