Mülheim. Nach einem guten Saisonstart müssen die Schachspieler des SV Mülheim Nord ausgerechnet an beim Heimspiel die ersten Niederlagen verkraften.

Sechs Spieltage lang lief beim Schach-BundesligistenSV Nord alles nach Plan. Der sechste Platz in der Tabelle war die Belohnung für gute Leistungen und taktisch kluge Aufstellungen.

Am Doppelspieltag in der Sparkasse am Berliner Platz verfehlten die Mülheimer aber ihre Ziele und gingen leer aus — 3:5 gegen den SK Turm Kiel und 3,5:4,5 gegen den Hamburger SK.

Mülheim mit einem starken Aufgebot

Die Gastgeber konnten am Spitzenbrett — wie schon am dritten und vierten Spieltag — ein sportliches Schwergewicht aufbieten: Alexander Moiseenko führte das Mülheimer Aufgebot in den Partien gegen die Nordlichter an. Der Ukrainer, der am Montag 42 Jahre alt geworden ist, lebt in Zeiten des Krieges bei Freunden in Georgien.

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Eine ukrainische Vergangenheit hat auch Igor Novikov, ebenfalls ein Neuzugang beim SVN. Der 59-Jährige ist vor einem Monat aus Kiew nach Deutschland geflohen. Auch dadurch kam es zu sechs Erstliga-Einsätzen. Drei Siege, drei Unentschieden, keine Niederlage – die Bilanz von Novikov ist ausgezeichnet. Nun kehrt er in seine zweite Heimat, in die USA, zurück.

Kiel überrascht die Gastgeber mit seiner Aufstellung

Die Mülheimer waren an den Heimspieltagen also gut aufgestellt, aber insbesondere die Mannschaft aus Kiel noch besser. Die Gäste sorgten für personelle Überraschungen und setzten erstmals in dieser Saison auf Andrey Esipenko, größter Hoffnungsträger im russischen Schachsport. Sein Debüt gab auch US-Shootingstar Hans Moke Niemann am zweiten Brett.

Moiseenko musste sich Esipenko recht klar geschlagen geben. Daniel Fridman konnte immerhin ein Remis gegen Niemann erreichen. Unentschieden spielten auch Igor Novikov, Volkmar Dinstuhl und Liam Vrolijk. Der Niederländer hatte kürzlich bei einem Turnier auf Formentera nur den 23. Platz, im Blitzschach-Wettbewerb aber einen beachtlichen dritten Rang erreichen können. Einziger Sieger im achtköpfigen Nord-Aufgebot war Michael Feygin.

Ein Spiel entscheidet über Niederlage gegen Kiel

Im beinahe völlig ausgeglichenen Duell gegen die Hamburger endeten sieben Partien unentschieden. Nur Vrolijk kassierte die letztendlich entscheidende Niederlage.

SVN-Spieler Daniel Hausrath meinte: „Es war das Wochenende der verpassten Chancen. Es waren zwei knappe, etwas unglückliche Niederlagen gegen starke Gegner.“ Am 28./29. Mai sind die Mülheimer zu Spieltagen in Bremen zu Gast.