Bochum. Der 4:2-Sieg des VfL Bochum gegen den SC Paderborn nach 0:2-Rückstand basierte auf Willen und Entschlossenheit. Es gab aber auch andere positive Aspekte: der Treffer nach langer Durststrecke von Mirkan Aydin, das erste Tor von Ken Ilsö, das Debüt von Adnan Zahirovic.

„Harakiri“, sagte Peter Neururer anschließend, habe seine Mannschaft in der Schlussphase gespielt, auch werde sich das, was die Bochumer unter den fast 14000 Zuschauern am Samstag im rewirpower-Stadion miterleben durften, nicht beliebig wiederholen lassen. Nicht alle Tage gewinnt man nach einem 0:2-Rückstand noch mit 4:2, nicht alle Tage schießt der VfL, der bislang eher sparsam mit eigenen Treffern umgegangen war, vier Tore in einer Halbzeit. Gegen den SC Paderborn gelang es - fertig war der spätsommerliche Feiertag, der so gar nicht feierlich begonnen hatte.

VfL fehlte die „effektive Durchschlagskraft“

Denn es fehlte - bei allem Bemühen - zunächst, so der VfL-Trainer, die „effektive Durchschlagskraft“. Dazu gesellte sich Pech, wie beim Elfmeterpfiff des schwachen Unparteiischen, der damit Paderborn die Führung durch Rick ten Voorde ermöglichte, dazu gesellte sich auch ein Moment der Unachtsamkeit, den Thomas Bertels zum 0:2 nutzte. Normalerweise ist ein Spiel dann so gut wie entschieden.

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Das hatte wohl auch Paderborns Trainer Andre Breitenreiter geglaubt, der jedoch mit Anpfiff der zweiten Halbzeit eine leidenschaftlich kämpfende Bochumer Mannschaft sah, während in den eigenen Reihen, so Breitenreiter, bereits nach Mirkan Aydins Anschlusstreffer die „Köpfe runter gingen“. Man habe, so der SCP-Trainer, „das Stadion und den Gegner wach gemacht“.

Die Bochumer Spieler trugen jedoch ihren Teil dazu bei, immer wieder angetrieben von Slawo Freier, der an diesem Tag hinten nichts anbrennen ließ und vorne Betrieb machte. Die Entschlossenheit, mit der sich der oft so verhalten und zögerlich wirkende Aydin gegen Uwe Hünemeier durchsetzte, anschließend den Ball aus dem Netz holte und zum Mittelkreis transportierte, kann über diesen einen Sieg hinaus hoffen lassen. Nur mit Willen und Konsequenz unterfüttert, vermag sich Potential richtig zu entfalten.

Und an Willen und Konsequenz fehlte es den Bochumern nach diesem Treffer nicht. Innenverteidiger Patrick Fabian, dessen Karriere erst jetzt, Mitte 20, so richtig zu beginnen scheint, stürmte beherzt in den Strafraum und scheute nach Jonas Acquistapaces langem Ball das Risiko nicht - 2:2. Ken Ilsö legte wenig später nach - 3:2. Da ging so richtig die Post ab auf dem Rasen und auf den Tribünen. Dass Marcel Maltritz den Gästen schließlich mit dem Treffer zum 4:2 endgültig den Zahn zog, war die Krönung eines Tages, der zunächst etwas zaghaft, dann frustrierend begonnen hatte.

Auch Zahirovic kam zu seinem ersten VfL-Einsatz

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Von Aufgezeichnet von Francois Duchateau

Ein wenig unter ging im allgemeinen Trubel, dass Peter Neururer sein „Harakiri“ mit den drei Angreifern Aydin, Ilsö und dem ebenfalls eingewechselten U23-Angreifer Sven Kreyer etwas abgesichert hatte - mit Adnan Zahirovic. So kam nicht nur Ilsö zu seinem ersten Tor für den VfL, sondern auch der bosnische Nationalspieler Zahirovic zu seinem ersten VfL-Einsatz. Wenn jetzt auch noch Richard Sukuta-Pasu mal ein Tor gelingen würde, könnte man durchaus hoffnungsfroh in die Zukunft schauen.

Ausgewechselt wurde Sukuta-Pasu allerdings nicht wegen des weiterhin fehlenden Erfolgserlebnisses, sondern weil Neururer nach dem Rückstand „noch mehr pressen“, dabei aber keinen Platzverweis riskieren wollte. Denn der Bochumer Stürmer, so der VfL-Trainer, hatte zuvor „zu Unrecht“ eine Gelbe Karte kassiert. Doch das blieb letztlich eine Randnotiz.

Bochum dreht irres Spiel

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