Bochum. Mit einem Sieg wären alle Spekulationen um einen möglichen Abstieg beendet, dann müsste man auch nicht mehr auf die Ergebnisse der Konkurrenz schauen. Der VfL Bochum will am Sonntag in München mit einem Erfolg gegen die „Löwen“ sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen.
Wer einen guten Notendurchschnitt haben will, muss schon einmal leiden: Der Kinobesuch, mit dem sich die Mannschaftskameraden vom VfL Bochum gestern in München die Zeit vertrieben, war für Lukas Klostermann und Henrik Gulden gestrichen. Die beiden Abiturienten blieben im Hotel: Englisch pauken für die Klausur am Montag anstatt Spiderman gucken war bei ihnen angesagt.
Die Ausgangslage ist bekannt. Der VfL Bochum möchte aus eigener Kraft den Klassenerhalt sicherstellen - und zwar an diesem Wochenende. Gewänne man am Sonntag bei den Münchener „Löwen“, spielten die Ergebnisse der Konkurrenten keine Rolle mehr. Das ist das erste Ziel, darüberhinaus will man so viel punkten wie möglich. Zwei Siege und dann 43 Zähler zum Saisonabschluss könnten noch mit viel Glück für Platz zehn reichen.
Mit „schlotternden Knien“, so Peter Neururer, bräuchte man nicht in der Allianz-Arena anzutreten. Ein Glücksbringer ist der VfL-Trainer in dieser speziellen Angelegenheit aber nicht. Die bislang letzte Niederlage bei den „Löwen“ handelten sich die Bochumer Anfang November 2003 ein - der VfL-Trainer war damals ein gewisser Peter Neururer. Es folgten zehn Duelle mit den Sechzigern ohne eine einzige Bochumer Niederlage, diese Serie hielt bis zum Dezember 2013. Vor ein paar Monaten ist sie gerissen, beim 2:1-Erfolg der Münchener im rewirpower-Stadion stand Peter Neururer als VfL-Trainer an der Seitenlinie.
Lauth vor möglichem Abschiedsspiel
Ob dessen Vermutung, Benjamin Lauth betreffend, Realität werden wird, ist zweifelhaft. Der einstige Nationalstürmer, der alle drei „Löwen“-Treffer in besagter Partie 2003 erzielte und sich damals auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand, hat nämlich keine Zukunft mehr bei seinem Stammverein. „Ich gehe davon aus, dass Lauth sein Abschiedsspiel bekommt“, sagte Neururer. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass der 32-Jährige vielleicht für eine halbe Stunde eingewechselt und auf diese Weise verabschiedet wird.
Aufhalten mit dieser Frage sollten sich die Bochumer nicht. Am heutigen Samstag will sich Neururer festlegen, mit welcher Marschrichtung und welchem Personal er am Sonntag anzutreten gedenkt. Weil Mirkan Aydin einen guten Eindruck im Training machte, hat die Zwei-Stürmer-Variante wieder an Boden gewonnen.