Essen. Essener möchten an Erfolg in Ludwigshafen anknüpfen. Für Tusem-Torwart Sebastian Bliß ist Gastgeber SC Magdeburg besonderer Gegner.
Nächster Versuch. Nachdem die Handballer des Tusem Essen Mitte November unverrichteter Dinge aus Sachsen-Anhalt zurückgekehrt waren, steht nun der Nachholtermin beim SC Magdeburg (19 Uhr, Getec Arena) auf dem Programm. Damals mussten die Essener am Vorabend des Spiels wieder abreisen, weil ein gegnerischer Spieler unter Covid-Verdacht stand. Nun scheint aber alles bereit zu sein für den Anwurf.
Die bislang acht Auswärtsreisen waren für den Tusem in dieser Saison fast immer mit Komplikationen verbunden. Aus sportlicher Sicht wegen der sieben Niederlagen, aus logistischer Sicht wegen eines Schneesturms und eben dieses Corona-Falles in Magdeburg.
Zuletzt lief es nach Plan für Tusem Essen
Doch zuletzt verlief beim Aufsteiger alles nach Plan: Ludwigshafen wurde mit 26:25 geschlagen, die Rückreise blieb ohne Zwischenfälle. Stattdessen können die Essener mit Rückenwind und den ersten Auswärtspunkten im Gepäck erneut nach Magdeburg fahren.
Dort wird die Aufgabe alles andere als einfach. Die Mannschaft von Trainer Jamal Naji trifft auf eines der Top-Teams der Liga, das sich in dieser Saison allerdings schon Ausrutscher erlaubt hat. Unter anderem setzte es Niederlagen in Stuttgart und beim Bergischen HC. Darin sieht Essens Torwart Sebastian Bliß eine Chance: „Sie haben Schwierigkeiten gehabt, vor allem zu Hause. Ohne Zuschauer fällt der Heimvorteil weg.“
Duelle mit Magdeburg haben Tradition
Doch mittlerweile scheint der SCM noch besser eingespielt zu sein, hat zuletzt kaum noch Punkte aus der Hand gegeben. Im Topspiel beim THW Kiel gab es nun ein 24:24-Unentschieden für den Tabellenfünften.
Duelle mit den Magdeburgern haben Tradition. Der letzte große Triumph der Essener gelang im Jahr 2005 mit dem Gewinn des EHF-Pokals. Ein Moment, an den sich Fans und Beteiligte noch lange erinnern werden.
Gastgeber haben hochkarätigen Kader
Doch dieses Mal sind die Vorzeichen ganz andere, die Schere zwischen Favorit und Außenseiter klafft weit auseinander. Magdeburg verfügt über einen mit international erfahrenen Stars gespickten Kader, mit Spielern wie Michael Damgaard, Omar Magnusson, Zeljko Musa oder dem deutschen Nationalspieler Matthias Musche, der allerdings verletzt fehlen wird. „Sie sind topbesetzt und natürlich klarer Favorit“, weiß auch Essens Torhüter Bliß.
Dennoch will sich der Tusem nicht verstecken, sondern an den 26:25-Sieg in Ludwigshafen anknüpfen. Klar ist: Die Essener brauchen wieder viel Konsequenz in der Abwehr, Mut im Angriff und müssen eine große Leidenschaft zeigen. „Wir wollen mutig an die Sache herangehen und müssen einen kühlen Kopf bewahren“, sagt auch Bliß. Dies gelang bei den Eulen sehr ordentlich und brachte am Ende den Sieg im Abstiegskrimi.
Für Torwart Bliß war der SCM früher ein Traum
Für Essens dienstältesten Spieler ist die Partie in Magdeburg eine besondere. „Für mich als Ost-Kind war Magdeburg früher immer der größte Verein. Anfang der 2000er haben da meine Vorbilder gespielt. Deswegen freue ich mich sehr auf das Duell“, sagt der 30-Jährige.
Der Traum, selbst mal für den SC Magdeburg zu spielen, habe sich nie ergeben. Doch dem trauert der Torhüter nicht nach, sondern will stattdessen jetzt lieber seinen damaligen Traumverein ärgern.
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