Essen. Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps kritisiert während der WM Ousmane Dembélé, der sich 2017 vom BVB nach Barcelona streikte.
Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps hat das Verhalten seines Schützlings Ousmane Dembélé kritisiert. Dabei geht es um den Wechsel des 21-Jährigen von Borussia Dortmund zum FC Barcelona im Sommer 2017. Dembélé hatte damals seinen Wechsel durch einen tagelangen Streik seinen Transfer zu den Katalanen forciert. Am Ende wechselte der Flügelstürmer für eine Ablösesumme von 115 Millionen Euro, zu denen noch Bonuszahlungen kommen können, in die Primera Division.
Deschamps sagte dazu Interview mit der Sport Bild: „Das ist ein Benehmen, das sich nicht gehört. Punkt. Er hat Borussia Dortmund in Schwierigkeiten gebracht, seine Mitspieler und auch unsere Nationalmannschaft." Dembélés Streik beeinflusste auch die Planungen des Weltmeisters von 1998. "Ich konnte ihn vor einem Jahr für die Qualifikationsspiele nicht berufen, weil er nicht trainierte. So etwas darf nicht passieren", betonte Deschamps.
Gegen Argentinien auf der Bank
Der 49-Jährige hat Dembélé im WM-Gruppenspiel gegen Australien und in der unbedeutenden Partie gegen Dänemark von Beginn an gebracht. Im Achtelfinale saß gegen Argentinien saß der Barca-Profi 90 Minuten auf der Bank. Seine Leistungen waren zuvor enttäuschend.
Überhaupt sieht Deschamps bei seiner Mannschaft auf dem Weg zum WM-Titel in Russland Defizite. "Die Hälfte meiner Spieler hat noch keine WM gespielt. Diese Erfahrung fehlt uns, andere Mannschaften wie Brasilien sind uns in dem Punkt voraus. Darin sehe ich ein Problem", sagte der 49-Jährige vor dem Viertelfinale am Freitag gegen Uruguay (16 Uhr/ZDF).
Kein Vergleich mit Zidane-Team
Man könne die Mannschaft von heute nicht mit dem Weltmeister-Team von 1998 vergleichen. "Bei unserem Titelgewinn waren wir alle nahezu 30 Jahre alt. Angefangen von Barthez im Tor bis zu Zinedine Zidane waren alle Führungsspieler, keine Mitläufer", sagte der Trainer.
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Auch das DFB-Team habe bei seinem Titelgewinn 2014 auf große Erfahrung zurückgreifen können. "Deutschland wurde Weltmeister mit vielen Spielern, die schon 2006 dabei waren", sagte Deschamps: "Sie haben schmerzhafte Niederlagen kennengelernt und acht Jahre gebraucht, um zu reifen."