Mülheim. Nach den beiden nicht gewonnenen Derbys hat sich der VfB Speldorf mit einem eindrucksvollen Heimsieg gegen Wermelskirchen zurückgemeldet.

Wie bei den Profis war Marvin Hohensee nach dem Schlusspfiff von mehreren Kindern umringt. Der 20-Jährige strahlte über das ganze Gesicht, hatte er doch soeben mit seinem vielleicht besten Spiel für den VfB Speldorf einen erheblichen Teil zu einem furiosen 6:2 (3:1)-Heimsieg des Fußball-Landesligisten über den SV Wermelskirchen beigetragen.

„Wir haben die richtige Reaktion gezeigt und die Derby-Spiele abgehakt“, sagte der Linksverteidiger nach der Partie, die er selbst mit einer starken Lauf über die linke Seite und einer guten Flanke eingeleitet hatte. Janis Timm schraubte sich noch vor dem gegnerischen Keeper hoch und köpfte zur Führung für die Speldorfer ein.

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Damit rundeten die Hausherren eine Phase ab, in dem sie nach wieder etwas nervösem Start merklich besser in die Partie gekommen waren. Doch die Krönung sollte noch folgen: Keine zwei Minuten später chippte Dennis Terwiel einen Freistoß in den Strafraum, wo ihn Wermelskirchens Frederik Streit mit der Brust ins eigene Tor bugsierte – 2:0 nach 26 Minuten. „Abpfeifen“, forderten die ersten grün-weißen Fans auf der Tribüne.

Einer der wenigen Fehler in der Mülheimer Abwehr führte dann zehn Minuten vor der Pause zum Anschlusstreffer. „Wir haben das 1:2 kassiert und haben normal weiter gespielt. Wir haben später das 2:3 kassiert und haben normal weiter gespielt. Das war heute der Schlüssel, dass wir uns nicht haben nervös machen lassen“, meinte Trainer Julien Schneider hinterher.

Mittelstürmer Ahmed Can Simsek leitete das 3:1 ein

Nach einem genialen Zuspiel von Ahmed Can Simsek auf Nico Piepenbreier fand dessen Flanke am langen Pfosten Athanasios Tsourakis, der den Zwei-Tore-Abstand wiederherstellte (38.).

Wie von Schneider angesprochen, ließ sich der VfB auch vom zweiten Anschlusstor nicht vollkommen aus der Ruhe bringen, wenngleich Wermelskirchen per Freistoß den Außenpfosten traf (64.). Die Gäste verteidigten aber nun hoch, was dem VfB Räume verschaffte.

Lukas Mühlenfeld schickt Janis Timm auf die Reise

Einen davon erkannte Lukas Mühlenfeld in der 66. Minute. Nach seinem Steilpass legte Janis Timm quer auf Simsek, der nur noch einzuschieben brauchte. Das 4:2 war die Vorentscheidung. „Ich habe mich sehr für ihn gefreut, dass Janis endlich wieder an alte Stärke anknüpft“, sagte Coach Schneider hinterher. Auch Simsek bekam sein Extralob vom Trainer. Zwar versprangen dem Zielstürmer noch zu viele Bälle, er spielte dafür aber mehrere ganz starke Pässe in die Spitze.

Janis Timm hatte nicht nur wegen seiner beiden Treffer großen Anteil am Sieg des VfB Speldorf.
Janis Timm hatte nicht nur wegen seiner beiden Treffer großen Anteil am Sieg des VfB Speldorf. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Und er holte den Elfmeter raus, der in der 73. Minute zum 5:2 durch Janis Timm führte. Den Schlusspunkt setzte wiederum Tsourakis, der den Gegner der Gäste in der Nachspielzeit mit einem Heber überwand.

„Wir haben heute super konzentriert gespielt und nur wenig Fehler angeboten. Nach vorne waren einige richtig gute Spielzüge dabei und wir haben dann auch einfach mal die Effizienz gehabt“, fasste Julien Schneider den furiosen Sieg seiner Mannschaft zusammen.

VfB-Bilanz: 21 Punkte nach der Hinrunde

Damit beendet seine Mannschaft die Hinrunde mit 21 Punkten auf dem fünften Platz. Ein Tor fehlte, um Wermelskirchen noch zu überholen. „Das muss man auch einfach mal anerkennen, dass das eine mehr als stabile Hinrunde ist“, wiederholte der Coach seine schon mehrmals geäußerte Meinung.

Nach dem spielfreien Totensonntag muss der VfB diese Leistung in zwei Wochen im Heimspiel gegen Hamborn 07 bestätigen. Das letzte Meisterschaftsspiel des Jahres ist das Duell beim VfB Frohnhausen am 5. Dezember.

Ende Januar geht es dann bereits mit den ersten Testspielen los. Fünf an der Zahl – alles Heimspiele – sind schon terminiert.

Zahlen und Namen: So spielten sie

Tore: 1:0 Timm (24.), 2:0 Streit (26., Eigentor), 2:1 N. Postic (35.), 3:1 Tsourakis (38.), 3:2 Türksoy (51.), 4:2 Simsek (66.), 5:2 Timm (73., Foulelfmeter), 6:2 Tsourakis (90.+2)

VfB: Hauffe – Mühlenfeld (87. Gronemann), Brühl, Terwiel – Hohensee, Fritzsche, Boka (82. Skuppin), Piepenbreier – Tsourakis, Timm (84. Timm), Simsek (73. Yussif)

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