Essen. Null Punkte und ein rätselhafter Auftritt: Anfangs droht Essens Fußballerinnen ein Debakel, am Ende holen sie bei der Eintracht fast einen Punkt.

Die SGS Essen gibt weiter Rätsel auf. 30 Minuten waren die Bundesliga-Fußballerinnengegen Eintracht Frankfurt hoffnungslos unterlegen. Allein der überragenden Torfrau Kim Sindermann war es zu verdanken, dass es nur 0:2 stand. Nach einem schmeichelhaften Anschlusstreffer durch Beke Sterner steigerten sich die Essenerinnen jedoch enorm. Doch als der Ausgleich längst gerecht gewesen wäre, entschied Nina Räcke die Partie unglücklich mit einem Eigentor.

Dominant starteten die Gastgeberinnen in die Partie, während es die Essenerinnen kaum schafften, drei Pässe nacheinander an die eigene Frau zu bringen. Nach zehn Minuten näherte sich die Eintracht dem SGS-Tor langsam an: Nach einem Ballverlust von Lena Ostermeier parierte SGS-Torfrau Sindermann den Schuss von Prasnikar. Auch Freigang konnte sie wenig später beim Abschluss wohl entscheidend irritieren.

SGS Essen: Sindermann hält einen Elfmeter, den zweiten aber nicht

Den Rückstand verhindern konnte Sindermann aber nicht: Nach einem abgefälschten Freistoß drückte SGE-Kapitänin Pawollek den Ball mit dem Knie über die Linie (18.). Für die SGS war es das dritte Gegentor in Folge nach einem Standard. Und es drohte noch mehr Ungemach: Nur zwei Minuten später sah Schiedsrichterin Fabienne Michel ein Halten von Essens Eleni Markou und gab Elfmeter.

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Feiersinger lief an, doch Sindermann hielt stark. Und auch das zweite Duell mit Feiersinger ging an die Essenerin, als sie ihr den Ball mit einem Hechtsprung vom Fuß nahm (22.). Längst war sie die beste Essenerin. Doch mit einem weiteren Elfmeter konnte Frankfurt sie überwinden.

Erneut verlor Lena Ostermeier den Ball gegen Santos de Oliveira, Selina Ostermeier holte sie von den Beinen. Beim Strafstoß von Freigang war Sindermann noch dran, doch vom Innenpfosten sprang der Ball ins Tor. Für die Gäste war es fast ein Segen, denn die Frankfurter Umklammerung ließ nun nach. Über Ballbesitz fand die SGS ins Spiel und nutzte ein Ausrutschen von SGE-Torfrau Frohms, um den ersten Eckball herauszuholen.

Es folgte der zweite, bei dem die Eintracht die Flanke von Jana Feldkamp zwar abwehrte. Aber genau vor die Füße von Beke Sterner, die von der Strafraumkante sehenswert ins Kreuzeck traf: 1:2. Und dieser eher schmeichelhafte Pausenstand gab Auftrieb. Im zweiten Durchgang zeigte sich die SGS wie verwandelt und drängte auf den Ausgleich.

In der zweiten Hälfte liegt das 2:2 in der Luft

Jill Baijings setzte Feldkamp ein, deren Schuss SGE-Torfrau Frohms mit den Fingerspitzen noch über die Latte lenkte (54.). Nach einer Stunde lag das 2:2 erneut in der Luft: Räcke spielte einen weiten Pass auf Carlotta Wamser, die sich schön durchsetzte, aber zu hektisch abschloss. Die SGS war nun die bessere Mannschaft.

Elisa Senß scheiterte nach Vorarbeit von Feldkamp an der Hacke von Torfrau Frohms (76.). Nur drei Minuten später schoss Selina Ostermeier nach einer Ecke aus elf Metern knapp drüber. Der Ausgleich wäre längst verdient gewesen. Doch es kam anders: Prasnikar brachte den Ball bei einem Konter scharf herein und Essens Räcke beförderte ihn unglücklich ins eigene Tor.

So haben sie gespielt:

Eintracht Frankfurt - SGS Essen 3:1 (2:1)
SGS: Sindermann – L. Ostermeier, S. Ostermeier, Räcke, Klasen – Markou (46. Piljic), Senß – Baijings (72. Wilde), Feldkamp, Sterner – Wamser.
Bes. Vork.: Sindermann hält Elfmeter von Feiersinger (20.).
Tore: 1:0 Pawollek (18.), 2:0 Freigang (28., FE), 2:1 Sterner (35.), 3:1 Räcke (81. ET).