Oberhausen. Der knappe Sieg gegen den SV Lippstadt offenbarte noch einige Schwächen im RWO-Spiel. Gegen RW Essen sollten die beseitigt werden.
Nach dem Spiel am Samstag gegen den SV Lippstadt hat RWO-Trainer Mike Terranova am Sonntag die normale teaminterne Spielanalyse ausfallen lassen. „Ich habe mit den Jungs Einzelgespräche geführt und bin mit ihnen Situationen durchgegangen.“
Seine Hausaufgaben dazu hatte er bereits mit dem Videostudium am Samstagabend erledigt und sah so, dass beispielsweise Torwart Robin Benz an einigen Situationen, in denen er unglücklich aussah, gar nicht selbst schuld war. Denn vor ihm agierte diesmal eine Innenverteidigung, die keinen rechten Halt bot und ihn vor manch brenzlige Situation stellte.
Ein Rückpass in der Anfangsphase war dermaßen ungenau auf den falschen Fuß gespielt, dass Benz gegen einen Lippstädter richtig ins Schwitzen kam und mit einem glücklichen Dribbling vor dem eigenen Kasten den Rückstand so gerade eben abwehrte. Es muss gesagt werden: So etwas ist kein Regionalliga-Problem, das sieht man auch fast jeden Spieltag in der Bundesliga.
Ansonsten hatte er wenig zu tun und bestand diese Aufgaben meist gut. Bis auf eine: „Beim Gegentor hat er gezockt“, sagt Terranova. „Unsere Sprachregelung bei solchen Situationen ist, dass bei Gegenstößen ein Spieler die lange Ecke abdeckt und der Torwart sich auf die kurze konzentriert.“ Hier aber spekulierte Benz eher auf einen Schuss in die lange Ecke und wurde dann von dem trockenen Abschluss von Gerrit Kaiser ins kurze Eck zum 0:1 auf dem falschen Fuß überrascht.
Terranova: „Das haben wir trainiert, nun haben wir es vertieft, damit gegen Essen solche Situationen nicht auftreten.“
Genau so schaute er sich Maik Odenthal noch einmal an, dem er auf der Zehn die Rolle des Mannes für den entscheidenden Pass zugedacht hatte. Das gelang einmal, als Odenthal Shun Terada mit einem präzisen Ball zum 1:1 auf die Reise schickte. „Aber es war zu wenig, ich verlange mehr von ihm. Neben ,Steini’ ist er bei uns der einzige, der solche Pässe spielen kann. Und dann muss ich verlangen, dass er davon mehr als einen probiert.“
Terranova nahm Odenthal in der Pause vom Feld. „Ich war schon ein wenig enttäuscht, die Körpersprache stimmte nicht.“ Zudem ließen die Lippstädter dem Oberhausener mit ihrem 4-3-3 im Mittelfeld keinen Entfaltungsraum, die Rot-Weißen standen zu viert auf einer Linie viel zu statisch im Raum.
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So blieb den Kleeblättern die Hoffnung auf einen schnellen Treffer verwehrt, der ihnen den Weg geebnet hätte. „Erat hatte den Dosenöffner auf dem Fuß, dann wäre es leichter geworden.“
Tempo und Übersicht
So wurde es schwerer, aber so durfte Terranova im zweiten Durchgang auch die positiven Momente erleben, die dieses zugegeben nicht attraktive Spiel hatte. Ausgelöst wurden sie durch die Einwechslungen von Shaibou Oubeyapwa, Sven Kreyer und Raphael Steinmetz.
Oubeyapwa brachte das Tempo, das sich Terranova auch Mittwoch gegen RWE auf den Außenbahnen erhofft. Und damit entstanden Lücken auf dem gesamten Platz, den der diesmal umsichtige Ballverteiler Steinmetz perfekt nutzte. Die Lippstädter mussten auf einmal deutlich mehr laufen, obwohl sie es gar nicht mehr wollten, weil ihnen nach einer englischen Woche zunehmend die Puste ausging. Es hätte nach 0:5 gegen Essen und 0:4 gegen Preußen Münster die nächste Klatsche werden können. Doch wiederum geizte die Kleeblatt-Elf damit, große Möglichkeiten zu nutzen. Wobei der Trainer dies nicht überbewerten will: „Wir hatten vier Hundertprozentige, das ist an und für sich schon mal gut.“ Es sei diesmal bei zwei Aluminium-Treffern von Steinmetz einfach Pech im Spiel gewesen. Terranova zur guten Vorstellung von „Steini“: „Ich hätte es ihm so gegönnt, dass er sich für diese Vorstellung belohnt.“ Dann jetzt eben im nächsten Spiel.