Hattingen/Witten. Bei der Hochschulmeisterschaft auf dem Ergometer ist Annika Steinau (RC Witten) eine Klasse für sich. Dabei sind zunächst starke Nerven gefragt.
Diesen Titelgewinn nahm sie kurz vor Ablauf ihres Lehramtsstudiums gerne noch mit. Annika Steinau, erfolgreiche Ruderin beim RC Witten, war bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften im Ergometer-Rudern nicht zu bezwingen, siegte am Ende mit rund einer Sekunde Vorsprung.
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„Das war erst ein ganz schöner Nervenkitzel“, berichtete die Hattingerin. Denn der geplante Startzeitpunkt für die virtuell ausgetragenen Titelkämpfe verschob sich immer weiter nach hinten. Nicht so leicht, sich dann konzentriert auf den Wettbewerb vorzubereiten, die Spannung hochzuhalten. Dann wurde gestartet, doch nach rund 200 gefahrenen Metern wurde auch schon wieder abgebrochen. „Einige waren da wohl noch nicht rechtzeitig fertig geworden oder hatten Probleme mit der Technik“, so die 23-Jährige, die das Rennen daheim bestritt, sich das nötige technische Equipment dafür bereitgestellt hatte.
150 Meter vor dem Ziel drückt Athletin des RC Witten aufs Tempo
Nach zwei folgenden Fehlstarts ging es dann aber endlich zur Sache, „und ich bin auch gleich ganz gut ‘reingekommen“, so die RCW-Ruderin. Im Training absolviert sie die kürzere 1000-Meter-Strecke sonst eher nicht, „daher war das mit der Geschwindigkeit erst schwer einzuschätzen“, sagte Steinau. Grundsätzlich liege ihr diese Distanz aber durchaus. Im Rennen fiel sie erst auf den zweiten, dann auf den dritten Rang zurück, kämpfte sich aber bald wieder heran. „150 Meter vor dem Ziel hatte ich noch Rückstand. Aber ich habe gemerkt, dass ich noch genug Körner habe“, so Steinau über ihre konditionellen Reserven.
Die bis dato noch in Führung liegende Kielerin Jonna Steffen schien zu schwächeln, verlor immer weiter an Boden - und Annika Steinau zog mit einem furiosen Endspurt noch vorbei, gewann in 3:32,5 Minuten, rund eine Sekunde vor der Schleswig-Holsteinerin (3:33,6) holte sie sich den DM-Titel. Dritte wurde Inken Bargstedt aus Mainz (3:36,6). Insgesamt gingen sieben Frauen beim Hochschul-Wettbewerb ins Rennen.
Für Annika Steinau, die ihr Lehramtsstudium an der TU in Dortmund absolviert, gerade ihre Masterarbeit fertiggestellt hat, geht es demnächst nun wieder öfter aufs Wasser. „Am Samstag und am Sonntag auf jeden Fall. Durch das Hochwasser zuletzt konnten wir ja nicht wie gewohnt trainieren“, so Steinau.