Essen. . Beim deutschen Handball-Nationalteam schwinden die Hoffnungen, Dagur Sigurdsson halten zu können. Der Isländer hat ein Angebot aus Fernost bestätigt.

Hinter vorgehaltener Hand wird schon seit einiger Zeit erzählt, wohin die Reise von Dagur Sigurdsson gehen könnte. Den Bundestrainer der deutschen Handballer zieht es wohl nach Japan. In der Chefetage des Deutschen Handballbundes (DHB) müssen sie einsehen, dass sie im Werben um den Erfolgstrainer nur zweiter Sieger werden könnten. Jetzt, wo ihm die japanische Nationalmannschaft ein attraktives Angebot unterbreitet hat. „Wenn er Japan macht, ist es eine Lebensphilosophie, dann wird es schwer für uns“, sagt DHB-Vize Bob Hanning. Bereits seit etwa zwei Wochen werden Dagur Sigurdsson Flirtereien mit Fernost nachgesagt. Zuletzt haben sich die Hinweise verdichtet. Spätestens seit der DHB bekannt hat, schon einen Nachfolger zu suchen.

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Sigurdsson selbst hält sich mit Statements zurück, so wie es seine Art ist. Der 43 Jahre alte Isländer gilt als Mann, der sich Äußerungen lieber zweimal überlegt, bevor sie seinen Mund verlassen. Oder dreimal. Dienstagabend bestätigte er immerhin, dass ihm ein „reizvolles Angebot aus Japan“ vorliege. Ein Vertrag sei aber noch nicht unterschrieben. Es ist bekannt, dass Dagur Sigurdsson enge Kontakte nach Fernost pflegt. Dort hat er von 2000 bis 2003 gespielt, er mag die Kultur. Kürzlich hat ein Kollege aus dem japanischen Trainer-Team bei ihm hospitiert. Und er spricht die Sprache. „Mein Japanisch reicht für etwas Konversation“, hat Sigurdsson einmal gesagt.

Wie es heißt, könnte er aus seinem bis 2020 datierten Vertrag mit dem DHB nach der WM im Januar aussteigen. In seiner gut zwei Jahre währenden Amtszeit als Bundestrainer hat er aus einem jungen Haufen talentierter Handballer die berüchtigten „Bad Boys“ geformt, die den EM-Titel holten und die olympische Bronzemedaille.