Mülheim. Aufgrund einer starken ersten Halbzeit bezwingt Rot-Weiss Mülheim den klassenhöheren Mülheimer FC 97, vor dem noch eine Menge Arbeit liegt.

Eigentlich wollte Trainer Hakan Katircioglu nach dem Urlaub noch seinem Assistenten Daniele Autieri das Coaching des Fußball-Landesligisten Mülheimer FC 97 überlassen. Saß der Coach in Halbzeit noch oben auf dem Hang der Anlage an der Bruchstraße, wechselte er nach der Pause bereits auf die Stehstufen neben der Trainerbank – und schimpfte wie ein Rohrspatz. Denn der MFC lieferte einen schwachen Test ab und unterlag beim Bezirksligisten Rot-Weiss Mülheim verdient mit 1:3 (1:3).

„So viel kann man sich gar nicht notieren als Trainer, wie wir falsch machen“, fand auch Autieri nach dem Spiel klare Worte. Der Co-Trainer ergänzte: „In der ersten Halbzeit sind wir nur hinterhergelaufen. Ich verliere zwar lieber jetzt als zum Saisonstart, aber so langsam müssen wir den Hebel umlegen. Wir können es nicht immer aufs Wetter schieben oder sagen, dass der und der noch im Urlaub ist.“

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Zwar konnte er nach der Pause nur viermal wechseln, da stand das Endresultat aber ohnehin schon fest. In der Defensive standen die Styrumer immer viel zu weit weg vom Gegner, so konnten Cedric Bartholomäus (8.) und Steven Tonski (30.) vergleichsweise leicht die ersten beiden Treffer für Rot-Weiss erzielen.

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„Wenn ihr keinen Bock habt zu laufen, dann solltet ihr Bescheid sagen“, schimpfte Hakan Katircioglu in der Trinkpause. Zwar verkürzte Burak Demirdere in der 34. Minute auf 1:2, dennoch übersah der MFC vor allem auf der linken Seite immer wieder die frei stehenden Außen.

Gastgeber machen dem Landesligisten vor, wie es geht

Zwei Verteidiger des Mülheimer FC 97 können Steven Tonski vor dem 2:0 nicht am Schuss hindern.
Zwei Verteidiger des Mülheimer FC 97 können Steven Tonski vor dem 2:0 nicht am Schuss hindern. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Der Bezirksligist hingegen machte es vor: Einen tollen Steilpass von Neuzugang Fabian Nitsch verwandelte Cedric Bartholomäus zum 3:1. „Taktisch haben wir das gut umgesetzt, ich bin wirklich mehr als zufrieden“, meinte Rot-Weiss-Trainer Kim Rolinger hinterher. „Wenn du einen klassenhöheren Gegner schlägst, tut das immer gut“, so der RWM-Coach.

Insgesamt waren die Gastgeber nach der Pause dem vierten Treffer näher als die Gäste ihrem zweiten. Bei einem Solo des eingewechselten Sebastian van Ryn und einem Weitschuss hatte der MFC Glück (53./58.). In Minute 66 war es wieder van Ryn, der nach einer Steilvorlage von Abdul Agirman den vierten Treffer machen musste. In der 90. Minute scheiterte Agirman dann selbst an Keeper Efe Özkan, nachdem er von Yassir Taidioui super freigespielt worden war.

Strittige Abseitssituation vor dem vermeintlichen 3:2

Dem MFC wurde vorher ein Tor aberkannt, weil Sandro Garcia beim Pass von Serkan Cekic im Abseits gestanden haben soll.

Beim Landesligisten kehren jetzt die restlichen Urlauber wie zum Beispiel Stürmer Anil Yildirim sukzessive zurück. Im Duell beim ambitionierten Bezirksligisten Viktoria Buchholz muss sich der MFC am kommenden Sonntag erheblich steigern.

Rot-Weiss Mülheim: Trainer Rolinger will alle auf ein Level bringen

Die Rot-Weißen gönnen sich vor dem MWB-Cup am Dienstagabend noch einen Test bei der SG Schönebeck, bei dem diejenigen Spieler zum Einsatz kommen, die bislang weniger gespielt haben. „Wichtig ist, dass bis zum Saisonstart alle auf einem Level sind“, sagt Trainer Kim Rolinger.

Im MWB-Cup-Halbfinale trifft seine Elf dann am Mittwoch auf heimischer Anlage auf den Bezirksligisten MSV 07.

Namen & Zahlen zum Testspielderby

Tore: 1:0 Bartholomäus (8.), 2:0 Tonski (30.), 2:1 Demirdere (34.), 3:1 Bartholomäus (41.)

RWM: Ibrahim – R. Wandel (46. Beeke), Winkler, Christmann, Asamoah, Schmidt (46. Agirman) – Velichkovski (61. Heise), Baffour, Nitsch (87. Taidioui), Bartholomäus (69. E. Wandel) – Tonski (46. van Ryn)

MFC: Özkan – Ergin (55. Atik), Aksoy (46. Maluze), Askar, Zuberovski – Katircioglu, Türk (46. Isik) – Sahebzada (46. Cekic), Nawzad, Demirdere – Garcia