Bochum. . Der VfL Bochum sucht derzeit verstärkt nach einem „Sechser“, der im Idealfall auch als Innenverteidiger aushelfen kann. Keine leichte Aufgabe, denn finanziell kann Bochum keine großen Sprünge machen und schaut deswegen nach ablösefreien Spielern.
Der SV Darmstadt 98 hat schon losgelegt. Die Hessen, die ja erst in der dramatischen Relegation Bielefeld in die 3. Liga stürzten, haben als erster Zweitligist gestern mit dem Training begonnen. Der VfL gönnt sich da eine längere Pause: Erst am 30. Juni, am Montag in zwei Wochen also, beginnt das Team von Trainer Peter Neururer mit der knapp fünfwöchigen Vorbereitung. Und bis dahin, hofft Sportvorstand Christian Hochstätter, soll noch der eine oder andere Zugang präsentiert werden. Bisher umfasst der Kader nur 22 Spieler.
Nachdem man den Sturm mit Stanislav Sestak, Simon Terodde und Michael Gregoritsch für Hochstätters Geschmack zunächst ausreichend bestückt hat, steht nun ein zentraler Mittelfeldspieler ganz oben auf der Prioritätenliste. Kein offensiver Spielmacher, ein Zehner, wie vielfach kolportiert, sondern ein „Sechser“ werde gesucht, so Hochstätter. Danny Latza sieht man als Achter, Onur Bulut ebenfalls weiter vorne, und Christian Tiffert wurde nahegelegt, sich einen anderen Verein zu suchen - Ergebnis offen. Auch Adnan Zahirovic darf den Verein verlassen. Ein erstes Angebot eines ausländischen Klubs lehnte der Bosnier ab. Ansonsten gebe es derzeit „keine Anfragen“ für ihn oder andere VfL-Spieler, so Hochstätter.
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Die Finanzen spielen eine große Rolle
Als echter Sechser übrig bliebe so betrachtet womöglich nur Florian Jungwirth. Und: Im Idealfall sollte der neue Mann auch als Innenverteidiger einspringen können, denn mit Jan Simunek, Patrick Fabian und Heiko Butscher hat der VfL bisher nur drei Spieler im Kader, die für diese Position in Frage kommen. Gespräche seien mit einigen Kandidaten geführt worden, sagt der Sportvorstand, der aber einräumt, dass es „schwierig“ sei. Wobei dabei die Finanzen eine große Rolle spielen: Stand jetzt würde er sich nur mit Spielern näher beschäftigen, die ablösefrei zu haben wären.
Auch wenn man durch den Weitertransfer von Kevin Vogt (Augsburg - Köln/über 200 000 Euro) sowie die von Aufsteiger Heidenheim zu zahlende Ablöse für Smail Morabit (rund 120 000 Euro) etwas Luft geschaffen hat. Sollte Matthias Ostrzolek vom FCA wie erwartet nach Hamburg wechseln, käme der VfL wohl auf insgesamt etwa 600 000 Euro Transfererlöse für dieses Trio. Geld, das aber „nicht zwangsläufig“ in den Lizenzkader fließen werde, sagt Hochstätter - in der Hoffnung, dass er vom Aufsichtsrat noch das Okay für mehr Handlungsspielraum bekommt. Deren Chef, Hans-Peter Villis, hatte jüngst erklärt, dass sich der VfL „auf jeden Fall“ noch weiter verstärken werde.
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Dies gilt aber nicht für die Rechtsverteidiger-Position, sofern die nun angelaufenen Gespräche mit Talent Lukas Klostermann, der gerade seine Abiturprüfungen absolviert hat, wie erwartet zum Erfolg führen. Dabei ist das zweite Talent auf dieser Seite, Jan Gyamerah (18), weiterhin verletzt, nach Schambein-Entzündung klagte er zuletzt über Adduktoren- und Leistenprobleme. Fast die gesamte Saison fiel er aus, auch beim Trainingsauftakt 2014/15 wird er sicher fehlen, so der Manager. Hochstätter sieht hier dennoch keinen Bedarf, würde diese Lücke „intern“ füllen. Jungwirth etwa hat auch schon rechts hinten ausgeholfen.
Tsaka bleibt wohl in Japan
Auch fürs offensive Mittelfeld hält man weiter die Augen auf - und würde auf jeden Fall handeln, falls Yusuke Tasaka (Vertrag bis 2015) nicht zurückkäme. Zwar spricht es keiner aus, doch der VfL rechnet insgeheim damit, dass Tasaka bei seiner Familie in Japan bleibt und dort einen neuen Verein findet.