Mainz. Fußball-Nationalspieler Marco Reus fällt wegen seiner im Länderspiel erlittenen Sprunggelenksverletzung für die WM aus. Bundestrainer Joachim Löw ersetzte ihn durch Abwehrspieler Shkodran Mustafi. Reus zeigte sich am Nachmittag tief getroffen: “Ein Traum ist von einer zur anderen Sekunde geplatzt.“
Fußball-Nationalspieler Marco Reus hat sich nach seinem bitteren WM-Aus tief getroffen gezeigt. "Ich weiß wirklich nicht, wie ich das in Worten ausdrücken soll, was ich gerade empfinde. Ein Traum ist von einer zur anderen Sekunde geplatzt", sagte der 25-Jährige am Samstag der "Bild"-Zeitung. "Ich muss jetzt aber auch nach vorne schauen, meine Reha ganz professionell angehen, denn es muss weitergehen. Ich komme noch stärker zurück, als ich war. Meine beste Wünsche gelten jetzt der Mannschaft und dem ganzen Team, dass sie unser Ziel auch ohne mich erreichen."
BVB-Star Reus fällt wegen seiner Fußverletzung für die Weltmeisterschaft aus. Der Offensivspieler hatte einen Teilriss des vorderen Syndesmosebandes oberhalb des linken Sprunggelenkes erlitten. Reus werde voraussichtlich erst in sechs bis sieben Wochen wieder ins Training einsteigen können, teilte der DFB am Samstag mit.
Löw nominiert Mustafi nach
"Für ihn und für uns ist dies extrem bedauerlich", kommentierte Bundestrainer Joachim Löw. Der 54-Jährige nominierte für Reus wenige Stunde vor der Abreise des WM-Kaders nach Brasilien den Abwehrspieler Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua nach.
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"Marco war super drauf. Er hat im Trainingslager und in den beiden Spielen gegen Kamerun und Armenien einen hervorragenden Eindruck hinterlassen, hat vor Spielfreude gesprüht. In unseren Überlegungen für Brasilien hat er eine zentrale Rolle gespielt", bedauerte Löw. Mustafi hatte Löw nach dem Trainingslager in Südtirol nicht in das 23-köpfige WM-Aufgebot berufen.
"Es ging uns nicht darum, Marco Reus eins zu eins zu ersetzen", erläuterte Löw. Auf den Positionen hinter der Spitze habe er mit Podolski, Schürrle, Götze, Müller, Özil, Draxler und auch Kroos "genügend Alternativen". Deswegen habe er sich für eine weitere Option für den Defensivbereich entschieden, meinte Löw.
Klose: "Es ist bitter für uns und natürlich für ihn. Er war eine Waffe"
"Es ist bitter für uns und natürlich für ihn. Er war eine Waffe. Er kann Freistöße schießen, ist beweglich", hatte Kollege Miroslav Klose schon unmittelbar nach dem Abpfiff zur schwerwiegenden Verletzung von Reus geäußert. Nach einem eher harmlosen Zweikampf war die große WM-Hoffnung mit dem Fuß unglücklich umgeknickt. "Es gab keine Schuld, es war kein überhartes Foulspiel oder unfaires Spiel vom Gegner. Es war ein Zweikampf, wie er immer wieder passiert im Spiel", sagte der wie die Spieler geknickte Trainer Löw. (dpa)
Reus schwer am Fuß verletzt