Essen. Essener Oberligist revanchiert sich im Duell mit Herner EV für die Klatsche vor einer Woche. 2:3-Niederlage in Tilburg erst nach Verlängerung.
Das letzte Testspiel-Wochenende dürfte dem Eishockey-Oberligisten ESC Moskitos Hoffnung machen auf eine erfolgreiche Saison. Am vergangenen Freitag gewannen die Essener Moskitos zunächst gegen den Oberliga-Rivalen Herner EV mit 5:4. Bei den Tilburg Trappers, einem weiteren Oberliga-Favoriten, knüpften sie an die starke Leistung an und unterlagen erst nach Verlängerung mit 2:3 (0:0, 1:0, 1:2, 0:1).
Die Trappers dominierten das erste Drittel, Torwart Marvin Frenzel war aber ein guter Rückhalt. Enrico Saccomani brachte die Essener im zweiten Drittel in Führung. Im Schlussdrittel drehten die Hausherren auf und wandelten den Rückstand in eine 2:1-Führung um, doch Aaron McLeod erzielte kurz vor Schluss den Ausgleich.
Tore: Saccomani (26.), McLeod (59.). Strafen: Tilburg 10 Min., Essen 10 Min..
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„Andere Mannschaften mit dem Talent und der individuellen Qualität nehmen den Aufzug, wir haben heute die Treppe genommen“, brachte Frank Petrozza, Coach der Moskitos, die Willensleistung seiner Mannschaft auf den Punkt. Diekämpfte sich am Westbahnhof im Testspiel gegen den Liga-Rivalen Herner EV nach frühem Rückstand zurück, investierte viel und belohnte sich am Ende im Penalty-Schießen mit einem 5:4 (0:3, 3:0, 1:1, 0:0)-Heimsieg.
Die Wohnbau Moskitos blicken nun zuversichtlich auf den Saisonstart am kommenden Wochenende bei den Saale Bulls Halle (So, 18.15 Uhr). Zuvor bestreiten sie aber noch am Sonntag (15 Uhr) ihr letztes Vorbereitungsspiel bei den Tilburg Trappers.
„Mir war es wichtig, dass wir eine Reaktion auf das Spiel in Herne zeigen. Das war ein Ausrutscher, wir waren nicht bereit“, so Petrozza. Eine Woche zuvor hatten die „Mücken“ beim Herner EV noch eine 1:10-Klatsche kassiert, als sie mit der Geschwindigkeit der Herner Offensive nicht mithalten konnten.
Wohnbau Moskitos präsentieren jungen Niederländer
Raphael Kerkhoff musste gegen Herne wegen seiner Fußverletzung, die er sich beim Test in Ratingen zugezogen hat, weiterhin passen. Dafür konnte David Gorski wieder mitwirken. So mancher Anhänger wunderte sich über einen unbekannten Namen im Kader: Mees de Wit. Der 19-jährige gebürtige Niederländer stand in den letzten Jahren für die U20 des Krefelder EV auf dem Eis und befand sich am Wochenende im Try-Out der Moskitos.
Die Essener setzen damit nach der Verpflichtung Lukas Mannes (20) und Davide Vinci (23) ihre Idee fort, mehr Nachwuchsspieler ins Team zu integrieren. „Ich habe ihm heute noch einige Pausen gegeben. Wir müssen ihn langsam heranführen. Für mich ist die Kadertiefe sehr wichtig und, um uns hier eine starke Mannschaft aufzubauen, brauchen wir auch junge Leute. Wir müssen den Blick in die Zukunft richten“, erklärte Petrozza.
Herne baut Vorsprung zur Pause auf 3:0 aus
Die Moskitos starteten wacher und bissiger als noch in der Vorwoche, als sie bereits nach zehn Minuten mit 0:4 in Rückstand gelegen und den Start komplett verschlafen hatten. Sie hatten in den ersten Minuten die Führung auf dem Schläger, verpassten es jedoch, die Scheibe über die Linie zu drücken.
Wer vorn die Tore nicht macht, bekommt bekanntlich hinten die Quittung. So kam es auch diesmal: Die Herner gingen in Überzahl in Führung und bauten den Vorsprung bis zur ersten Drittelpause auf ein deutliches 3:0 aus. „Gegen so viel individuelle Qualität, wie Herne sie hat, werden unnötige Strafen dann eiskalt bestraft“, sagte Petrozza.
Doch die Moskitos fielen diesmal nicht in sich zusammen, sondern stellten sich dem Kampf. „Letzte Woche hatten wir nach dem 0:5-Rückstand Angst. Heute haben wir gezeigt, dass wir nach drei Gegentoren trotzdem noch mitspielen können.“
Moskitos nach Ausgleich erzwingen Spiel auf Augenhöhe
Die Essener kämpften sich zurück: Vinci, Zajic und McLeod egalisierten die Herner Führung innerhalb von nur sieben Minuten. „Wir haben uns den Ausgleich hart erarbeitet und nicht aufgegeben. In dieser Phase konnten wir Herne gut von unserem eigenen Tor weghalten“, erklärte der Moskitos-Coach.
Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Die Gäste konnten zwar erneut in Führung gehen, doch Mike Glemser egalisierte erneut. Beide Teams setzten immer wieder Nadelstiche, doch auch die fünfminütige Nachspielzeit brachte keinen Sieger hervor. So mussten die Penalties die Entscheidung herbeiführen.
Getragen von den rund 550 Zuschauern in der Eishalle am Westbahnhof setzte Kapitän Stephan Kreuzmann die Scheibe am Herner Keeper vorbei, Goalie Fabian Hegmann entschärfte den dritten Herner Versuch – die Überraschung war gelungen, der erste Derby-Sieg der Saison besiegelt!
„Wir haben uns das Ergebnis am Ende verdient. Auch, wenn es für mich eigentlich nur Nebensache ist. Alle haben einen super Job abgeliefert“, fand ein zufriedener Frank Petrozza lobende Worte.
Fakten zum Spiel gegen Herne
Tore: Vinci (28.), Zajic (31.), McLeod (35.), Glemser (55.), Kreuzmann (65.).
Strafen: Essen 10 Minuten, Herne 14 Minuten.
Zuschauer: 547
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