Wattenscheid. Trotz der Pandemie bestreiten etliche Athleten des TV Wattenscheid 01 eine Hallensaison. Auch Hürdenstar Pamela Dutkiewicz-Emmerich.
Unter schwierigen Bedingungen in der Corona-Pandemie nimmt die Spitzenleichtathletik langsam Fahrt auf. Auch für etliche Aktive des TV Wattenscheid 01 beginnt die Hallensaison.
Vor allem für die Athleten, die im vergangenen Sommer kaum oder gar nicht zum Zug kamen, sei es „enorm wichtig, jetzt Wettkampfpraxis zu sammeln“, sagt Manager Michael Huke. Sie hatten nämlich fast ein Jahr Wettkampfpause – wie zum Beispiel Wattenscheids Hürdenstar.
Pamela Dutkiewicz-Emmerich, die im vergangenen November geheiratet hat und daher nun einen Doppelnamen trägt, blickt auf einen verkorksten DM-Start im Sommer zurück und zu Beginn des ab März von der Coronakrise geprägten Jahres auf eine äußerst bescheidene Hallen-Saison. Und 2019 war von Verletzungen geprägt. „Pam benötigt Wettkampfhärte“, weiß Michael Huke.
Pamela Dutkiewicz-Emmerich ist "auf einem guten Weg"
Die WM-Bronzesiegerin von 2017 und Vizeeuropameisterin von 2018 über 100m Hürden bleibt eine der ganz großen Hoffnungen des TV Wattenscheid 01 im Jahr der Olympischen Spiele in Tokio, auf die alle Trainings- und Wettkampfpläne zugeschnitten sind.
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„Ihre Trainingswerte sind sehr gut, sie ist nach leichten Problemen im Dezember gesund und auf einem guten Weg“, sagt Huke über Dutkiewicz. Ihren ersten Einsatz plant die 29-Jährige beim Istaf in Berlin am 5. Februar, gefolgt vom PSD-Bank-Meeting in Dortmund zwei Tage danach.
Natürlich steigen alle Meetings nach strengen Hygienekonzepten und vor leeren Rängen. Noch offen ist, ob die Höhepunkte der Hallensaison überhaupt stattfinden: die Deutsche Meisterschaft in Dortmund am 20./21. Februar und die Europameisterschaft im polnischen Tolun vom 4. bis 7. März.
Hallen-DM in Dortmund: PCR-Tests und Schnelltests sind erforderlich
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Für die DM etwa müssten allein vor Ort am Wettkampftag rund 1200 Schnelltests auf Covid-19 durchgeführt werden. 48 Stunden zuvor müssen alle Beteiligten bereits einen negativen PCR-Test nachweisen. „Der Aufwand ist enorm“, sagt Huke. Er hofft trotzdem, dass die DM stattfindet. Aktuell prüft die Stadt Dortmund noch das Konzept des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
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Auch das Training beim TV 01 läuft ja seit November unter strengen Hygienekonzepten. Nur die knapp 50 Athleten des Bundeskaders dürfen überhaupt trainieren am Olympiastützpunkt. Die Kaderathleten wurden im Vorjahr nach Leistungskritierien vom DLV nominiert. Als Profis gelten in NRW Athleten, die zwei Drittel ihres Lebensunterhaltes mit dem Sport verdienen.
Kugelstoßerin Julia Ritter steigt an diesem Freitag ein
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Zum Bundeskader zählt Julia Ritter, eine der großen Wurfhoffnungen Deutschlands. Ritter steigt im Kugelstoßen bereits an diesem Freitag in Karlsruhe in die Hallensaison ein. Zwei Tage später (31. Januar) will sie, ebenso wie Hanna Meinikmann, beim 15. Rochlitzer Sparkassen-Kugelstoßmeeting in den Ring steigen. Hürdensprinter Erik Balnuweit hat bereits in Chemnitz einen ordentlichen Saisoneinstand hingelegt und will am 7. Februar in Dortmund nachlegen.
Zahlreiche Wattenscheider starten beim Meeting in Erfurt
In Erfurt starten am 2. Februar Weitspringerin Jovanna Klaczynski, Sprinter Maurice Huke, 400-Meter-Neuzugang Djamila Böhm sowie die Hochspringerinnen Victoria Gottlieb und Christina Honsel. Olympiahoffnung Honsel hat bei einem Trainingswettkampf in Wattenscheid bereits ihre gute Frühform gezeigt. Ebenfalls in der thüringischen Hauptstadt dabei sein werden Marius Probst und Max Sluka über 1500 Meter sowie Nils Vogt (3000 Meter) und Philipp Trutenat (60 Meter).
Petros und Pfeiffer trainieren in Kenia für die Olympischen Spiele
Auch Jessie Maduka, die im Dreisprung bei einem Trainingswettkampf in Leverkusen mit 13,75 Meter bereits ordentlich gestartet ist, bestreitet eine Hallensaison, im Gegensatz zu Sprinter und Tokio-Kandidat Robin Erewa, der sich ganz auf die Freiluftsaison konzentriert. Daniel Jasinski, der Diskusriese und Olympia-Dritte von 2016, trainiert natürlich auch auf den Sommer hin.
Die für die Spiele bereits qualifizierten Marathon-Männer Amanal Petros sowie Hendrik Pfeiffer (ab Februar) bereiten sich in Kenia auf einen Marathon im Frühjahr vor – sofern es dann einen geben darf.
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