Mülheim. Nach dem Tod eines Rennpferdes am Mülheimer Raffelberg, kritisiert die Tierrechtsorganisation Peta den Verein und den Galopprennsport.
Der Tod eines Rennpferdes am Mülheimer Raffelberg am vergangenen Samstag hat die Tierrechtler der Organisation Peta auf den Plan gerufen, die einmal mehr die Einstellung des Rennbetriebs fordern. Die Verantwortlichen des Rennclubs Mülheim halten dagegen.
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Ein Whistleblower hatte die Tierschutzorganisation über den Tod des Pferdes „Pedro Star“ am vergangenen Wochenende informiert.
Rennclub Mülheim äußert sich zu Peta-Kritik
„Der Trümmerbruch ist eine schwerwiegende Verletzung“, sagt Jana Hoger von der Peta und erklärt warum es für sie einen Unterschied zum Leistungssport beim Menschen gibt: „Die Pferde können es sich nicht aussuchen, ob sie Rennen laufen müssen. Sie werden unnatürlich zu Höchstleistungen getrieben.“
Günter Gudert, Geschäftsführer beim Rennclub Mülheim, hält dem entgegen: „Es kann in einem Rennen schon einmal passieren, dass ein Pferd in ein Loch tritt und sich dabei verletzt.“ Woran es in dem konkreten Fall gelegen hat, könne nicht festgestellt werden.
Leistungsprüfungen werden vom Staat gefordert
„Pferde können sich aber auch im Stall verletzen“, so Gudert – und auch auf der Koppel komme es zu Todesfällen. Dazu sagt Jana Hoger: „Natürlich kommt es auch auf Koppeln zu Unfällen, die Tiere müssen ihren Bewegungsdrang aber auch ausleben können. Beim Galopprennen ist es ein von Menschen gemachtes Risiko.“
Günter Gudert weist darauf hin, dass die Rennen als Leistungsprüfungen vom Staat unterstützt werden. „Dabei geht es darum, den Leistungsstand der Vollblutzucht zu überprüfen. Das kann man nur durch Rennen machen. Diese Pferde sind seit dem 18. Jahrhundert gezüchtet, um zu rennen.“
Peta stören die Rennen und die Bedingungen im Pferdesport
Genau diese Rennen sind es, die die Aktivisten von Peta stören. „Hinter dem Pferdesport steht ein großes Tierleid, bei dem teilweise mit Zwang und Gewalt gearbeitet wird“, sagt Jana Hoger und meint damit nicht nur die Galopper, sondern auch Dressur- und Springreiter.
Mit Blick auf den Galopprennsport prangert sie vor allem den Einsatz des Stocks ein, der mittlerweile laut Reglement pro Rennen maximal fünf Mal benutzt werden darf. „Laien können erkennen, dass es für die Pferde schmerzhaft ist“, so Hoger. Außerdem seien viele Pferde mit zwei oder drei Jahren noch viel zu jung für die Belastungen des Sports. „Der Stock wird nur eingesetzt, um das Pferd aufzufordern und um es in der Spur zu halten“, erklärt Günter Gudert dazu.
Rennclub Mülheim hat seine Stallungen renoviert
Er hebt zudem hervor, dass man beim Rennclub Mülheim alles tue, damit es den Pferden gut geht. „Die neuen Stallungen sind hell und luftig. Das machen wir gerne für die Tiere.“ Die Kritik von Peta weist er zurück.
Jana Hoger dagegen fordert, dass sich der Verein der Frage stelle, ob es nur ein tragischer Zwischenfall sei, dass sich nach 2019 erneut ein Pferd in Mülheim tödlich verletzt habe, oder ob es Probleme mit der Bahn gebe. Sie hat einen klaren Wunsch: „Am besten wäre es, wenn die Rennen verboten würden.“