Saragossa/Essen. Für die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist der WM-Traum geplatzt. Dennoch: Die Zuschauer waren von der Turnierleistung des Teams zurecht begeistert. Die unerfahrene Mannschaft hat ihre Skeptiker verstummen lassen - und der Öffentlichkeit bewiesen wie faszinierend Handball sein kann.

Die Handball-WM ist vorüber. Für das deutsche Nationalteam, aber – trotz der noch ausstehenden Finalspiele – ein großes Stück auch für die Öffentlichkeit. Denn dem Handball geht es so wie vielen Sportarten abseits des Fußballs: ihre Resonanz hängt allein vom deutschen Abschneiden ab.

Handball-WMAuf dem Statistikbogen wird nun ein Viertelfinal-Aus notiert; das ist gut und vielleicht auch mehr als viele der jungen, unerfahrenen DHB-Auswahl zugetraut hätten. Entscheidend aber ist nicht die Platzierung; entscheidend für die Bewertung war das Auftreten dieser Mannschaft, die den Titelverteidiger Frankreich in die Knie zwangen und es am Mittwochabend sogar schafften, das ARD-Flagschiff, die Tagesschau, vom heiligen 20 Uhr-Sendeplatz zu verdrängen. Nach dem packenden Krimi gegen Spanien darf man getrost festhalten: eine weise Entscheidung.

DHB-Auswahl hat der Öffentlichkeit die Faszination Handball gezeigt

Denn diese deutsche Mannschaft hat ihre Skeptiker (zu denen, ich gestehe, auch der Autor gehörte) überzeugt; mit ihrer Leidenschaft, ihrem Enthusiasmus, der Freude, dem Willen – aber auch mit ihrem Spiel, das viele feine Züge aufbot und alles andere als ein ideenloses Gerumpel war. Deshalb

Auch interessant

ist die deutsche Handball-Nationalmannschaft nicht über Nacht zum Weltklasse-Team gereift; es wird womöglich auch noch Jahre dauern, bis sich das Potenzial dieser Truppe auch auf dem Statistikbogen niederschlägt.

Diese deutsche Mannschaft aber hat der Öffentlichkeit gezeigt, was für ein faszinierender Sport der Handball sein kann. Und das ist weit mehr, als man erwarten durfte.