Essen. Der VfL Bochum schlittert nach dem 1:2 gegen den FSV Frankfurt weiter in die Krise. Unsere Nutzer diskutieren hitzig über das jüngste Debakel und die Konsequenzen, die es zu ziehen gilt. Eins ist klar: Der Stuhl des Trainers wackelt bedrohlich.
Im Moment macht es wenig Spaß Fan des VfL Bochum zu sein. Diesen Eindruck gewinnt man unweigerlich, wenn man sich die neuesten Kommentare unserer Nutzer ansieht. Seit der Verein im letzten Heimspiel gegen den FSV Frankfurt 1:2 verloren hat, bricht sich in unseren Kommentarspalten der Unmut der Fans Bahn. Um mehr als das dreifache ist die Kommentarzahl angestiegen, ein Grund für uns dieser Sache einmal nachzugehen.
Der Verein kämpft ums sportliche und finanzielle Überleben
Das erste, was dem Kommentar-Leser auffällt ist ein großes Maß an Bitterkeit und Frust. Bei den Fans geht die Angst um, denn ihr geliebter Verein kämpft ums sportliche und finanzielle Überleben. „Das ist schon lange nicht mehr der VfL, wo ich mich mit identifiziert habe“, stellt Frankybabybillyboy2010 resigniert fest, während ruhrpottelvis die dritte Liga als Fernziel ausruft.
Ralle2010 hat es beim letzten Heimspiel nach einer Viertelstunde nicht mehr vor dem Fernseher ausgehalten. Er hat den Rückzug in die Küche angetreten, um „das Hähnchen im Backofen beim Grillen zu beobachten.“ Seiner Meinung nach eine deutlich spannendere Beschäftigung als den VfL verlieren zu sehen.
Viele Nutzer hatten sich von Peter Neururer nach seinen markigen Worten während der Winterpause mehr versprochen. Der Trainerstern sinkt, denn „Peter der Große wird [in den Augen der Fans] immer kleiner.“
Rufe nach Rücktritten werden lauter
Nun werden die obligatorischen Rufe nach Rücktritten wieder lauter. Manager und Trainer sollen nach dem Willen der meisten Nutzer ihren Hut nehmen. Doch liegt es allein am Trainer oder läuft bei den Bochumern noch etwas anderes schief?
Als großes Problem haben die Kommentatoren die fehlende Breite des Kaders und die Planlosigkeit der Verantwortlichen auf und abseits des Platzes identifiziert. „Heute spielten zwei Mannschaften gegeneinander, die personell ziemlich auf Augenhöhe sind“, stellt OliverWitt fest.
Doch während der VfL auf den Zufall hoffe, spielt der Gegner mit Struktur und System. Für OliverWitt stehen und fallen erfolgreiche Teams mit einem guten Trainer. Etwas was dem VfL seiner Meinung nach im Moment fehlt: „Neururer zeigt genau die Trainingsresultate auf dem Platz, die ihn schon 16 mal vorzeitig den Job gekostet haben.“
Warum schlägt der VfL nicht auf dem Transfermarkt zu?
Der VfL hat sich in den letzten Spielzeiten große Fehler geleistet, da ist sich Andy1848 sicher. Bei einem Blick auf den Kader des FSV Frankfurt habe er sich verwundert die Augen gerieben, denn dort fanden sich gleich drei etablierte ehemalige Bundesligaspieler. Wenn Spieler von solchem Format angeboten werden, warum schlägt der Verein dann nicht zu?
Neben der verfehlten Einkaufspolitik kritisieren die Fans wortreich, dass den Spielern aus der eigenen Jugendmannschaft kaum Chancen gegeben werden. Oft fällt hier der Name Sven Kreyer. Dieser Spieler erziele zwar Tor um Tor, werde aber von den Verantwortlichen im Profibereich trotzdem übersehen.
„Back to the roots" - Was soll denn das heißen?
Wie soll es nun weiter gehen? Nach bester „Pedda“-Art hat der Neururer die Marschrichtung „Back to the roots" ausgegeben. Unsere Nutzer wissen nicht ganz, was sie mit dieser Parole anfangen sollen.
FreieMeinungBo fragt sich, was das genau bedeuteten soll und nutzt seine 1000 Zeichen, um ein wenig zu mutmaßen. Für ihn steht fest: Neururer muss die Jungen ranlassen. Wolle er das nicht, so müsse die Vereinsspitze ihn zu seinem Glück zwingen.
„Unglaublich was der Mann da von sich gibt. Fakt ist: Wo P.N. ist, ist ganz kurzfristig Feuer und danach absolute Tristesse“ analysiert derbueffel. „Wer’s nicht glauben mag, einfach mal in die Biographie schauen. Er wird Bochum den Gnadenstoß geben.“
Wenn nichts mehr hilft, dann hilft Galgenhumor
Gimma versucht es in dieser verfahrenen Situation mit ein wenig Galgenhumor: „Eins muss man PN lassen, sogar nach solch einer Bankrotterklärung auf’m Platz haut er immer noch einen raus. Jetzt also back to the roots.
Hätte er den Verein in dieser Verfassung gerade erst übernommen, könnte man diese Aussage noch verstehen. Aber diesen Zustand hat er doch zu verantworten. Was hat er eigentlich in der Winterpause mit der Mannschaft gemacht, wenn er jetzt bei Null anfangen muss?