St. Martin. . Die Sorgen um die verletzten Spieler bestimmen bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft den Trainingsauftakt in Tirol. Die Ärzte und Physiotherapeuten arbeiten auf Hochtouren. Für Torwart Manuel Neuer hält sich Marc-André ter Stegen als Ersatzmann bereit.
Hochbetrieb herrschte im Medizin-Bereich des WM-Trainingslagers der deutschen Nationalmannschaft. Die Skala des gesundheitlichen Bulletins der WM-Kandidaten bewegt sich zwischen „gut“ und „gerade noch befriedigend“ bis zu „mangelhaft“ und „schwer bedenklich“. Für Manuel Neuer, der täglich in München bis zu sechs Stunden an der rechten Problemschulter behandelt wird, hält sich sogar Marc-André ter Stegen als Ersatzmann bereit.
„Wir gehen davon aus, dass Manuel auf einem guten Weg ist, wie auch Philipp Lahm“, erklärte Hansi Flick, der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, nach der ersten Trainingseinheit. „Aber ter Stegen ist informiert, dass er sich für den Fall der Fälle bereit hält. Er wird beim Test gegen Kamerun im Stadion sein“, gab Flick danach zu, dass Sorgen bestehen, dass der in Brasilien als Stammtorwart vorgesehene Neuer doch nicht fit werden könnte.
Schweinsteiger konnte am zweiten Vorbereitungstag nur eine Reha-Einheit absolvieren
Ob am 1. Juni, einen Tag nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in Südtirol, beim vorletzten WM-Test in Mönchengladbach eine andere Stammkraft schon dabei sein kann, ist ebenfalls sehr fraglich. Denn am Donnerstag wurde deutlich, dass Löw abgesehen von den Sorgen um Neuer und Lahm noch andere ernste Bedenken befallen müssen: Bastian Schweinsteiger befindet sich im Patientenstatus, mit seiner Entzündung an der Patellasehne im linken Knie konnte der Münchener am zweiten Tag der WM-Vorbereitung nur eine Reha-Einheit absolvieren.
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Nicht nur der 29-Jährige, sondern viele andere Spieler müssen täglich eine intensive Zuwendung der medizinischen Abteilung des DFB-Teams in Anspruch nehmen. Flick sagte, viele Spieler seien während der Saison sehr stark belastet worden. Die Physiotherapeuten mit Chef Klaus Eder, die „Fitmacher“ mit Chef Mark Verstegen und die Ärzte haben in St. Martin alle Hände voll zu tun. Die Massagebänke im Hotel Andreus sind den ganzen Tag bis in die anbrechende Nacht hinein so intensiv ausgelastet, dass dies auch der Grund ist, warum Lahm und Neuer in München behandelt werden. Löw kommt aus der Fitness-Falle nicht heraus.
U-20-Auswahl des DFB dient als Sparringspartner
Am Freitag trifft übrigens die U-20-Auswahl des DFB als Sparringspartner für das A-Team ein. Drei Matches sind geplant, wobei die Junioren jeweils den Stil der WM-Gegner Portugal, Ghana und USA simulieren sollen. Aber der Krankenstand nimmt auf keine noch so ausgetüftelte Vorbereitung Rücksicht.