Essen/Rio. Auf ihm lagen alle Hoffnungen der Gastgeber - nun fällt Brasilien-Star Neymar mit einem Wirbelbruch für das Halbfinale gegen Deutschland aus. Promis schicken dem Ausnahmefußballer Genesungswünsche - und üben Kritik am Schiedsrichter. “Das ist nicht mehr mein Sport“, ärgerte sich Mehmet Scholl.
Das heftige Foul am brasilianischen Stürmerstar Neymar hat erneute scharfe Kritik an den Schiedsrichterentscheidungen bei der Fußball-Weltmeisterschaft ausgelöst. "Ich bin richtig sauer und richtig enttäuscht. Das kommt dabei raus, wenn die Schiedsrichter nicht in der Lage sind oder die Vorgabe haben, brutale Fouls nicht zu stoppen", wetterte TV-Experte Mehmet Scholl nach dem 2:1-Sieg Brasiliens im Viertelfinale gegen Kolumbien. "Dann wird ein Neymar verschluckt, der wird vom Platz getragen. Das war jetzt nicht mehr meine Sportart."
Brasiliens Fußballstar hatte sich bei einer Attacke des Kolumbianers Juan Zúñiga kurz vor Schluss der Viertelfinalbegegnung am Freitag einen Wirbelbruch zugezogen. Damit fällt Neymar laut dem brasilianischen Teamarzt Rodrigo Lasmar für den Rest der WM aus - auch im Halbfinale gegen Deutschland am Dienstag in Belo Horizonte. "Einerseits ist das gut für Deutschland - auf der anderen Seite schlecht für den Fußball", sagte der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus "Sky Sports News HD".
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Für Scholl, der früher selbst ein dribbelstarker Mittelfeldspieler war, stelle sich nun die Frage, wie Filigrantechniker überhaupt geschützt werden könnten. Man müsse überlegen, Spieler wie Mesut Özil zunächst vielleicht gar nicht aufzustellen, meinte Scholl.
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Weltweit wüteten Experten gegen den spanischen Schiedsrichter Carlos Velasco. Diego Maradona sagte am Freitagabend (Ortszeit) in seiner Sendung "De Zurda" des venezolanischen Senders Telesur: "Der Schiedsrichter war der mieseste, den ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe." Über die Verletzung von Neymar äußerte sich Maradona in Kommentaren zu Journalisten betroffen. "Es ist eine Sünde, dass Neymar seine WM verpasst", sagte er dem spanischen Sender Cadena Ser
"Dieser Schiedsrichter war ein Desaster"
Auch bei Fouls durch brasilianische Spieler habe Velasco weggeschaut, meinte Maradona. Brasiliens Verteidiger David Luiz "konnte James Rodríguez systematisch siebenmal foulen." Auch Torhüter Julio Cesar und Offensivspieler Hulk hätten Maradonas Ansicht nach Rot sehen müssen. Diese Schiedsrichterleistung gehöre zu dem Geheimplan des Weltverbands FIFA, Brasilien ins Halbfinale zu bringen, behauptete Maradona.
Der brasilianische TV-Kommentator Galvão Bueno stellte fest: "Dieser Schiedsrichter war ein Desaster." Englands Experte Gary Lineker brachte es auf den Punkt: "Was für ein absoluter Mist!"
Sportstars aus aller Welt schickten dem brasilianischen Stürmer derweil Genesungswünsche. "Traurig, die Nachricht zu hören", schrieb der jamaikanische Sprint-Olympiasieger Usain Bolt bei Twitter. "Erhol' dich schnell." Ähnliches twitterte Basketball-Superstar LeBron James: "Ich hasse die Nachricht von Neymar! Was für ein Spieler. Werde so schnell wie möglich wieder fit, Mann!" Im Sekundentakt liefen auf Twitter Nachrichten mit dem Hashtag #ForcaNeymar ein, unter anderem von Ex-Fußballstar Ronaldinho.
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Auch Argentiniens Superstar Lionel Messi, der gemeinsam mit Neymar beim FC Barcelona kickt, wünschte seinem Vereinskollegen nach dessen WM-Aus eine rasche Genesung. "Neymar, ich hoffe, Du erholst dich sehr schnell, mein Freund", schrieb Messi nach der schweren Verletzung seines Teamkameraden. Messi stellte ein gemeinsames Jubel-Bild im Trikot der Katalanen auf seine Facebook-Seite.
Trotz der Tatsache, dass Neymars Ausfall dem Team aus Deutschland zugute kommen wird, schickten auch deutsche Nationalspieler aufmunternde Worte an den Brasilianer. "Es tut mir Leid für Neymar. Hoffe, dir geht es bald besser", twitterte Lukas Podolski. Mesut Özil schrieb: "Neymar, ich bin unglücklich. Gute Besserung!"
Brasilien geschockt nach Neymar-Aus