Essen. Die Laufsaison beginnt, doch viele Freizeitsportler behindern wiederkehrende Schmerzen. Ob Hals, Achillessehne oder Herz - oftmals sendet der Körper Warnsignale. Was Sie beim Sport beachten sollten, verrät unser Experte Dr. Joachim Schubert in seiner Onlinesprechstunde.

Helfen Bandagen und Tapes?
Ich bin 54 Jahre alt und wiege 77 Kilogramm. Ich habe in meinem bisherigen sportlichen Werdegang viel Fußball gespielt und bin oft joggen gegangen. Vor vier Jahren erlitt ich beim Spielen mit meinen Kindern jedoch einen Meniskusriss. Es folgte eine OP. Danach hat es sehr lange gedauert bis ich wieder laufen und joggen konnte. Und: Mein Knie wird bei größerer Belastung immer noch dick. Hilft es, wenn ich eine Bandage trage oder Tapes benutze? Oder gibt es Alternativen? Klaus Prinz (54)

Dr. Joachim Schubert: Der Verdacht liegt nahe, dass Ihr Kniegelenk noch nicht in Ordnung ist – zumindest dass die Operation nicht die gewünschte Situation der problemlosen Vollbelastung erzielt hat. Eine Bandage wäre hier definitiv nicht hilfreich. Sie sollten erneut eine Kernspintomographie durchführen lassen und sich bei einem ausgewiesenen Experten vorstellen. In dieser Region kann ich besonders den Kollegen Dr. Alexander Rosenthal (über 3000 Eingriffe am Knie pro Jahr) aus Bochum empfehlen.

Ständige Halsprobleme nach dem Leistungssport
Ich betreibe Leistungssport über 1500 und 5000 Meter und ernähre mich meiner Meinung nach sehr gesund. Trotz aller Maßnahmen bekomme nach intensivem Lauftraining in kalter Luft sehr häufig Halsbeschwerden - leichte Schmerzen oder ein Kratzen und beim nächsten Training bemerke ich auch eine körperliche Beeinträchtigung.

Es fehlt dann die Kraft, um mit meinen Trainingspartnern die letzten Einheiten zu machen, was ich in gesundem Zustand sehr gut bewältige. Im Winter ist daher oftmals durch diese ständigen Unterbrechungen mein Leistungsvermögen beeinträchtigt. Ich mache dann drei bis vier Tage weniger oder nichts. Dann geht es wieder einige Tage gut, bis zum nächsten Halsproblem. Matthias (22)

Dr. Joachim Schubert: Zum einen würde ich einen HNO-Arzt aufsuchen, der Ihren Kehlkopf „spiegelt“ (d.h. untersucht). Zum anderen gilt die Frage nach Ihrer Atmung – beherrschen Sie die Nasenatmung, die die Atemluft um über 10 Grad erwärmt, bevor sie in die Luftröhre eintritt? Es gibt aber auch tatsächlich eine lokale Immunschwäche, in diesem Fall würde ich mich an einen Arzt für Naturheilverfahren wenden.

Achillessehnen schmerzen beim Fußballspielen 

Ich habe eine Frage zum Fußball, diese betrifft meine Ferse. Nach dem wöchentlichen Spiel von etwa 90 Minuten auf Kunstrasen schmerzen mir seit ein paar Monaten beide Achillessehnen. Sie schwellen auch leicht an und verhärten sich, nach etwa drei Tagen ist das vorbei. Fahre ich mal eine Stunde Fahrrad, habe ich diese Probleme nicht. Meine Frage: Sollte ich aufs Fußballspielen verzichten oder helfen hier eher neue Schuhe weiter? Zu meiner Person: Ich bin 49 Jahre alt, 1.80 Meter groß und wiege etwa 95 kg. Jürgen Jabs (49)

Dr. Joachim Schubert: Klare und einfache Antwort: verzichten Sie aufs Fußballspielen auf Kunstrasen. Ihre Achillessehnenschmerzen werden sonst zunehmen und es droht die Gefahr der Achillessehnenruptur. Chronische Beschwerden im Bereich der Achillessehnen sind für jeden Sportler äußerst unangenehm und problematisch.

Herzschlag in der Ruhephase verstärkt spürbar
Sport betreibe ich seit zehn Jahren regelmäßig. Meistens zwei Mal in der Woche. Auch das Laufen gehört dazu. Bisher hatte ich niemals Schwierigkeit, allerdings ist mir aufgefallen, dass ich in der Ruhephase nun meinen Herzschlag verstärkt spüre. Ich habe keine Schmerzen, es fühlt sich allerdings „holprig“, wechselhaft schnell und ungewohnt an. Dies tritt auf, wenn ich mich abends im Bett auf eine bestimmte Seite drehe. Ist so etwas normal oder empfehlen Sie eine bestimmte Untersuchung? Rüdiger Schach (37)

Dr. Joachim Schubert: Sie sollten einen Kardiologen aufsuchen, der eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens vornimmt und ein Belastungs-EKG durchführt. Ihre Beschwerden können rein funktionell sein, also vollständig harmlos, sie können aber auch auf eine Herzrhythmusstörung oder eine andere Herzerkrankung hinweisen.

Ihre Frage, bitte! In seiner Onlinesprechstunde beantwortet unser Experte Dr. Joachim Schubert die Fragen unserer Leser rund um das Thema Laufen. Schreiben Sie eine E-Mail an dr.schubert@derwesten.de . Die Antworten lesen Sie regelmäßig auf www.derwesten.de/laufen.