Duisburg. Der DFB verlegte das Kellerduell auf Dienstag. Das hilft dem MSV Duisburg aber nicht weiter. Der Klub sagt dem DFB nun den Kampf an.

Am Freitagabend kam die Absage. Die Bundesliga-Fußballerinnen des MSV Duisburg müssen nicht am Sonntag zum Kellerduell beim SC Sand antreten. Der Deutsche Fußball-Bund setzte die Partie für Dienstag, 9. März, 14 Uhr an. Der MSV hatte zuvor am Abend Protest gegen die Austragung am Sonntag eingelegt, weil sich der Großteil des Kaders über eine Woche in Corona-Quarantäne befand und somit keine angemessene Vorbereitung auf das Spiel möglich war. Mit der Verlegung konnte der DFB die Wogen allerdings nicht glätten. „Das ist eine Alibi-Entscheidung“, schimpfte MSV-Geschäftsführer Thomas Wulf in einer Pressemitteilung des MSV.

Am Freitagmittag hatte der MSV auf seiner Homepage noch verlauten lassen, dass der Antrag auf Spielverlegung durch den Deutschen Fußball-Bund abgelehnt worden sei. Der SC Sand habe „einer gemeinsamen Verlegung der Partie nicht zugestimmt“, hieß es dort weiter. Die Hoffnung auf Solidarität unter den Vereinen hat sich also nicht erfüllt. Warum die Verantwortlichen im Schwarzwald diese Option gewählt haben, wollten sie auf Anfrage der Sportredaktion nicht darlegen. Die Antwort von SC-Pressesprecher Heiko Borscheid fiel am Freitag knapp aus: „Ich kann Ihnen lediglich mitteilen, dass die Partie aller Voraussicht nach – Stand heute Mittag – ausgetragen wird. Der DFB hat dazu allerdings das letzte Wort.“

Eine fußballspezifische Vorbereitung ist nicht möglich

Am Abend äußerte sich der DFB dann noch einmal und verlegte die Partie auf den Dienstag. Damit verbessert sich die Situation für das Team von MSV-Trainer Thomas Gerstner allerdings nicht wesentlich. Nachdem sich eine Spielerin mit dem Corona-Virus infiziert hatte, dürfen die meisten ihrer Teamkolleginnen erst am Samstag ihre Wohnungen wieder verlassen. Trainer Thomas Gerstner und sein Stab haben in dieser Zeit ihre Schützlinge mit Lebensmitteln sowie Trainingsmaterialien versorgt. „Aber es gab natürlich keine ordentliche Vorbereitung, kein fußballspezifisches Training“, so Gerstner.

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„Der Ball lag am 24. Februar, seit wir von der Quarantäne wissen und sie gemeldet haben, beim DFB. Jetzt zwei Tage später zu spielen, ist eine reine Alibi-Entscheidung, mit der sich der Verband aus der Verantwortung für die Gesundheit unserer Spielerinnen stiehlt“, zitierte der MSV seinen Geschäftsführer Thomas Wulf am Freitagabend in seiner Mitteilung. Nicht nur, dass der MSV bis Dienstag eine spielfähige Mannschaft zusammenstellen muss: Der Verein weist darauf hin, dass Spielerinnen, die zum Teil 14 Tage nicht ihrem Beruf nachgehen konnten, nun ihren Arbeitgeber um freie Tage bitten müssten, um für das Match in Sand zur Verfügung zu stehen.

Der MSV Duisburg sagt dem DFB nun den Kampf an. Der MSV zitiert Geschäftsführer Wulf: „Das Szenario, vor das wir jetzt gestellt werden, hätte der DFB auch schon gleich im Februar gemeinsam mit der Absage des Frankfurt-Spiels treffen können. Für eine solche Entscheidung einen so langen Anlauf zu benötigen, ist nicht nachvollziehbar. Wir werden weitere Rechtsmittel prüfen und auch ausschöpfen.“