Los Angeles. Marcel Lowitsch spielte für den SV Zweckel, DSC Wanne und Westfalia Herne. Nun ist er beim Los Angeles FC und widmet sich der Talentförderung.
Zwei Talente aus den USA absolvieren ab dem 22. Mai ein zweiwöchiges Probetraining bei Rot-Weiss Essen. Empfohlen hat RWE die 17 Jahre jungen Spieler Mika Moreira und Patrick Alegria der in Los Angeles heimisch gewordene Gladbecker Athletik- und Fitnesstrainer Marcel Lowitsch.
Marcel Lowitsch, der einst für den SV Zweckel, DSC Wanne-Eickel und ganz kurz für Westfalia Herne aktiv war, ist mittlerweile für den Los Angeles Football Club tätig. Der LAFC zählt zu den populärsten Fußballvereinen in den Staaten und nimmt seit 2018 an der Major League Soccer teil. „Derzeit“, berichtet der Zweckeler, „kümmere ich mich als externer Mitarbeiter um die Ernährung und die Verletzungsprophylaxe einzelner Spielers des Vereins.“
Marcel Lowitsch ist überzeugt vom Potenzial des US-amerikanischen Fußballs
Des Weiteren unternimmt Lowitsch gerade Schritte in Richtung Selbstständigkeit: „Die Planung laufen derzeit, eine L.L.C. (Limited Liability Company, d. Red.) zu starten. Die Rechtsform ist vergleichbar die einer GmbH. Sie können sich das wie eine Spieleragentur oder eine Agentur und Plattform für Athleten vorstellen.“
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Dahinter steckt Lowitschs Überzeugung, dass die USA im Fußball „viel Potenzial“ besitzen. Der Gladbecker betont: „Wir haben hier spielerisch sehr starke Spielertypen. Bestes Beispiel auf Schalke ist derzeit Matthew Hoppe.“
Lowitsch ist vom Können seiner beiden Schützlinge überzeugt
Weil er daran glaubt und weil er möchte, dass mehr US-amerikanische Talente nach Europa kommen und auf diesem Wege wiederum den Fußball in den Staaten populärer machen, hat Lowitsch begonnen, junge Spieler zu scouten: „Ich stehe mit verschiedenen europäischen Vereinen im Kontakt, darunter Rot-Weiss Essen und Standard Lüttich in Belgien.“ Er versuche, gezielt amerikanische Talente zu fördern.
Zu der Trainingsgruppe gehören auch Mika Moreira und Patrick Alegria, die laut Lowitsch besonders herausstechen. „Ich bin davon überzeugt“, so der Athletik- und Fitnesstrainer, der ja den Gladbecker Profiboxer Salahadin Simmou vor dessen erfolgreichen EM-Kampf im Frühjahr 2020 betreut hat, „dass diese beiden Spieler sich in Deutschland durchsetzen können.“
Trainiert wird zum Teil um 5 Uhr morgens in den Bergen
Die beiden Talente beschreibt er mi diesen Worten: „Mika ist ein Kämpfer und ein Leader. Jemand der Verantwortung übernehmen kann und von dem ich überzeugt bin, dass er sein letztes Shirt auf dem Feld für den Erfolg geben würde. Patrick ist der Techniker, der viel über seine Ballkontrolle und seiner Kreativität kommt. Patrick war in der U17 Nationalmannschaft Perus und spielte in der Jugendakademie des LA Galaxy und des LAFC.“
Seit rund vier Monaten trainieren Alegria und Moreira mit Lowitsch zusammen. Das Programm ist hart. Das ist kein Wunder, einer von Lowitschs großen Vorbildern ist schließlich Felix Magath. Teilweise bereits um 5 Uhr in der Früh stehen mit den Jungs Einheiten in den Bergen an, später weitere im Verein und danach noch welche unter der Regie des Gladbeckers.
Im Training wird überwiegend deutsch gesprochen
Er sagt: „Ich trainiere beide im fußballerischen Bereich, Athletik und Ernährung ebenso, Videoanalyse von Spielen und Auswertung von Messwerten. Ich verfüge hier in Los Angeles über sehr gute Voraussetzungen wie beispielsweise ein Labor, wo die beiden Spieler unter ständiger Leistungskontrolle stehen. Es ist so möglich, Laktatwerte oder Herzfrequenzen besser zu überwachen.“
Im Training wird übrigens überwiegend deutsch gesprochen. „Beide“, sagt Lowitsch, „bekommen von mir selbstverständlich auch Nachhilfe, was das Ruhrgebiet ist.“ Sie wüssten mittlerweile, wie toll es sei, morgens über die A40 zur Arbeit zu fahren oder wie viel der Fußball den Menschen im Revier bedeutet. „Diese tiefe Beziehung und dieser Einfluss des Fußballs, das hast du in den USA leider nicht“, so der Gladbecker.
Den Kontakt zu RWE hat Sven Linnemann hergestellt
Besonders anzuspornen brauche er Mika Moreira und Patrick Alegria nicht: „Die beiden sind 17 Jahre alt und wollen raus. Die wollen nach Europa und sich messen. Viel motivieren muss man da nicht mehr, dennoch werde ich beiden am Flughafen hier in Los Angeles sagen, dass sie auch den amerikanischen Fußball ein Stück weit vertreten. Und ich erwarte, dass sie es mit Stolz tun und mit vollem Einsatz und zeigen, für was Los Angeles steht: harte Arbeit und vor allem ein Stück verrückt sein, aber auch immer wieder optimistisch.“
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Den Kontakt zu Rot-Weiss Essen stellte übrigens Sven Linnemann her, der Athletik- und Fitnesscoach von RWE. Der kümmert sich, seit Lowitsch in die USA ausgewandert ist, auch um Salahadin Simmou. Der Gladbecker: „Als ich Sven erzählte, dass ich zwei gute Spieler hätte und diese doch vielleicht in Deutschland eine Chance verdient hätten, bot er sofort seine Mithilfe an.“
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