Bochum. . Jonas Acquistapace und Patrick Fabian drohen auszufallen beim VfL Bochum. Trainer Peter Neururer stärkt seinem Stürmer Richard Sukuta-Pasu vor dem Spiel am Sonntag beim SV Sandhausen den Rücken. Er sieht im Sturm „keinen Anlass, etwas zu ändern“. Ein klarer Rüffel für Ken Ilsö, der mehr zeigen muss.

Kein Zweifel: Beim SV Sandhausen zählt für den VfL Bochum nach dem Rückschlag gegen Aalen (1:2) und dem Aus im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt (0:2) nur ein Sieg (Sonntag, 13.30 Uhr/live in unserem Ticker). Doch es gibt mittlerweile viele, die an der Stärke des gesetzten Stürmers zweifeln: An Richard Sukuta-Pasu (23), dem so fleißigen wie glücklosen Wuppertaler (null Tore in zehn Pflichtspielen), reiben sich Befürworter und Kritiker.

Peter Neururers Position ist eindeutig: Der Trainer stärkt seinem Frontmann den Rücken. „Er bekommt von uns alle Unterstützung, die er braucht“, sagt Neururer und legt sich mächtig ins Zeug für seine erste Wahl neben Mirkan Aydin (2 Tore): „Fußball ist nicht nur eine Aneinanderreihung von Statistiken, das hat man zuletzt ja gegen Aalen gesehen“, sagt der 58-Jährige. Angesäuert ob der für ihn überzogenen Kritik, von einer „Wutrede“ aber noch so weit entfernt wie der VfL vom Aufstieg. „Mit der Leistungsbereitschaft und der Art und Weise, wie wir Fußball spielen, bin ich absolut zufrieden“, so Neururer mit Blick auf die Spitzen.

Die „Schuld“, dass der VfL seine Chancen zu selten nutzt, nur bei Sukuta-Pasu zu suchen, greift in der Tat viel zu kurz. Zumal die Alternativen (noch) nicht ernsthaft in Frage kommen, betont letztlich auch Neururer. Sven Kreyer fehlt in der 2. Liga noch ein Tick Klasse, er spielt Samstag in der Regionalliga und reist als Wechsel-Option nach.

Ilsö muss mehr zeigen

Und Ken Ilsö? Der Däne sei mit einem Fitness-Rückstand angekommen und habe sich in seinen Kurzeinsätzen meist nicht aufgedrängt, sagt Neururer. Und: „Stürmer werden bei mir auch daran gemessen, was sie für die Mannschaft leisten.“ Da sehe er „keinen Anlass, etwas zu ändern“. Ein klarer Rüffel für Ilsö, der mehr zeigen muss.

Dass Sukuta-Pasu letztlich auch mal treffen muss, deutet Neururer aber immerhin an - und nimmt nicht nur ihn, sondern korrekterweise alle Offensiven in die Pflicht. „Wir müssen mehr Aktionen im Sechzehner haben, öfter zum Abschluss kommen - und öfter treffen.“ Dies gelte für die Spitzen, speziell aber auch für die Außen Piotr Cwielong, Yusuke Tasaka. Beide sind mehr die Schlenzer-Typen, Vorbereiter, Dribbler - nicht die mit dem konsequenten, strammen Schuss. Womöglich ein Mentalitäts-, auch ein Qualitäts-Problem.

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Von fehlender „Gier“ (Latza) und „Geilheit auf Tore“ (Fabian) war jedenfalls längst auch im Spielerkreis die Rede. Sonst droht dem VfL Bochum tatsächlich so etwas wie der unverhoffte Absturz, nachdem man doch vor wenigen Tagen noch voller Optimismus nach oben blickte an und um die Castroper Straße: Schnupperte der VfL nach dem Sieg in Fürth am Aufstiegsplatz, würde bei einer Niederlage in der 15000-Seelen-Gemeinde nach Aalen auch der Heidelberger Vorort-Klub vorbeiziehen. Nach dem 9. Spieltag wäre das fatal.

Bochum muss Chancen nutzen

Umgekehrt kann in der engen Liga auch ein Sprung nach oben gelingen. Neururer: „Unser Ziel sind drei Punkte - mit der gleichen Ausrichtung wie gegen Aalen. Diesmal müssen wir nur mehr von unseren Chancen nutzen.“

Personell indes gibt es wahrscheinlich Änderungen - und zwar (nur) in der Viererkette. Jonas Acquistapace war gestern krank (grippaler Infekt). Fällt er aus, rückt Fabian Holthaus in den Kader und Mounir Chaftar in die Startelf. Chaftar hatte zuletzt in der zweiten Mannschaft stark gespielt und „sehr engagiert trainiert“, vertraut Neururer dem Linksverteidiger, der eigentlich schon so gut wie aussortiert war.

Zudem trat bei Innenverteidiger Patrick Fabian ein schmerzhafter Bluterguss am mehrfach operierten Knie (Kreuzbandrisse) auf. Der Bandapparat, so ergab ein MRT, sei „zum Glück in Ordnung“, ein Einsatz in Sandhausen ist aber unwahrscheinlich. Für ihn spielt Holmar Eyjolfsson, „der ohnehin auf dem Sprung war“, so Neururer. In den Kader rückt dann der genesene Christian Tiffert.

Florian Jungwirth (Schwellung) kommt erst gegen Ingolstadt wieder in Frage, so dass sich „im Mittelfeld und Angriff nichts ändert“.

VFL Bochum verliert 1:2

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Adnan Zahirovic
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Mirkan Aydin schießt das 1:1.
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Yusuke Tasaka
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Trainer Peter Neururer
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Piotr Cwielong
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