La Réunion. Der Gladbecker Tim Bremer steckt in den Vorbereitungen auf die Kanuslalom-Saison 2022. Die hält als Höhepunkt die WM in eigenen Land bereit.
Seit einigen Tagen weilt Tim Bremer von den Kanu-Freunden Wiking Gladbeck auf La Réunion, um sich auf die neue Saison im Kanuslalom vorzubereiten. Sein sportliches Ziel: die erneute Qualifikation für die deutsche U-23-Nationalmannschaft.
Und es gibt im Jahre 2022 auch internationale Titelkämpfe, die Tim Bremer laut seinem Vater Thorsten Bremer im Blick hat: „Vielleicht klappt es ja sogar, dass er sich für die Heim-WM in Augsburg für das A-Team qualifizieren kann.“ Die kontinentalen Titelkämpfe werden vom 26. bis zum 31. Juli ausgetragen - also exakt 50 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen 1972.
Tim Bremer absolviert im Februar ein Trainingslager in Dubai
Fest steht: Dafür wird der Gladbecker, der natürlich hofft, verletzungsfrei zu bleiben, über Weihnachten/Silvester noch einmal nach La Réunion fliegen und im Februar schließlich nach Dubai. Von nichts kommt nun einmal nichts, das gilt auch und das gilt gerade im Kanusport.
Tim Bremer ist übrigens nicht der einzige Top-Sportler, der sich derzeit auf der kleinen Vulkan-Insel La Réunion im Indischen Ozean zwischen Madagaskar und Mauritius aufhält. Seit 2013 gibt es dort einen künstlichen Wildwasserkanal, der vor allem im europäischen Winter viele Kanuten anlockt. Die Bedingungen sind gut, es herrschen Temperaturen um die 30 Grad! So sind neben dem Gladbecker aktuell einige deutsche Konkurrenten auf La Réunion, aber beispielsweise auch der amtierende Olympiasieger Jiri Prskavec aus Tschechien.
Tim Bremer blickt auf ein durchwachsenes Jahr 2021 zurück
Bei einem Trainingswettkampf landete Tim Bremer nur knappe vier Sekunden hinter Prskavec und drei Sekunden hinter dem dreimaligen Europameister Vit Prindis (Tschechien) auf dem vierten Rang. Den Wettkampf im Extrem-Slalom gewann der Gladbecker sogar. Extrem-Slalom wird 2024 in Paris übrigens erstmals zum Olympischen Programm gehören.
Tim Bremer schaut auf eine eher durchwachsene Saison 2021 zurück. Zwar qualifizierte sich das Mitglied der Kanu-Freunde Wiking als bestes U-23 Boot für die U-23 Nationalmannschaft. Außerdem wurde Bremer in der Herren-K1-Mannschaft Dritter bei den U-23-Weltmeisterschaften im slowenischen Tacen. Doch er verpasste den Sprung ins Weltcup-Team des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) - und das nur um einen Platz.
Gladbecker verliert Platz in der Sportfördergruppe der Bundeswehr
Die drastische Konsequenz: Tim Bremer hat seinen Platz in der Sportfördergruppe der Bundeswehr verloren und damit jegliche finanzielle Unterstützung. Während der Weltmeisterschaft in Tacen verletzte er sich zu allem Überfluss an der Schulter. So gehandicapt schaffte er es nicht, sich für das Finale zu qualifizieren.
Weil der Gladbecker nach der WM eine fünfwöchige Trainingspause einlegen musste, war er auch nicht 100-prozentig fit für die U-23-Europameisterschaften. Bei diesen Titelkämpfen verpasste er ebenfalls das Finale. Bremer ist jedoch weiterhin im NK1-Kader des DKV und lebt und trainiert in Augsburg am dortigen Bundesleistungszentrum.