Hannover. Die Judoka der SU Annen machen kaum Federlesen in Hannover und bleiben Spitzenreiter Hamburg auf den Fersen. Trainer Oldenburg setzt ein Zeichen.

Die Bundesliga-Judoka der Sport-Union Annen haben auch bei ihrem zweiten Auswärtskampf der Saison ihre Anwartschaft auf einen Endrundenplatz untermauert. Beim JT Hannover gelang am Samstag ein glattes 10:4.

„Es waren viele ziemlich enge Kämpfe dabei, aber insgesamt war das sicherlich ein verdienter Sieg“, so Annens Trainer Stefan Oldenburg, der personell beinahe aus dem Vollen schöpfen konnte. Da im Mittelgewicht (-90 kg) derzeit Martin Matijass noch nicht wieder fit ist, stellte sich der SUA-Coach in Niedersachsen selbst auf und musste gleich im ersten Kampf gegen den Letten Aigars Milenbergs ‘ran. Bis zum „Golden Score“ gab’s beiderseits keine Wertung, nach etwas mehr als fünfeinhalb Minuten gelang Oldenburg dann ein spektakulärer Ausheber, den sein Team euphorisch feierte.

SU Annen dreht 1:2-Rückstand in ein 5:2 zur Pause

Die folgenden beiden Duelle allerdings gingen verloren, denn Alessio Murrone musste sich dem unangenehmen Georgier Goga Vardosanidze beugen, und Lukas Romahn unterlag im lange ausgeglichenen 66-kg-Vergleich mit Nicolas Kunze per Armhebel. Der Rest der ersten Runde allerdings war eine eindeutige Annener Angelegenheit. Jim Heijman (-81 kg) entledigte sich seiner Aufgabe ganz souverän, Jano Rübo (-73 kg) punktete im „Golden Score“, bei Mistral Janssen (-100 kg) und Schwergewichtler Jonas Schreiber dauerten die Kämpfe jeweils noch nicht mal eine Minute.

Heimspiel für Leon Philipp (oben; SU Annen): Der Judoka lebt in Hannover, kämpfte am Samstag wieder erfolgreich und holte einen Zähler im 66-Kilo-Limit.
Heimspiel für Leon Philipp (oben; SU Annen): Der Judoka lebt in Hannover, kämpfte am Samstag wieder erfolgreich und holte einen Zähler im 66-Kilo-Limit. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Eine 5:2-Führung zur Pause ist natürlich schon mal eine gute Basis“, so Stefan Oldenburg, dessen Team sich auch danach nicht von seiner Linie abbringen ließ. Zwar verlor Mistral Janssen im 90-kg-Limit gegen Milenbergs, was Oldenburg als „kurzen Dämpfer“ bezeichnete, spätestens nach den Erfolgen von Alessio Murrone gegen Hannovers Georgier sowie dem eindrucksvollen Sieg für Leon Philipp (-66 kg) gegen Nicolas Kunze war mit dem Zwischenstand von 7:3 für die SUA alles wieder in der Reihe.

Püchel wegen unkorrekter Schulterbandage disqualifiziert

Den vorzeitigen Erfolg machte der Niederländer Jim Heijman dingfest, der nach 61 Sekunden einen sehenswerten Uchi-mata ansetzte - Ippon, das 8:3. Anschließend gab’s eine unglückliche Disqualifikation für Maurice Püchel, weil der Mattenleiter während des Kampfes den nicht ganz sicheren Sitz der Schulterbandage des Witteners monierte. „Das hätten wir vorher klären müssen“, so Oldenburg. Machte aber nichts, denn die ausstehenden Duelle von Florian Kosch (-100 kg; ganz starker Auftritt gegen Domenik Schönefeldt) und dem wieder überzeugenden Jonas Schreiber gingen klar an die Sport-Union, die damit Spitzenreiter Hamburg auf den Fersen bleibt.

Am 2. Juli geht’s nun für die Wittener daheim gegen das UJKC Potsdam. Sollte auch dort ein Erfolg gelingen, stünde man schon mit einem halben Bein im Endrunden-Turnier, das in diesem Jahr in Hamburg ausgetragen wird. Das wurde jetzt bereits verkündet.

Die Kampf-Statistik: (90 kg) Milenbergs - Oldenburg 0:10; (60 kg) Vardosanidze - Murrone 10:0; (66 kg) Kunze - Romahn 10:0; (81 kg) Angenstein - Heijman 0:10; (73 kg) Matuschowitz - Rübo 0:7; (100 kg) Schönefeldt - Janssen 0:10; (+100 kg) Meyer - Schreiber 0:10; (90 kg) Milenbergs - Janssen 10:0; (60 kg) Vardosanidze - Murrone 0:10; (66 kg) Kunze - Philipp 0:10; (81 kg) Arzenton - Heijman 0:10; (73 kg) Moritz - Püchel 10:0; (100 kg) Schönefeldt - Kosch 0:10; (+100 kg) Kirsch - Schreiber 0:10.

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