Bochum. Der Trainer des VfL Bochum lobt zwar erneut das Engagement seiner Spieler im Übungsalltag, will aber daraus nichts ableiten. „Der entscheidende Parameter ist der Samstag“, sagt Neururer, dessen Mannschaft dann beim FC St. Pauli punkten sollte, um nicht in noch größere Abstiegsgefahr zu geraten.
Erfahrung macht klug. Also ist Peter Neururer vorsichtig geworden und rennt nicht mehr mit breiter Brust durch die Gegend, nur weil seine Spieler in dieser Woche ein paarmal vernünftig trainiert haben. „Ich habe zwar den Eindruck, dass etwas passiert ist, aber der entscheidende Parameter ist unser Auftritt am Samstag“, sagte der Trainer des VfL Bochum am Mittwoch und schränkte damit die Aussagekraft seiner Trainingsbeobachtungen ein.
Positiv und optimistisch hatte er nämlich bereits vor dem Wiedereinstieg ins Ligageschehen geklungen - und wurde schließlich an einem bitterbösen Abend eines viel Schlechteren belehrt.
Der Gruselfußball vom vergangenen Freitag hat Narben geschlagen und Fragen aufgeworfen. Wie konnte es so weit kommen, obwohl alle nur denkbaren Führungsspieler dieser Mannschaft, Lukas Sinkiewicz, Marcel Maltritz, Andreas Luthe und Patrick Fabian, bei der 1:2-Niederlage gegen den FSV Frankfurt an Bord waren? Sind einige Spieler überhaupt noch steuer- und im positiven Sinne beeinflussbar?
Wenn nicht, dann hat der VfL ein Riesenproblem. Das Transferfenster ist geschlossen, am vorhandenen Personal führt kein Weg mehr vorbei. Möglicherweise wird Peter Neururer demnächst erneut einen Cut machen müssen. Als er in der vergangenen Spielzeit in prekärer Situation kam, war für Michael Ortega sofort Schluss in Bochum. Der Kolumbianer war zu selbstverliebt, zu verspielt, nicht konsequent genug für den Abstiegskampf, seine letztlich erfolglosen Taschenspieler-Tricks schadeten der Mannschaft mehr als sie ihr nutzten.
Vergangenheit. Jetzt stehen besonders Akteure wie Ken Ilsö und Christian Tiffert unter Beobachtung. Kommt da noch was, oder lässt man besser die Finger von ihnen, um nicht immer wieder aufs Neue enttäuscht zu werden?
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Dass Ilsö am Samstag auf St. Pauli durch Mirkan Aydin ersetzt werden soll, wurde bereits kommuniziert. Eine zweite personelle Änderung ist notwendig, weil sich Lukas Sinkiewicz einmal mehr am Knie verletzt hat. Von einer aufgeplatzten Zyste ist die Rede, „Sinke“ wird keinesfalls in Hamburg spielen können, ihn dürfte Florian Jungwirth ersetzen. Zudem ist Slawo Freier noch nicht wieder einsatzfähig, Jan Gyamerah plagen muskuläre Probleme. Ob er mitfahren kann, ist fraglich. Womit Holmar Eyjolfsson zu einem weiteren Einsatz als rechter Verteidiger kommen wird. Links wird wohl Felix Bastians nach hinten rücken, weil Yusuke Tasaka wieder einsatzfähig ist. Ob Piotr Cwielong, gegen den FSV erschreckend schwach, aber wenigstens bemüht, im Team bleibt, kann man nur vermuten. Die Alternative heißt Onur Bulut.