Bochum. Die Bilder in Bochums Stadionkatakomben nach Heimspielen des VfL, es sind derzeit immer dieselben. Auch nach dem 1:1 gegen Nürnberg gab's Freud und Leid. Auf der einen Seite war alles besser als beim Heidenheim-Desaster, auf der anderen gab's wieder nur ein Heim-Remis. Die Stimmen zum Spiel.

VfL-Trainer Peter Neururer: Wir hätten dieses Spiel am Ende normalerweise gewinnen müssen. Wenn man solche Chancen rausspielt, muss man die auch einfach mal reinmachen. Was die Leistung und unsere Bereitschaft angeht, können wir absolut zufrieden sein. Nürnberg hat es uns in einigen Phasen schwer gemacht, wir haben Fehler im Aufbauspiel und teilweise auch in der Abwehr begangen. Die sind aber erklärbar. Wir hatten einige junge Leute auf dem Feld, die in eine ungünstige Drucksituation reinkommen. Da kann man einige Dinge nicht mit Routine lösen, weil die Routine einfach noch nicht da ist. Da kann so etwas passieren. Aber wir haben die richtige Antwort gegeben auf das, was letzte Woche in Heidenheim passiert ist.

VfL-Kapitän Andreas Luthe über...

... den Spielverlauf: Wir haben heute wieder einige ganz gute Möglichkeiten gehabt, wo wir einfach zu hektisch waren, den Ball noch mal hätten stoppen müssen. Das ist schade, weil hier heute wieder eine Superatmosphäre war, das ist Bundesliga-Atmosphäre, würde ich sagen. Wir hätten den Dreier verdient gehabt.

... die Leistungssteigerung nach dem Heidenheim-Debakel: Es ist eine Stärke dieser Mannschaft, so zurückzukommen. So ein 0:5, das steckt nicht jede Mannschaft weg. Aber ich glaube, dass diese Mannschaft so gefestigt ist, wieder zur Tagesordnung überzugehen und normal weiterzuarbeiten. Dann kommt beim nächsten Mal auch wieder so ein Heimspiel zustande.

VfL-Torschütze Michael Gregoritsch über ...

... die 1:1-Serie bei Heimspielen: Wir haben zwar wieder Unentschieden gespielt, das zehrt ein bisschen an den Nerven. Aber wir sind nun auch zum fünften Mal ungeschlagen geblieben. Das ist eine Sache, an der wir uns hochziehen können. Wir waren hier immer eher am Rand des Sieges als am Rande einer Niederlage. Und es war die richtige Antwort auf ein 0:5-Debakel.

... sein Traumtor: Ich stand ganz alleine, sehe, dass der Ball kommt, rufe dem Patti (Patrick Fabian; Anm. d. Red) noch zu, dass er wegbleiben soll und treffe ihn dann glücklich. Ich will nicht sagen, dass es ein Glücksschuss war, aber ich mache den natürlich nicht immer so.

... seine vergebene Siegchance kurz vor Schluss: Der Trainer hat mir gesagt, in einem Jahr mache ich den. Ich hätte ihn lieber heute gemacht. Ich muss den Ball annehmen und dann in Ruhe am Torwart vorbeischieben. Das macht mein Tor nicht gerade ungenießbar, aber trübt die Freude.

VfL-Startelfdebütant Onur Bulut über...

... den Spielverlauf: Wir probieren, machen und tun, haben die Möglichkeiten, machen sie aber in den entscheidenden Momenten nicht mehr. Dann kassieren wir jedes Mal ein blödes Tor, das eigentlich vermeidbar ist. So kommt sowas zustande. Wir müssen versuchen, in Zukunft effektiver vor dem Tor zu werden.

... die Rechtsverteidigerposition: Mir gefällt's auf dieser Position relativ gut, ich fühl' mich gut dabei. Solange ich spiele, ist mir eigentlich egal, auf welcher Position ich spiele. Ich will in dieser Saison versuchen, so viele Spiele wie möglich zu machen. Egal, ob von Anfang an oder ob ich reinkomme. Wie und wo, das entscheidet dann der Trainer.