Oberhausen. Ein Gegentor zum Halbzeitpfiff und das zweite in der Nachspielzeit: RWO unterlag unglücklich 1:2 beim SC Wiedenbrück.

Das war Pech. In letzter Sekunde verliert RWO beim SC Wiedenbrück mit 1:2 (0:1). Per Elfmeter ging Wiedenbrück in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit per Strafstoß in Führung. Tanju Öztürk glich Mitte der zweiten Halbzeit mit einem Kopfballtreffer aus. Mit dem letzten Angriff des Spiels überwand Niklas Szeleschus RWO-Torwart Robin Benz. RWO hätte das Spiel im ersten Durchgang entscheiden können.

Im Gegensatz zum Spiel gegen Essen musste RWO-Trainer Mike Terranova ordentlich umbauen. Sven Kreyer konnte zwar spielen, aber Pierre Fassnacht fiel wie angekündigt aus. Auf seiner Position agierte Maik Odenthal, Leander Goralski in der Innenverteidigung. Tugrul Erat spielte deutlich zentraler als bisher und übernahm die Position, die zuletzt Adam Lenges gut ausfüllte. Doch gegen die kampfstarken Gastgeber wollte Terranova zunächst mal Erfahrung entgegensetzen. Dominik Reinert beackerte die linke Seite.

Wiedenbrück gehörte die erste Viertelstunde, RWO musste sich erst noch sortieren. Über die schnellen Stürmer Xhuljo Tabaku, Hendrik Lohmar und Phil Beckhoff gab es zahlreiche gefährliche Vorstöße, meist eingeleitet über links von Tabaku. Bis auf ein Abseits-Kopfballtor von Bjarne Pudel sprang aber nichts dabei herum.

Terranova gelang die Feinjustierung der wechselnden Vierer- und Dreierkette, Oberhausen war fortan im Spiel und besaß sofort Chancen. Reinert schickte Shaibou Oubeyapwa, der traf die Latte (16.). Zwei Minuten später zielte Erat aus 20 Metern genau, SCW-Keeper Marcel Hölscher war aber auf dem Posten. Dann war Kreyer dran, dribbelte sich am Strafraum frei, zog mit links aber am Giebel vorbei (21.).

RWO war fortan spielbestimmend, fand aber oft keinen Weg durch die vielbeinige Abwehr der Mannschaft von Daniel Brinkmann. Die zeigte sich beeindruckt vom Oberhausener Dauerdruck, verteidigte ganz tief und setzte ausschließlich auf Konter.

Und das sollte gegen die überlegenen Gäste tatsächlich fruchten. Über Torwart Hölscher brachte Oliver Zech einen Ball schnell durch die Schnittstelle der RWO-Defensive auf Phil Beckhoff. Reinert kam gegen schnellen Stürmer zu spät und foulte ihn im Strafraum. Elfmeter durch Hendrik Lohmar, RWO-Schnapper Benz fliegt nach links, der Ball nach rechts: 1:0 (45.+1). Aus heiterem Himmel und sehr ärgerlich für die Kleeblätter.

Jetzt hatte Wiedenbrück das Spiel, das es haben wollte. Gegen den Ball wurde mit einem fiesen 5-4-1 verteidigt, bei Ballbesitz ging es schnell nach vorn. RWO kam einfach nicht durch, spielte sich in der massierten Deckung fest oder scheiterte an vielen einfachen Fehlern. Terranova reagierte: Hüseyin Bulut kam für Goralski.

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Doch es änderte sich zunächst wenig. Einmal brachte Oubeyapwa nach starkem Pass von Propheter den Ball gefährlich nach innen, doch Zech klärte vor dem einschussbereiten Erat (61.). Die oft ungenauen Standards erlaubten Wiedenbrück immer wieder einfache Ballgewinne und schnelle Konter.

Die schlechte Qualität der Standards erkannte Müller und übernahm die Ausführung folglich selbst. Das half schnell. Ecke Müller, Kopfball Öztürk hoch ins lange Eck: 1:1 (66.).

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Danach geschah nicht mehr allzu viel, lediglich in den letzten fünf Minuten gingen beide Teams nochmals volles Risiko, um doch den Dreier einzufahren. Doch zwingende Chancen blieben aus, bis in die dritte Minute der Nachspielzeit: Christian Will brachte den Ball über rechts ins Zentrum, Benz konnte den ersten Schuss vom Elfmeterpunkt aus noch abwehren, faustet ihn aber auf Niklas Szeleschus, der einnetzte. Völlig bedient eilten die Kleeblätter sofort in die Kabine.

SC Wiedenbrück: Hölscher; Pudel, Geller, Latkowski, Zech, Kaptan (82. Klantzos), Demming, Hüsing (46. Brosowski), Tabaku, Beckhoff (64. Beckhoff), Lohmar (75. Will).
RWO: Benz; Winter, Goralski (59. Bulut), Öztürk, Odenthal, Propheter, Müller (88. Scheelen), Oubeyapwa, Reinert, Erat (69. Lenges), Kreyer (75. Terada).
Tore: 1:0 Lohmar (FE/45. + 1), 1:1 Öztürk (66.), 2:1 Szeleschus (90.+3).
Gelbe Karten: Pudel, Kaptan, Latkowski – Reinert (4), Öztürk (7).
Schiedsrichter: Florian Visse.