Rio de Janeiro. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist durch den 1:0 (1:0)-Erfolg gegen Frankreich ins WM-Halbfinale eingezogen. Vor allem in der Defensive überzeugte das DFB-Team, das in Mats Hummels einen der Besten auf dem Platz und den Siegtorschützen stellte. Die Einzelkritik.

Dem Krampf gegen Algerien folgte der Kampf gegen Frankreich.

Die Nationalelf ist mit einem 1:0 über die Equipe Tricolore ins Halbfinale der WM in Brasilien eingezogen.

Zu verdanken hatte sie es vor allem der Abwehr, die mit Philipp Lahm einen starken Rechtsverteidiger, mit Manuel Neuer einen ernuet glänzenden Keeper und in Mats Hummels sogar den Siegtorschützen stellte.

Noten von 1,5 bis 4,5 gibt's von uns für die Löw-Elf - die DFB-Einzelkritik.

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Die DFB-Einzelkritik in Textform 

Manuel Neuer: War erstmals in der 34. Minute wirklich gefordert – und dann bei Valbuenas Abschluss aus kurzer Distanz zur Stelle. Sicher bei Benzemas (harmlosem) Abschluss kurz vor der Pause (45.). Wie immer aufmerksam und gut im Timing bei langen Bällen der gegnerischen Offensive. Raketenreflex in der Nachspielzeit nach dem Abschluss von Benzema in der letzten Aktion des Spiels. Schlichtweg fehlerlos. Note: 1,5

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Philipp Lahm: Brauchte ein paar Minuten, um sich an seine alte, neue Position zu gewöhnen. Brach erst den Laufweg in der Offensive im Zusammenspiel mit Müller ab und war dann zu weit weg von Evra, bevor der per Flanke die erste französische Schusschance einleitete. Dann aber mit zwei wichtigen Rettungsaktionen vor Griezmann und Benzema (11.) – und danach viel besser im Spiel, offensiv wie defensiv. Bester Auftritt eines DFB-Rechtsverteidigers bei diesem Turnier. Note: 2,5

Mats Hummels: Kam nach Erkältungspause gegen Algerien zurück, wartete zwölf Minuten höflich und nickte dann nach Kroos-Freistoß zum 1:0 ein (13.) – sein zweiter Turniertreffer. In der Schlussphase der ersten Hälfte mit zwei ganz wichtigen Blocks gegen Benzema (34., 43.). Solide im Aufbauspiel und stark im Zweikampf – so wie bei seiner ganz wichtigen Rettungstat gegen Benzema (76.). Note: 1,5

Jerome Boateng: Tadelloses und (ungewohnt) beherztes Zweikampfverhalten in der ersten Hälfte. Ließ Griezmann vor Frankreichs Großchance in der 34. Minute allerdings im Rücken entwischen. Sein erster und einziger richtiger Wackler in der Defensive – hätte im Angriff bei seinem Vorstoß kurz vor Schluss gerne mehr draus machen dürfen (89.). Note: 2,5

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Benedikt Höwedes: Zeigte in der ersten Hälfte das, was man von ihm erwarten darf: richtig gute Zweikampfführung und wenig Vorwärtsdrang. So gut wie unschlagbar bei hohen Bällen. Note: 3

Sami Khedira: Lief viele Lücken zu. Nicht ganz so intensiv im Spielaufbau engagiert wie sein Partner auf der Sechs, dafür aber im Duett mit ihm maßgeblich daran beteiligt, dass in der ersten Hälfte für die Franzosen kaum etwas durch die Mitte in Richtung Manuel Neuer lief. Wichtiges taktisches Foul gegen Griezmann (55.). Note: 3

Bastian Schweinsteiger: In der ersten Hälfte der Mann mit den meisten Ballkontakten und den meisten erfolgreichen Pässen auf deutscher Seite. Ging kurz nach dem Seitenwechsel unnötig großes Risiko bei seinem Stochern gegen Griezmann (47.). Wichtiger Block nach Flanke von Matuidi (60.). Hatte wie Khedira wenig Bindung zum Offensivspiel, war aber mitunter wichtigstern Mann im Aufbau. Scheint wieder richtig rund zu laufen. Note: 2,5

Thomas Müller: Auch von der rechten Seite aus ein ständiger Unruhestifter. Oft mit Zug in die Gefahrenzone – ganz anders als sein Gegenüber namens Özil. Auch auf links oder im Zentrum zu finden. Diesmal mehr in der Rolle des Anschiebers als des Vollstreckers. Streckte seine langen Gräten in der 79. Minute so gut Richtung Ball, dass eine hundertprozentige Konterchance eingeleitet wurde. Genauso wie bei seiner feinen Vorlage neun Minuten später scheiterte der anschließende Torerfolg an Schürrle. Note: 2,5

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Toni Kroos (bis zur 90.+2 Minute): Wurde bei seiner ersten nennenswerten Aktion gefoult, freute sich darüber und zwirbelte anschließend einen Freistoß passgenau in Richtung Hummels (13.) – das 1:0, nicht sein erster richtig guter Standard in diesem Turnier und sein dritter Assist in Brasilien. Erfand auch diesmal die Dynamik seines Körpers nicht neu, war aber beinahe immer anspielbar und spielte gute Pässe. Note: 2,5

Mesut Özil (bis zur 83. Minute): Startete so ins Spiel wie er gegen Algerien beinahe 90 Minuten zugebracht hatte: im lockeren Trab. Blieb lange in diesem Modus und brachte bis zur 75. Minute mit Ausnahme einer akzeptablen Passquote so gut wie nichts zustande – dann mit feinem Solo und schönem Pass auf Müller. Machte bei der Riesenkonterchance in der 82. Minute mit seiner Ablage in den Rücken alles richtig. Alles in allem aber blass. Note: 4

Miroslav Klose (bis zur 69. Minute): Seine auffälligste Szene in Hälfte eins: ein Sturz im französischen Strafraum nach einem vermeintlichen Zupfer von Debuchy – zu wenig für einen Elfmeter. Ansonsten bemüht darin, anspielbar zu sein, aber selten involviert. Gänzlich ohne Abschluss. Ein gückloser Auftritt. Note: 4,5

André Schürrle (ab der 69. Minute): Kam für den glücklosen Klose und rückte für Müller auf die rechte Seite. Hatte nach dem Konter über Müller und Özil die Entscheidung auf dem Fuß, schloss mit links aber zu zentral ab (79.). Verpasste den Knockout für die Franzosen auch aus elf Metern nach dem Müller-Pass in der 88. Minute. Brachte alles in allem aber Zug in die deutsche Offensive. Note: 3,5

Mario Götze (ab der 83. Minute): Kam für Özil. Ohne Note.

Christoph Kramer (ab der 90.+2 Miniute): Kam für Kroos. Ohne Note.