Duisburg. Das Trainingslager des MSV Duisburg in den Niederlanden endet am Samstag. Der Trainer des Drittligisten gibt den Anhängern eine Zusage.
Am Samstag packen die Kicker des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg ihre Koffer. Nach sechs Tagen Trainingslager im niederländischen Tegelen geht es direkt zum Testspiel gegen Beerschot VA nach Kamen. Im Gepäck haben die Spieler nicht nur dreckige Wäsche und schöne Erinnerungen. Man darf auch hoffen, dass sie ebenfalls das eine oder andere Muskelpaketchen sowie zwei oder drei raffinierte taktische Strickmuster in den Mannschaftsbus hieven werden.
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Das war jedenfalls der Plan von Trainer Pavel Dotchev: Neben Kondition ging es ihm auch um „fußballerische Elemente gerade im defensiven Bereich“. Die vergangene Saison mit 67 Buden in der Liga und schlanken sechs Gegentreffern gegen den Viertligisten Wuppertaler SV wirkt da noch nach. Ob die Arbeit an der Ausdauer erfolgreicher war als im Vorjahr, dazu will sich der Trainer nicht direkt äußern. Durch die Blume geschaut, verrät dieses Zitat das eine oder andere: „Es wird gesagt, dass wir viel mehr machen und viel, viel mehr laufen.“
Sportdirektor Ivica Grlic will ebenfalls nicht vergleichen. Doch auch seine Worte lassen sich deuten: „Die Vorbereitung ist auf jeden Fall anders. Das Trainerteam nimmt die Jungs hart ran.“ Neuzugang Rolf Feltscher bestätigt das: „Das sind gute Trainings hier.“
Nur einige Spieler leicht angeschlage
Zum Fortschritt gehört auch, dass sich in diesem Jahr keiner der Spieler während des Trainingslagers eine ernste Blessur einhandelte. Routinier Marvin Bakalorz zwickte leicht die Achillessehne. Aziz Bouhaddouz plagte sich mit Kopfschmerzen. Rolf Feltscher zwang der Trainer zur Pause, weil der Venezolaner gerade erst eine Corona-Infektion überstanden hat. Der MSV war in Holland schon mal in größerer Not.
Keine Frage, so ein Trainingslager dient immer dem Zweck, das Sieb tüchtig zu schütteln. Auch hier ist die Kunst des Zwischentöne-Hörens gefragt. „Das dauert noch ein bisschen“, sagt der Trainer über die Suche nach einer Stammformation. Dann aber nennt er doch Namen: „Wir haben eine Achse mit Marvin Bakalorz, mit Moritz Stoppelkamp, mit Aziz Bouhaddouz. Rolf Feltscher gehört auch in diese Kategorie.“ Ebenso wie Leo Weinkauf im Tor. Ivica Grlic nennt auch noch Marlon Frey als einen der Spieler, die „vorweglaufen müssen“.
Viele Positionen sind beim MSV Duisburg schon besetzt
Alaa Bakir wurde fürs zentrale Mittelfeld aus Dortmund geholt, um dort auch zu spielen. Der Trainer sagt zudem, man sei wählerisch bei der Suche nach einem weiteren Innenverteidiger. Damit steht fest: Vom ersten Anzug gibt es mehr als ein Schnittmuster. Denn Stefan Velkov ist als Innenverteidiger ebenfalls eine Stammkraft. Auf der linken Seite der Verteidigung muss Leroy Kwadwo den so lange verletzten Niko Bretschneider vorläufig nicht fürchten.
Damit bliebe lediglich die Position im vorderen rechten Mittelfeld offen: Da hat der MSV aber gerade Marvin Ajani aus Wehen verpflichtet. Dotchev zählt ihn gemeinsam mit Kolja Pusch zu den Spielern, die mehr Substanz in den Kader gebracht haben. Sollte keiner von den genannten in ein Formloch fallen oder sich verletzen, steht die erste Elf.
Eine angestrebte Platzierung wird diesmal nicht genannt
Was kann diese Truppe erreichen? So viel steht fest: Eher lassen sich die MSV-Verantwortlichen Zahnstocher unter die Fingernägel schieben, als eine Platzierung zu nennen. Ivica Grlic rechnet zu den Fehlern der Vergangenheit, dass „Ingo (Wald) und ich direkt nach dem Haching-Spiel ein Ziel ausgegeben haben, das sehr emotional war. Das würden wir heute nicht mehr so machen“. Grlic spricht nun von Etappenzielen. Eines lautet: eine gute Vorbereitung absolvieren.
Trainer Pavel Dotchev beschreibt es so: „Wir dürfen eine Saison wie letztes Jahr nicht wiederholen. Wir müssen die Mannschaft dahin bringen, dass wir Siegermentalität entwickeln. Wenn wir das schaffen, werden wir eine sehr erfolgreiche Saison spielen können.“ Der Coach fügt hinzu: „Wir wollen von Anfang an ein Ausrufezeichen in die Liga schicken.“ Den Fans sagt der Trainer zu: „Die letzte Saison war ein Ausrutscher. Wir haben aus den Fehlern gelernt und werden es anders machen.“