Brasilien. Kolumbien steht bei der Fußball-WM in Brasilien im Achtelfinale: Die Kolumbianer gewannen auch ihr zweites Gruppenspiel gegen die Elfenbeinküste - 2:1 hieß es am Ende nach Toren von Rodriguez und Quintero. Die Ivorer konnten nur noch verkürzen durch Gervinho.

Didier Drogbas Zauber wirkt nicht mehr. Trotz der Einwechselung des Starstürmers verlor die Elfenbeinküste das zweite Gruppenspiel der Fußball-WM gegen Kolumbien mit 1:2 (0:0).

Die Südamerikaner kamen am Donnerstag in Brasília ausgerechnet zum Führungstreffer durch James Rodríguez (64. Minute), weil dieser ein Kopfball-Duell gegen den eingewechselten Topakteur der Ivorer gewann. Juan Quintero (70.) sicherte mit seinem Treffer den zweiten Dreier, der den Kolumbianern für die nächste Runde reicht. Drogba & Co. dagegen kamen vor 65 000 begeisterten Zuschauern im Estadio Nacional der Hauptstadt Brasilia nur zum Ehrentor von Gervinho (73.).

Kolumbien überzeugte über weite Strecken mit einer kompakten Abwehr und Kontern gegen die Afrikaner, deren Star Drogba wie schon gegen Japan im Auftaktspiel zunächst auf der Reservebank schmorte. Kolumbiens Trainer José Pekerman, der auf dieselbe Startelf wie beim 3:0-Erfolg über Griechenland setzte, ließ sein Team wieder schnell nach vorne spielen. Gesucht wurde meistens James Rodriguez. Die Mehrzahl der Angriffe liefen über den Zehner vom AS Monaco, er blieb aber auch des öfteren hängen.

Kolumbianer dominieren vor 50 000

Angefeuert von dem am Wochenende wiedergewählten Präsident Juan Manuel Santos und mehr als 50 000 mitgereisten Fans dominierten die Kolumbianer die Partie. Das Stadion war fest in der Hand der gelb gekleideten Südamerikaner. Das "Gelbe Fieber", wie Verbandspräsident Luis Bedoya es nannte, grassierte im Estadio Nacional.

Die Kolumbianer verpassten es indes, ihre Chancen zu nutzen. Die beste Einschussmöglichkeit der ersten Halbzeit vergab Teofilo Gutierrez (28.), auf dem nach dem bitteren Ausfall von Top-Torjäger Radamel Falcao die Hoffnungen im Sturm ruhen. Nach Maßvorlage von Rodriguez versprang ihm der Ball aber kläglich (28.).

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Die Elfenbeinküste spielte lange eher behäbig. Das lag auch daran, dass Spielmacher Yaya Touré kaum Akzente setzen konnte. Der Mann vom englischen Meister Manchester City konnte sich Gegenspieler Carlos Sanchez nur selten entziehen. Torgefahr versprühten die Afrikaner ohne Drogba und den am Knie verletzten Hannoveraner Didier Ya Konan vor der Pause nicht. So musste Torhüter David Ospina nur einmal bei Serge Auriers allerdings harmlosen Schuss eingreifen (32.).

Schwächephase der Kolumbianer nach der Pause

Nach dem Wechsel war auch Kolumbiens Schwung vorerst dahin. Oft war auch das Zuspiel zu ungenau. Vor dem eigenen Tor leiste sich Pablo Armero einen Patzer, den Nebenmann Mario Yepes gerade noch ausbügeln konnte (58.). Auf der Gegenseite setzte sich Juan Cuadrado stark durch, doch seinen Schuss lenkte Torhüter Barry an den Pfosten (59.).

Nach einer Stunde brachte Trainer Sabri Lamouchi dann Drogba in die Partie. Und ausgerechnet der ihm zugeordnete Rodriguez köpfte nach einer Ecke zur Führung ein. Nun war im Stadion die Hölle los! Nach einem Ballverlust der Ivorer war der von Pekerman eingewechselte Quintero zur Stelle und verwandelte freistehend zur Vorentscheidung. Italien-Legionär Gervinho machte es dann aber doch noch mal spannend für die nun voll auf Angriff setzende Elfenbeinküste, als er eine sehenswerte Einzelleistung mit einem scharfen Schuss ins Netz abschloss. Dabei blieb es trotz einer Schlussoffensive der Ivorer. (dpa)