Oberhausen. Die ordentliche Mitgliederversammlung von Rot-Weiß Oberhausen am vergangenen Montag wird in die Vereinsgeschichte eingehen. Ein Kommentar.

Auf den ersten Blick hat sich so furchtbar viel nicht verändert bei Rot-Weiß Oberhausen. Die Köpfe sind bekannt und werden immer grauer, die Probleme haben ihre Struktur und werden begrüßt wie alte Bekannte. Und doch wird der 21. März 2022 in die Vereinsgeschichte eingehen, denn: Das Datum markiert den Beginn eines Generationenwechsels.

Dafür steht nicht nur Damian Schröder, der Zahlen so kühl seziert und dabei eine Begeisterung spüren lässt, die ansteckend wirkt. Und dazu ist er auch noch ein „geborener“ Rot-Weißer.

Dafür stehen auch die jungen Leute aus einigen Fan-Klubs, die sich während der dunklen Corona-Zeit daran gemacht haben, Gedanken zu entwickeln rund um „ihren“ Verein. Wichtig dabei für alle, die im Ebertbad ans Mikrofon traten, ist die Suche nach einer Identität des Vereins, nach Unverwechselbarkeit, nach Einzigartigkeit.

Diskussionen um die Stadion-Namensrechte

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Gefunden haben sie dabei vor allem das Stadion, das ja in der Tat eine sehr eigene Atmosphäre ausstrahlt mit seinen nur drei Flutlichtmasten, mit der in Beton gegossenen Mischung aus Stadion und Arena, mit fehlendem Komfort an so ziemlich allen Ecken und Enden. Vor einigen Jahren noch gerieten Fans in Rage, weil weder „Centro“ noch „Babcock“ noch „Coca Cola Oase“ Namensrechte haben wollte. Jetzt stemmt sich die nächste Fan-Generation gegen den Versuch, mal einen solchen Weg zu gehen und spricht dem „Präsi“ gegenüber von einer „roten Linie“.

Merken werden sie, weil sie nicht unintelligent sind: Das kann nicht der Knackpunkt sein, an dem eine Beziehung scheitert, das muss Geschäft der laufenden Verwaltung bleiben. Denn ohne Kohle kann man am warmen Ofen sitzen und große Reden schwingen, aber sicher keinen Fußballbetrieb in Gang halten.

Dennoch: Schön, dass man sich Gedanken macht, dass es endlich mal Jüngere tun. Sie wollen auch die Satzung überarbeiten. Das ist ein Prüfstein. Wer danach noch bei RWO ist, der bleibt auch.