Duisburg. Zwei Tage nach Ende der Quarantäne sollen die Frauen des MSV Duisburg ein wichtiges Spiel im Abstiegskampf bestreiten. Ein Kommentar.
Drei Monate gehen noch ins Land, bis die Saison in der Fußball-Bundesliga der Frauen ihr planmäßiges Ende erlebt. Für den MSV Duisburg stehen bis dahin noch zehn Spiele an, von denen das wohl wichtigste schon am kommenden Sonntag ausgetragen werden soll: das beim SC Sand, jener Elf also, die mit drei Punkten mehr als die Zebras den zweiten Abstiegsplatz einnimmt und somit als erster Gegner im Kampf um den Klassenerhalt gelten sollte.
Es lässt sich erahnen, wie die Gefühlswelt von MSV-Trainer Thomas Gerstner angesichts des Umstandes aussieht, dass seine Spielerinnen sich nach einem positiven Corona-Fall im Kader momentan fast komplett in Quarantäne befinden und diese erst zwei Tage vor dem geplanten Anpfiff in Baden-Württemberg verlassen werden. Eine Vorbereitung auf dieses so eminent bedeutsame Duell wird es folglich nicht geben. Über den Umstand, dass bei männlichen Profiteams zuletzt ganz anders gehandelt wurde und nur die positiv getesteten Akteure sich in Quarantäne begeben mussten, darf gern diskutiert werden – es führt nur zu nichts mehr.
Drängender ist die Frage, ob der Deutsche Fußball-Bund diese offenkundige Wettbewerbsverzerrung so geschehen lässt und auf der Austragung des Spiels in Sand besteht. Im Sinne des Sports wäre dies ganz sicher nicht. Vor dem Hintergrund, dass am Wochenende verkündet wurde, die seit Mitte Oktober nach nur drei absolvierten Spieltagen unterbrochene 2. Liga werde nun zwecks Aufsteigerermittlung noch fortgesetzt (besser gesagt „durchgepeitscht“), sollten von den Entscheidungsträgern in Frankfurt aber diesbezüglich keine Wunder erwartet werden.