Bochum. Mit scharfen Worten hat Peter Neururer, Trainer des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum, Aufsteiger RB Leipzig kritisiert. Zwar erkennt er die Leistung der Verantwortlichen beim Ligakonkurrenten an, er hat aber kein Verständnis für die Philosophie des Klubs. Vielmehr findet Neururer diese “zum Kotzen“.
"Brauseverein", "Rasenschach Leipzig", "Werbeprojekt" - Fußball-Zweitligist RB Leipzig muss viel Spott über sich ergehen lassen. Vor allem alteingesessenen Fans ist der Klub ein Dorn im Auge. Sie sehen ihn als Gefahr für traditionelle Werte wie Mitgliederbeteiligung, Vereinsverbundenheit und ehrenamtliches Engagement, da die Mannschaft nur Teil einer Marketingstrategie sei. Hinter RB Leipzig steht der Energydrink-Hersteller Red Bull. Jetzt schlägt auch Bochums Trainer Peter Neururer in diese Kerbe. "Was Red-Bull-Inhaber Didi Mateschitz und Sportdirektor Ralf Rangnick da machen, machen sie sehr gut. Nur was gemacht wird, finde ich zum Kotzen", sagte Neururer der Sport Bild.
RB Leipzig sei in seinen Augen nichts weiter als ein Konstrukt mit rein wirtschaftlichen Interessen im Hintergrund. Mit der TSG Hoffenheim, die bei Fans von Traditionsklubs auch alles andere als beliebt ist, sei Leipzig nicht zu vergleichen, so Neururer weiter: "Da hat Dietmar Hopp in seinen Verein, der ihm seit Jahrzehnten am Herzen liegt, investiert. Und damit ist das ein Riesen-Unterschied zu RB Leipzig." So einen Verein würde Neururer niemals trainieren wollen.
Klostermann wäre für Neururer beim VfL besser aufgehoben gewesen
Auch interessant
Auch an der Transferpolitik des Aufsteigers ließ der VfL-Coach kein gutes Haar. "Mit RB gibt es keine fairen Deals. Die können kaufen, wen sie wollen, das hat mit dem Sport, den wir so lieben, nichts zu tun", sagte er. Leipzig hatte Lukas Klostermann für 1,5 Millionen Euro vom VfL verpflichtet und dem Verein damit Geld in die Kasse gespült, dass der Revierklub gut gebrauchen konnte.
Dennoch hält Neururer den Wechsel für falsch. "Bei uns hätte er (Klostermann, Anm. d. Red.) einen Weg eingeschlagen, von dem ich sage: Der führt in die Nationalmannschaft. Jetzt spielt er in Leipzig in der U19. Das sind drei Schritte zurück." (we)