Rio de Janeiro.. Deftige Strafe der Fifa: Uru-Beißer Luis Suárez darf vier Monate keinen Fußball spielen. Außerdem wird der 27-Jährige für insgesamt neun Länderspiele gesperrt. Durch das Fußball-Verbot fehlt Suárez seinem Verein, dem FC Liverpool, bis Ende Oktober.

Luis Suárez ist für seine Beißattacke im WM-Spiel gegen Italien mit einer drakonischen Strafe belegt worden. Der Stürmer aus Uruguay wurde am Donnerstag von der Disziplinarkommission des Fußball-Weltverbandes FIFA mit einer Sperre von neun Länderspielen beziehungsweise vier Monaten belegt.

Damit ist für den 27-Jährigen nicht nur die WM in Brasilien beendet. Er darf auch bis Ende Oktober nicht für den FC Liverpool spielen. Zudem wurde eine Geldstrafe von 100.000 Schweizer Franken (umgerechnet etwa 82.000 Euro) verhängt.

"So ein Verhalten kann auf keinem Fußball-Platz toleriert werden", sagte der Chef der FIFA-Disziplinarkommission, Claudio Sulser, am Donnerstag in Rio de Janeiro.

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Suárez hatte am Dienstag im letzten Gruppenspiel seinen Gegner Giorgio Chiellini bei einem Zweikampf im Strafraum unbemerkt vom Schiedsrichter in die Schulter gebissen. Die FIFA-Richter bewerteten das Vergehen nun nachträglich dem Reglement gemäß entsprechend auch nach Ansicht der TV-Bilder.

Unschuldslamm gemimt

Uruguays Coach Oscar Tabarez behauptete anschließend, nichts gesehen zu haben. "Es geht um die WM, nicht um die Moral", meinte er lapidar. Kurz nach dem Spiel hatte Suarez das Unschuldslamm gemimt. "Die Mannschaft hat erneut Geschichte geschrieben in Brasilien. Wir haben in jedem Moment Selbstvertrauen gezeigt und diesen Sieg verdient", erklärte Suarez nach dem Erfolg.

Der umstrittene Stürmer hatte bereits 2010 bei Ajax Amsterdam und im Vorjahr beim FC Liverpool Gegenspieler gebissen und Sperren von sieben beziehungsweise zehn Spielen von den nationalen Verbänden erhalten. Wegen seiner rassistischen Bemerkungen gegen den Franzosen Patrice Evra von Manchester United wurde er 2011 für acht Spiele verbannt. Insgesamt ist Luis Suárez seit 2010 für 34 Spiele gesperrt worden - ohne dabei Rot gesehen zu haben. (mit dpa)