Mülheim. Nach Niederlage in Köln und München brauchen die Damen des HTC Uhlenhorst ein Hockey-Wunder – sonst geht es in die Play-downs gegen Raffelberg.
Die Stimmung auf dem Rückflug aus München war getrübt. Verständlich, hatten sich die Damen des HTC Uhlenhorst doch so viel vorgenommen für das Auswärtsspiel beim Münchner SC.
Umso größer war die Enttäuschung nach der 1:2 (0:1)-Niederlage in Bayerns Landeshauptstadt – verbunden mit der Tatsache, dass der direkte Klassenerhalt wohl nur noch dann zu realisieren ist, wenn am kommenden Sonntag die Hockey-Welt ein wenig Kopf steht.
Uhlenhorst verliert in Köln – München holt den Bonuspunkt
Das hängt auch mit den Ergebnissen vom Samstag zusammen. Denn während München gegen den UHC Hamburg überraschend 1:1 spielte, unterlagen die Mülheimerinnen trotz starker erster Halbzeit mit 0:2 (0:0) bei Rot-Weiss Köln und haben nun drei Punkte und drei Tore Rückstand auf München.
Der MSC trifft kommende Woche auf Köln, Uhlenhorst empfängt den amtierenden deutschen Meister aus Düsseldorf.
HTC Uhlenhorst kann seine Leistung nicht abrufen
Mindestens ein Remis hätte es sein sollen, um das Schicksal weiterhin in der eigenen Hand zu haben – nach den 60 Minuten beim Münchner SC blieb Trainer Phil Neuheuser aber nichts mehr als festzuhalten, dass „wir nicht das gespielt haben, was wir uns vorgestellt haben.“ Starteten die Mülheimer am Tag zuvor in Köln noch mutig in die Partie und verpassten es lediglich sich für die starke erste Halbzeit mit einem Tor zu belohnen, so fehlte es diesmal an Kreativität, um sich gegen die auf Konter lauernden Gastgeberinnen Torchancen zu erarbeiten.
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So richtig druckvoll wurde das Spiel erst in der Schlussphase, als Neuheuser seine Torhüterin Finja Starck zugunsten einer elften Feldspielerin aus der Partie nahm. Allerdings: Da stand es nach Toren von Martina Reisenegger Lillo (5., 41., E.) bereits 2:0 für München. Maike Scheuers Treffer nach einer Ecke kam zu spät und war nicht mehr als Ergebniskosmetik (56.).
HTC Uhlenhorst belohnt sich in Köln wieder nicht
„Es ist uns nicht gelungen, die Leistung der letzten Spielen zu bestätigen. Ein stückweit hat auch die geistige Frische gefehlt, um Ideen gegen die Raumdeckung der Münchner zu entwickeln“, analysierte Neuheuser, der auch auf der anderen Seite nur drei nennenswerte Torgelegenheiten sah – zwei davon endeten allerdings in Treffern für die Gastgeberinnen.
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Das Thema Effektivität zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison der Uhlenhorsterinnen. So auch beim Spiel in Köln. Denn während die HTCU-Damen in den ersten 30 Minuten aus ihren Gelegenheiten nichts zählbares machten, fand Köln nach der Pause besser in die Begegnung und belohnte sich. Inma Sophie Hofmeister (37.) und Lea Stöckel (48., E) trafen für die Gastgeberinnen.
„Wenn wir in Führung gehen, wird es vielleicht ein ganz anderes Spiel. So wurde Köln immer dominanter und die Partie ist gekippt“, beschrieb der Uhlenhorster Trainer die Niederlage in der Domstadt.
HTC Uhlenhorst: Der Blick richtet sich bereits auf mögliche Play-downs
Und während seine Schützlinge es verpassten, einen nicht zwingend eingeplanten Zähler einzusammeln, gelang dies dem direkten Konkurrenten im Tabellenkeller. München trotzte dem UHC Hamburg beim 1:1 einen Punkt ab und hat sich so in die komfortable Situation gebracht, dass sogar eine Niederlage gegen Köln zum direkten Klassenerhalt reichen dürfte. Denn ein Sieg der Uhlenhorsterinnen gegen Düsseldorf am kommenden Sonntag (12 Uhr) wäre eine große Sensation.
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Nicht zuletzt deshalb wird man sich bei den Mülheimerinnen in den kommenden Tagen schon mit den drohenenden Play-downs gegen den Club Raffelberg auseinandersetzen. In der Best-of-Five-Serie werden drei Siege benötigt, um in der Liga zu bleiben. Vorteil Uhlenhorst: Die ersten beiden Spiele würden im Waldstadion stattfinden.
„Die Psyche spielt da sicherlich eine große Rolle. Dieses Duell wird nicht in einem Spiel entschieden“, blickt Phil Neuheuser bereits voraus. Auch deshalb wird es schon in der anstehenden Woche darauf ankommen, die Köpfe frei zu bekommen und den Fokus zu richten.
So haben sie gespielt
RW Köln – HTC Uhlenhorst 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Hofmeister (37.), 2:0 Stöckel (48., E).
Grüne Karten: – / –
Schiedsrichter: L. Gardeler / A. Vignaraja Sarma
Münchner SC – HTC Uhlenhorst 2:1 (1:0)
Tore: 1:0, 2:0 Reisenegger Lillo (5., 41. E), 2:1 Scheuer (56., E.).
Grüne Karten: – / Hoffmann
Schiedsrichter: Jon. Berneth / F. Jung
HTCU-Wochenendaufgebot: Drews, Starck – Hemmerle, Becker, von Hülsen, Hoffmann, Hansen, Mazkour, Hahn, Schrafen, Ankenbrand, Müntefering, Terber, Rosser, Clococeanu, Sturm, Neuheuser, Scheuer.