Bochum. Gute Nachrichten aus der Basketball-Bundesliga: Es ist ein Platz frei für die abgestiegenen Bochumerinnen. Die wollen aus ihren Fehlern lernen.

Etwa zweieinhalb Monate ist es her, dass die VfL Astro Ladies Bochum aus der 2. Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) abgestiegen sind – nun sind sie wieder da. Am Dienstagnachmittag bestätigte die DBBL, dass die Bochumerinnen trotz der sportlichen Nicht-Qualifikation in der kommenden Saison zweitklassig spielen dürfen, nachdem unter anderem mit Düsseldorf und Osnabrück zwei Konkurrenten nicht für die neue Saison meldeten.

„Die Euphorie der Spielerinnen nach dieser Nachricht war riesig. Nach dem unglücklichen Verlauf der vergangenen Saison sind alle sehr dankbar für diese zweite Chance“, sagt Raphael Bals, der nach dem Abstieg als Teammanager übernommen hat – für ihn geht die Arbeit jetzt richtig los. Bislang war er vor allem damit beschäftigt, die Mannschaft zusammenzuhalten, mit Theresa Schielke hat er auch eine Trainerin gefunden. Jetzt gilt es die nächsten Fragen zu beantworten.

VfL Astro Ladies Bochum: Viactiv könnte wichtiger Partner bleiben

Zunächst natürlich die große wirtschaftliche Frage, mit welchem Budget die Bochumerinnen in der zumindest halbwegs professionellen 2. Liga an den Start gehen. In der vergangenen Saison fungierte die Krankenkasse „Viactiv“ als Gesundheitspartner, die Mannschaft lief als „Viactiv Astro Ladies“ auf – für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit dieser Qualität war die Zweitliga-Qualifikation wichtig.

Das Team der VfL Viactiv Astro Ladies Bochum vor dem Zweitliga-Heimspiel gegen Rist Wedel.
Das Team der VfL Viactiv Astro Ladies Bochum vor dem Zweitliga-Heimspiel gegen Rist Wedel. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Bals schätzt die Chancen, sich im zweiten Anlauf zu etablieren, als deutlich besser ein als vor einem Jahr. Aus der Corona-Pause heraus hatten die Bochumerinnen sich Ende Juni 2021 in einem Aufstiegsturnier für die zweite Liga qualifiziert und mussten kurzfristig die neue Saison vorbereiten. Mindestens einen Monat Anlaufzeit mehr hat der Club nun. Dazu auch organisatorisch wie sportlich viele wichtige Erfahrungen aus der vergangenen Saison, in der die Bochumerinnen selten völlig unterlegen waren, aber viele enge Spiele verloren und nach einer verkorksten Hinrunde fast die gesamte Saison hinterherliefen.

Astro Ladies wollen aus den Fehlern der Abstiegssaison lernen

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Weit weg waren sie aber nicht, das macht Mut. Bals: „Nach dem unglücklichen Verlauf der vergangenen Saison sind alle sehr dankbar für diese zweite Chance. Wir wollen aus den Fehlern des letzten Jahres lernen und uns von Anfang an so aufstellen, um sportlich die Klasse zu halten.“

Das heißt, den Kader diesmal schon zum Saisonstart zu verstärken – eine Weiterverpflichtung von US-Spielmacherin Sarah Olson sollte zumindest Thema sein. Ungeklärt ist auch die Zukunft von Lara Langermann – die 16-jährige Nachwuchs-Nationalspielerin stammt aus der Jugend des Herner TC, spielte mit einem Doppelspielrecht vergangene Saison für Bochum, und das gut.

Derby gegen den Herner TC II – Rekordmeister Wasserburg auch zweitklassig

In der kommenden Saison wird es in der 2. DBBL allerdings zum Derby kommen: Der Herner TC II hat sich vor kurzem, auch dank Unterstützung aus dem Erstliga-Team den Aufstieg in die zweite Liga gesichert. Die Duelle Herne gegen Bochum werden sicher Highlights der neuen Saison. Ebenfalls zweitklassig, allerdings wohl nicht gegen Bochum sondern in der Süd-Staffel spielen wird der elffache Deutsche Meister TSV Wasserburg, der aus wirtschaftlichen Gründen auf die erste Liga verzichtet.

Aber nicht nur auf diese Spiele freut sich Raphael Bals: „Alle sind hoch motiviert. Dass wir in der 2. DBBL spielen dürfen, ist eine sehr gute Nachricht für den Verein, die Stadt Bochum und die Region. Wir wollen hier den Mädchen- und Damenbasketball weiter voranbringen und uns als Standort in der 2. DBBL langfristig etablieren.“

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