Essen. Deutschland und den USA genügt am Donnerstag im direkten Duell ein Unentschieden zum Weiterkommen. Deshalb ist die Rede von dem Spiel, das am Mittwoch vor 32 Jahren als “Schande von Gijon“ in die WM-Geschichte eingegangen ist. Ein Kommentar.

Zweiunddreißig Jahre sind eine lange Zeit, aber natürlich dauerte es nach dem 2:2 zwischen Portugal und den USA keine 32 Sekunden, bis zum ersten Mal die Rede von dem Spiel war, das morgen vor 32 Jahren als „Schande von Gijon“ in die Geschichte der Weltmeisterschaft eingegangen ist.

1982 bei der WM in Spanien passte Deutschland ein 1:0-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Österreich haargenau, um weiter zu kommen – fatalerweise reichte Österreich ein 0:1 für die Zwischenrunde. Man wusste das vor dem Anpfiff, weil Algerien seine Partie gegen Chile bereits absolviert hatte. Der Rest ist bis heute ein Tiefpunkt der Nationalelf: Nach dem 1:0 von Horst Hrubesch schlossen beide Teams einen Nichtangriffspakt und mogelten sich so auf Kosten der Algerier weiter. 40 000 Spanier im Stadion wedelten mit weißen Tüchern . . .

Gefahr der Wiederholung von Gijon wird beschrien

Seitdem werden bei einer WM die letzten beiden Gruppenspiele parallel ausgetragen. Aber was hilft’s? Deutschland und den USA reicht am Donnerstag im direkten Duell ein Unentschieden zum Weiterkommen, der Ausgang der Partie Portugal gegen Ghana wäre dann bedeutungslos.

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Die Wiederholung von Gijon, das ist die eine Gefahr, die jetzt beschrien wird. Die andere ist die, dass Deutschland dem Gruppen- und Nerven-Endspiel gegen die USA nicht gewachsen sein könnte: Der angebliche Klinsmann-Faktor . . .

Vielleicht sollte man den Ball einfach schön flach halten: Die deutsche Elf kann und wird sich kein zweites Gijon erlauben. Und die USA? Bei allem Respekt vor der Leidenschaft, die Jürgen Klinsmann diesem Team vermittelt hat: Wer den Titel holen will, darf sich von den USA nicht aufhalten lassen.