Nach dem großen Knall setzt der VfL Bochum auf eine reinigende Wirkung. Innenverteidiger Patrick Fabian hofft, dass man die Aggressivität im Training „auch auf den Platz bringt“. Am Samstag beim FC St. Pauli.
Man habe sich, sagt Leistungsträger Patrick Fabian, „die Meinung ins Gesicht gesagt“, und nach dem „ersten Eindruck“ haben sich die gescholtenen Spieler „einsichtig gezeigt“. Jene Profis, bei denen „von der Bereitschaft her mehr drin gewesen wäre“, wie der Kollege Fabian es noch höflich, mannschaftlich eben ausdrückt. „Man kann Fehler machen, aber wenn die Einstellung verbesserungswürdig ist, ist das eine andere Sache. Ich hoffe, dass sich dies ändert.“
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Punkt. Es hat gerummst am Wochenende. Der Rest ist Zukunft.
Namen nennt der Innenverteidiger, der sich stets verausgabt, nicht. Es sind Ken Ilsö, Christian Tiffert, vielleicht noch andere, die verbal attackiert wurden. Laut und klar, Fußball sei ja „kein Kindergarten“, sondern „Männersport“. Fabian: „Ich musste einige Spaziergänge mit dem Hund machen am Wochenende, ich war richtig angefressen.“ Und dann sagt der Musterprofi, der drei Kreuzbandrisse überstand und sicher eine ganz andere Wertschätzung seines Berufes hat als etliche Kollegen, das Entscheidende: „Klar, am Montag sind die Physios etwas häufier auf den Platz gerannt - aber das bringt ja nichts, wenn wir diese Aggressivität nicht im Spiel haben. Wir müssen sie auch auf den Platz bringen.“
Geht es nach den Worten auch von Coach Peter Neururer, der in der Vorwoche „begeisternden“ Einsatz in den Übungseinheiten sah, muss man ja ohnehin fast meinen, der VfL sei eine Art Trainingsweltmeister. Fakt ist: „Das Schöne am Fußball ist, dass man eine Woche später die Möglichkeit hat, das wieder gerade zu biegen“, sagt Fabian. 14 Spiele vor Schluss, St. Pauli vor der Brust (Samstag, 13 Uhr am Millerntor) wäre es auch fahrlässig, alles in Schutt und Asche zu reden. Fabian sagt: „Wir sollten Frankfurt nicht vergessen, aber jetzt abhaken und als Warnung sehen. Wir müssen uns jetzt ganz auf St. Pauli konzentrieren.“
Es müssen schnell Punkte her, da herrscht Konsens: „Auf St. Pauli kann sich keiner verstecken“, sagt Neururer. „Es ist noch alles korrigierbar, aber es wird jetzt Zeit.“ Dabei plant er, Stand gestern, mit Mirkan Aydin von Beginn an „aufgrund seiner Leistung gegen den FSV“. Der Stürmer empfahl sich nicht nur wegen seines Treffers, auch mit Präsenz, Ballsicherheit. Auch im Spiel zuvor, gegen Dresden im Dezember, wusste er vor allem in Halbzeit eins zu überzeugen. Aydin würde mit Richard Sukuta-Pasu eine Doppelspitze bilden, Ilsö wäre raus. Zumal Yusuke Tasaka den Lauftest bestanden hat, der Japaner soll heute ins Mannschaftstraining zurückkehren.
Einige Ausfälle
Gestern gab es einige Ausfälle. Lukas Sinkiewicz bekam am Montag einen Schlag am Knie ab, es sammelte sich Flüssigkeit im Gelenk. Er trainierte ebenso nur individuell wie Heiko Butscher am Nachmittag (Hämatom am Oberschenkel).
Felix Bastians war krank (Magen-Darm), Jan Gyamerah brach Einheit zwei ab (Leistenprobleme). Alle sollen heute oder morgen wieder dabei sein.