Essen. Essener Zweitliga-Volleyballerinnen bringen nach 2:0-Führung den BBSC Berlin selbst wieder ins Spiel. Auch Tiebreak knapp verloren.
Marcel Werzinger musste auch noch einen Tag nach dem Spiel verständnislos den Kopf schütteln, als ihm das Duell mit dem BBSC Berlin wieder einmal in den Sinn kam. "Wie kann man zwei Sätze lang so gut spielen und dann plötzlich so einbrechen?", fragte sich der Trainer des Volleyball-Zweitligisten VC Allbau Essen. Und so ratlos wie er waren auch seine Spielerinnen nach der 2:3-Heimniederlage gegen den Tabellensiebten.
Selbstbewusst und konzentriert ins Match
Mit einem Sieg wollte der VCA den Konkurrenten aus der Bundeshauptstadt auf Distanz halten. Rein optisch ist der in der Tabelle zwar noch weit entfernt, doch die Berlinerinnen haben drei Spiele weniger bestritten und könnten bei optimalem Verlauf mit dem VCA nach Punkten gleichziehen.
Die Borbeckerinnen gingen nach den jüngsten Erfolgen selbstbewusst und konzentriert ins Match und waren auch deutlich überlegen. 25:19 und 25:16 gewannen sie die beiden ersten Durchgänge, es schien eine deutliche Angelegenheit zu werden für die Gastgeberinnen.
Gegner selbst wieder ins Spiel gebracht
Doch dann der Bruch, nichts ging mehr. "In den ersten beiden Sätzen haben wir richtig gut ausgeschlagen und den Gegner unter Druck gesetzt, im dritten Durchgang war da gar nichts mehr", so Werzinger. "Wir haben den Gegner regelrecht aufgebaut und wieder ins Spiel kommen lassen."
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Die Fehler bei den "pottperlen" häuften sich, mal im Aufschlag, mal in der Annahme oder im Angriff. Fehler über Fehler - unerklärlich nach dem überzeugenden Auftakt. "Und irgendwann fängst du natürlich auch an zu denken", versucht der VCA-Coach den eklatanten Einbruch zu ergründen, der zum 9:25 führte - nur neun Punkte nach zwei souveränen Sätzen.
Gäste aus Berlin nutzen ihre Chance
Werzinger wechselte, stellte um, probierte dies, probierte das, doch die Verunsicherung bekam auch er nicht in den Griff. In der Vorsaison war seiner Mannschaft so etwas in ähnlicher Form einige Male passiert, in dieser Spielzeit schien sie sich aber weitestgehend stabilisiert zu haben.
"Berlin hat es dann allerdings auch gut gemacht, wurde aggressiver und hat die Chance genutzt", sagt Marcel Werzinger. Der VCA spielte immer schlechter, Berlin immer besser und holte sich als logische Folge auch den vierte Durchgang.
Im Tiebreak wieder auf Augenhöhe
Im Tiebreak war es schließlich wieder ein Vergleich auf Augenhöhe. VCA führte mit 12:11, doch der BBSC hatte mit 15:12 das bessere Ende und revanchierte sich für das 1:3 im Hinspiel. "Im Tiebreak kann das aber immer passieren."
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Aufgrund des Punktgewinns hat der VC Allbau allerdings den Konkurrenten BW Dingen, der dem Tabellenzweiten Köln unterlag, sogar vorübergehend von Rang drei verdrängt. Aussagekräftig ist das allerdings nicht, weil die direkte Konkurrenz in Verfolgergruppe ein Spiel weniger als der VCA bestritten hat. Emlichheim konnte sich am Sonntag mit einem Heimsieg über Borken noch vor VCA schieben.
So haben sie gespielt
VC Allbau - BBSC Berlin 2:3
Sätze: 25:19, 25:16, 9:25, 16:25, 12:15.
Spielminuten: 103.
VCA: Ferger (MVP), Zwingmann, Bernhard, Luzie Wiedeking, Janssen (n.e.), Schreiner, Bruder, Wolter, Adolph, Luna Wiedeking, Formaggioni, Werzinger, Drölle.
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