Bochum. Beim Fußball-Zweitligisten VfL Bochum liegt der Fokus der Transferpolitik bereits auf dem Sommer, nicht so sehr auf der Möglichkeit, noch im Januar personell nachzulegen. Im Blick hat man etwa den Nürnberger Alexander Esswein.
Das Transferfenster ist geöffnet, ordentlich Wind weht durch die weltweite Medien-Fußballwelt hindurch, auch am VfL Bochum bläst er nicht gänzlich vorbei. Doch an Maxime und Möglichkeiten hat sich tatsächlich auch von einem ins nächste Jahr nichts geändert. Christian Hochstätter, der Sportvorstand des finanziell weiter auf Sparkurs getrimmten Vereins, erklärt Wintertransfers an sich wie gehabt zu einem Thema, das „nicht vorrangig“ sei. Sondern? „Wir müssen eine vernünftige Rückrunde spielen, um möglichst früh Planungssicherheit zu haben.“ Vermutlich: mit dem aktuellen Kader.
Sollte ein Spieler, der Verstärkung verspricht, zu haben sein, was für den VfL eher auf Leihbasis zu realisieren wäre, muss zuvor ein anderer abgebeben werden. Oder zwei. Für Carsten Rothenbach oder Mounir Chaftar (beide Vertragsende im Sommer) gibt es keine Anfragen. Für andere, bisher, offenbar auch nicht.
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Ausschließen will Hochstätter nichts, weil sich die Lage täglich ändern kann bis Monatsende: „Die Transferperiode hat ja gerade erst begonnen“, sagt der 50-jährige Ex-Nationalspieler. Zig Berater bieten noch mehr Spieler an, täglich, man telefoniert, sagt ab, holt sich selbst Absagen. Oder bleibt in der Warteschleife. Alltagsgeschäft.
In erster Linie geht der Blick dabei schon auf den Sommer. Gesucht sind, simpel gesagt, „gute“ Spieler, die ablösefrei sind, ins Profil des VfL passen (insbesondere: Innenverteidiger, schnelle Außen, Stürmer) und obendrein das auf Zweitliga-Mittelmaß gesunkene Gehaltsgefüge mittragen.
Alexander Esswein, 23, ist ein Kandidat, der sportlich passen würde. „Er ist ein Spieler mit Qualitäten, die wir ganz gut gebrauchen können“, sagt Hochstätter, von dieser Zeitung auf Esswein angesprochen. Den Nürnberger hat man also im Blick: Im Vorjahr kam Esswein, der meist über den linken Flügel kommt, noch 27 Mal in der 1. Bundesliga zum Einsatz, in dieser Spielzeit sind es bisher nur fünf Einsätze - und sein Vertrag beim Club endet. Allerdings ist fraglich, ob der Angreifer mit 23 den „Abstieg“ in die 2. Liga mitgehen würde - und ob der VfL finanziell genug bieten könnte.
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Ausleih-Spieler im Visier
Nicht aus den Augen verliert man auch die Spieler, die man selbst nur bis Saisonende ausgeliehen hat an zwei Drittligisten, Sören Bertram an den Halleschen FC (22, VfL-Vertrag bis 2015) und Smail Morabit an den FC Heidenheim (25, 2016). Bertram hat es in 20 Spielen auf sechs Tore und fünf Vorlagen gebracht, das spreche für eine „gute Entwicklung“, so Hochstätter. Sein meist über die rechte Bahn stürmender Teamkollege Akaki Gogia (21, 4 Tore/3 Vorlagen), der nun von der „Bild“ ins öffentliche Rennen geschickt wurde, ist Hochstätter schon zu dessen Augsburger Zeiten aufgefallen - aktuell aber sei er „kein Thema“. Zumal der Georgier, der zuvor beim FCA und St. Pauli spielte, Ablöse kosten würde (Vertrag bis 2015).
Morabit kommt beim Drittliga-Topclub FCH auf 14 Spiele (fünf Tore). Hochstätter hält es bei beiden so wie bei vielen anderen Profis: Für Tendenzen, gar Entscheidungen sei es noch „viel zu früh“.