Rio de Janeiro. Kolumbien steht im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft - und das liegt vor allem an James Rodríguez. Beim 2:0-Erfolg im Achtelfinale gegen Uruguay erzielte er beide Tore - unter anderem das bisher schönste Tor dieses Turniers. Nun fordert Kolumbien Gastgeber Brasilien heraus.

James David Rodríguez ging mit einem Lächeln, nachdem er seinen Gesprächsmarathon mit den Medien aus aller Welt so zuvorkommend durchlaufen hatte wie ein angehender Schwiegersohn die Familieneinführung. Es gab ja viel zu erzählen nach seinen beiden Toren beim 2:0 Kolumbiens gegen Uruguay. Ins Viertelfinale der WM hatte James Rodríguez seine Elf geschossen, am Freitag geht es nun gegen Brasilien. Doch erst einmal musste sich dieser 22-Jährige der Welt vorstellen. Denn er hatte sich ja aufgeschwungen zum Überraschungsstar dieser WM.

Star ist ein großer Begriff, aber das ist er jetzt wohl wirklich: ein Star. Rodríguez hat in jedem der vier Spiele Kolumbiens getroffen, am Samstag gleich zwei Mal. Mit fünf Toren liegt er aktuell vor Messi, Neymar und Thomas Müller, den erwarteten Größen, die bisher jeweils vier Mal getroffen haben.

James Rodríguez kostete 45 Millionen Euro

Der Junge mit dem Abiturientengesicht hat sich gar nicht anstrengen müssen, das richtige Maß an Bescheidenheit und Selbstbewusstsein zu finden. Er hat einfach so geredet, wie er auf dem Platz agiert hatte, technisch fein und dennoch diszipliniert. Rodríguez sagte: „Ich bin ganz gut in Form.“ Er wirkte dabei, als könne er seine Branche mit dem Hang zur Übertreibung vernünftig einschätzen.

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Ein bisschen rätselt die Welt gerade, weshalb sie von diesem Mittelfeldspieler so überrascht werden konnte. Trotz seiner Vita, deren Anfänge allein schon für Legenden taugen. Rodríguez wurde vom zwielichtigen Geschäftsmann Gustavo Adolfo Upegui López entdeckt, der mit Kolumbiens Drogenbaron Pablo Escobar Verbindungen unterhalten haben soll. 2004 war das bei einem Jugendturnier, auf dem 1998 auch Radamel Falcaos Karriere in Schwung kam. Der Stürmer ist wegen eines Kreuzbandrisses nicht in Brasilien dabei. Doch Rodríguez lässt darüber keine Klagen aufkommen. Die vor einem Jahr noch fantasievoll anmutenden 45 Millionen Euro Ablöse, die der AS Monaco dem FC Porto überwies, scheinen in dem irrationalen Geschäft tatsächlich eine vernünftige Investition gewesen zu sein. Irgendwie jedenfalls.

Der 22-Jährige ist selbstbewusst und gelassen

Das ließ sich nicht nur an jenem Moment ablesen, der zum 1:0 führte, aber vor allem an diesem. Sein Linksschuss aus 24 Metern nach einer Brustannahme und einer Drehung kam als kleines Kunstwerk daher, für das der Ausdruck Traumtor wohl erfunden worden ist. Vielleicht wird es im Rückblick sogar als das schönste Tor dieser WM betrachtet werden. Auf jeden Fall geriet es zum auffälligsten Beleg seiner Extraklasse. Dass er mit seinen Kollegen danach ein Tänzchen aufführte, gehört mittlerweile zum Rahmenprogramm der Kolumbianer, die nun erstmals in der Geschichte im Viertelfinale stehen.

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Bei allen Überhöhungen, die die Branche prägen: Rodríguez bot Anlass zum Schwärmen. Sogar Uruguays Trainer Óscar Tabárez dichtete Hymnen auf den, nun ja, Traumtortänzer. Der 67-Jährige sagte: „Er ist der beste Spieler der WM.“ Auch José Pékerman, Kolumbiens argentinischer Nationaltrainer, hat seine Nummer zehn in höchsten Tönen gelobt: „Ich hatte nie Zweifel, dass dies seine WM werden würde“. Gegen Brasilien könnte diese für ihn und Kolumbien enden, doch wie der Trainer und die Mitspieler strahlte der Überraschungsstar beim Abschied aus dem Maracanã viel Zuversicht aus, ohne abgehoben zu wirken.

„Sie haben sehr gute Spieler, darauf müssen wir achten“, sagte Rodríguez über Brasiliens Elf, „aber sie müssen auch auf uns achten. Wir haben auch sehr gute Spieler.“ Er trug das ähnlich gelassen vor, wie er zuvor auch gespielt hatte.

James-Show gegen Uruguay

Kolumbien sorgt bei der Fußball-WM in Brasilien weiter für Aufsehen.
Kolumbien sorgt bei der Fußball-WM in Brasilien weiter für Aufsehen. © imago/Fotoarena International
Kolumbien sorgt bei der Fußball-WM in Brasilien weiter für Aufsehen.
Kolumbien sorgt bei der Fußball-WM in Brasilien weiter für Aufsehen. © dpa
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Kolumbien sorgt bei der Fußball-WM in Brasilien weiter für Aufsehen. © dpa
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Kolumbien sorgt bei der Fußball-WM in Brasilien weiter für Aufsehen. © Getty Images
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Kolumbien sorgt bei der Fußball-WM in Brasilien weiter für Aufsehen.
Kolumbien sorgt bei der Fußball-WM in Brasilien weiter für Aufsehen. © dpa
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Kolumbien sorgt bei der Fußball-WM in Brasilien weiter für Aufsehen. © Getty Images
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Die Welt hatte an diesem Abend einen recht reifen jungen Mann kennengelernt, der schon viel erlebt hat. Er debütierte mit 15 Jahren als Profi. Mit 17 wurde er jüngster ausländischer Profi in Argentiniens Geschichte bei CA Banfield. Zwei Jahre später zog er weiter zum FC Porto. Noch mag man das nicht glauben, aber wenn es so richtig überraschend weitergehen sollte mit ihm und Kolumbien, könnte sein 24. Lebensjahr auch sehr aufregend beginnen. Am 12. Juli wird er 23. Am Tag vor dem Finale.